Calvin, Eddie und die Anderen sind zurück. 12 Jahre ist es her, dass Calvin und seine Crew den „Kampf“ gegen das Nappy Cuts gewonnen haben. Nun also geht die Geschichte um den Barbershop in die nächste Runde, den „Next Cut“.
Inhalt:
In den vergangenen 12 Jahren hat sich die South Side von Chicago ziemlich verändert. Die Gangs regieren die Straßen und Raubüberfälle und Morde sind an der Tagesordnung. Und der Barbershop ist mitten drin. Auch die Wirtschaft schwächelt. Um Kosten zu sparen hat Calvin seinen Laden mit dem der Friseurinnen von nebenan zusammengelegt. Er überlegt aber auch, mit dem Barbershop in ein sicheres Viertel umzuziehen. Als auch noch der Bürgermeister eine Einzäunung des Viertels beschließen will, versuchen Calvin und Co. die beiden Ganganführer zu einer Waffenruhe zu überreden. Doch auch privat gibt es wieder einigen Wirbel. Terri ist nun mit einen Freund von Calvin, Rashad, verheiratet, hat aber nun Karriere gemacht und die Ehe beginnt zu kriseln. Zu allem Überfluss geraten der Sohn von Calvin und der von Rashad in die „Fänge“ einer der Gangs.
Wird es zu der Waffenruhe kommen und wie geht es weiter?
Können Calvin und Rashad ihre Söhne schützen?
Wie geht es mit Rashad und Terri weiter?
Cast:
Auch der Cast hat sich etwas geändert im Vergleich zu den ersten beiden Teilen. Calvin (Ice Cube), seine Frau Jennifer (Jazsmin Lewis), Eddie (Cedric the Entertainer), Kunde Dante (Deon Cole / Der dessen Wagen in Teil 1 mit dem Baseballschläger demoliert wurde) und Terri (Eve) sind noch mit von der Partie. Der Rest der Crew hat sich in die Winde verstreut. Dafür gibt es auch einige neue Gesichter dabei. Die Rapper Common (als Terris Mann Rashad) und Nicki Minaj (als Draya) sind wohl die bekanntesten Neuzugänge. Auch Regina Hall (als Calvins Partnerin Angie) und JB Smoove (in der Rolle von One-Stop) sind bekanntere Darsteller.
Die restlichen Rollen werden von unbekannteren Darstellern wie Pitch Perfect – Star Utkarch Ambudkar und Margot Bingham runden das Ganze ab. Die Jungstars Diallo Thomson (Kenny) und Michael Rainey Jr. (Jalen) spielen die Söhne von Rashad und Calvin. Außerdem kehrt ein ein sichtlich erschlankter Anthony Anderson in seiner Rolle als J.D. aus Teil 1 wieder zurück. In kurzen Auftritten sind Sean Patrick Thomas und Troy Garity auch wieder am Start. Etwas fehlen tut der inzwischen verstorbene Carl Wright in der Rolle des Checkers Fred.
Alles in allem hat sich wieder ein illustrer und spielfreudiger Cast gefunden, der mit viel Humor die täglichen zwischenmenschlichen Probleme und auch ernste Themen mit dem nötigen Respekt angeht. Besonders Ice Cube und Cedric the Entertainer schaffen wie auch in den ersten beiden Teilen die nötige Balance zwischen extrem komischen und sehr tragischen Momenten. Doch auch Eve und Neuzugang Common spielen sehr gut. Gerade die Szenen mit Ice Cubes und Commons Filmsöhnen fallen etwas düsterer aus. Die Jungs meistern das aber mit Bravour. Für die witzigen Momente sind neben den Comedylegenden Cedric the Entertainer und Anthony Anderson diesmal Utkarch Ambudkar als vorlauter Inder Raja und Nicki Minaj zuständig, die im Film ihr eigenes Image herrlich auf die Schippe nimmt.
Regie:
Die Regie des 3. Teils hat Malcolm D. Lee übernommen, der ein ausgewiesener Komödienspezialist ist, was man in den witzigen Szenen auch sehr gut sehen kann. Lee schafft es trotzdem die ernsten Themen anzusprechen, ohne am Ende zu dramatisch zu werden. Insgesamt ist der Film auch etwas düsterer angelegt, als die ersten beiden Teile. Die ernsten Themen scheinen mitunter zu überwiegen, aber es kommen auch wieder die Elemente zum tragen, die die ersten beiden Teile so aufgelockert haben, wie die Gespräche im Barbershop zwischen der Crew und den Kunden, die in typisch freigiebiger Form über Gott und die Welt sinnieren und immer einen süffisanten Spruch auf den Lippen haben. Dadurch bleibt der Film das was er auch sein soll, eine Mischung aus Ghettocomedy und Sozialstudie. Insgesamt ist der 3. Teil der kompletteste der Reihe und damit auch der Beste.
Sound:
Der Film lebt wie auch seine Vorgänger von seinem Soundtrack. Das Titellied „Real People“ stammt von Ice Cube und Common und ist jetzt schon ein Ohrwurm. Es bleibt eine der wenigen Rap-Nummern im Film. Aber auch sonst beweisen Regisseur Lee und Produzent Ice Cube ein gutes Fingerspitzengefühl bei der Auswahl der Lieder. Insgesamt ist der Soundtrack sehr R'N'B- und Soullastig. Neben Klassikern wie „September“ von Earth, Wind & Fire sind auch moderne Tracks wie „Future is Mine“ von DJ Cassidy & Chromeo vertreten. Eine besondere Ehre kommt dem Song „Never to Much“ von Luther Vandross zuteil, der in einer Tanzszene des Casts (inkl. Breakdanceeinlage von Common) besonders lang gespielt wird. Dies ist eine Hommage ein eine Szene des ersten Teils.
Blu-Ray:
Die Blu-Ray des Films ist wirklich sehr gut geworden. Das Bild weiß in 16:9 und 1.78:1 zu gefallen und auch der Sound in Dolby Digital 5.1 in deutsch und spanisch ist immer voll auf der Höhe. Der Original-Stream liegt sogar in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. In englisch gibt es obendrein eine spezielle Audiodeskription für Blinde. Die Untertitel liegen in spanisch, dänisch, finnisch, isländisch, norwegisch, schwedisch und für Hörgeschädigte in deutsch und englisch vor.
Extras:
Die Extras fallen mit knapp 20 Minuten relativ mager aus, sind aber komplett von der US-Blu-Ray übernommen worden hierbei handelt es sich um eine kurze Featurette mit dem Titel „Barbershop Bootcamp“, einen Gag-Reel (verpatzte Szenen) und etwa 13 Minuten entfallene Szenen mit Regissuer Malcolm D. Lee. Die Extras liegen aber zumindest in HD vor. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, aber ich erwähne es trotzdem. Es gibt ein Wendecover ohne FSK-Flatschen. Außerdem ist ein Ultraviolett-Code enthalten.
Fazit:
Bester Film der Reihe. Etwas ernster angelegt, als die Vorgänger, aber dafür auch kompletter. Die Blu-Ray ist wirklich gut. Nun fehlen nur noch die ersten beiden Teile endlich in HD.
bewertet am 07.01.17 um 03:19