25 Jahre Castlevania - Eine offener Liebesbrief

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"Eine offene Geburtstagsrede für den 25.ten Geburstag von Castlevania an Konami, alle beteildigten und Fans und Liebhaber dieser Franchise".

Man sagt, was in den ersten Lebensjahren eines Menschen passiert, prägt für den gesamten Rest seiner Exzistentz. Überall verstecken sich übereifrige Eindrücke wie schüchterne Zwerge im hohen Gras und nur die Neugier sowie die mögliche neue Erfahrung treiben die Konzentration und den Eifer ans Maximum. In unschuldigen Kinderaugen schimmert nichts ausser der Realität, denn jegliche scheinheillige Abstufung der Wahrnehmung sind Laster die wir alle auf eine Weise in unserer Jugend implementiert bekamen. Man möchte so vieles sein – Astronaut, Feuerwehrmann, Bauarbeiter, Anwalt, Ritter, Drachentöter und Hexenvernichter. Der Kampf mit der Ungerechtigkeit und dem Bösen wird uns schon in der Kinderkrippe in die zarten Ohren geflüstert, was die Fantasie eines Kindes immer wieder aufs neue beflügelt. Mutig werden im Schutze des Tageslichtes Gefahren geortet, Bäume erklimmt und in der Ferne finstere Schlösser geortet, während die Nacht all die Ängste und Alpträume auf das kindliche Bett erbricht. Je älter wir werden jedoch, wird das Monster unter dem Bett unser engster Freund. Ihm ist egal wie wir aussehen, welche Noten wir schreiben oder welcher Freund sich im Streit verabschiedete – er ist unser Quell in den wir springen wenn wir uns einsam fühlen und die Fantasie in die wir flüchten wenn die Realität uns erschlägt. Er tauschte seine Fangzähne und Klauen gegen einen Spiegel und seine variiernde Präsents gegen ein Gesichtsloses Gefühl: Gestatten, sein Name ist Hobby und ihre sind viele.

Seit meinem 4.ten Lebensjahr bin ich passionierter Videospiel Spieler. Wer meine Blogs kennt, weiss das ich wahrlich nicht aus guten Verhältnissen sowie einer Bilderbuch Kindheit entstamme. Jedoch möchte ich diese Rede einer Glanzzeit, einer gar positiven starken Erinnerung widmen. Mein Vater war in seinen frühen Jahren ein Gamer, zwar nur in sehr kurzen intervallen, aber stets interessiert was der Markt hergab. Eines Abends brachte er das Nintendo Entertainment System mit Heim. Was in den Augen meiner Mutter eher als Zeitvertreib für meine Schwester und mich galt, nahm auch ihn später regelrecht ein. Unter den ebenfalls erworbenen Videospielen, fand sich gewiss neben den Abenteuern von Nintendo’s knuffigem Klemptner auch ein Spiel wieder, was alleine durch sein Cover bei mir ein Gefühl von Furcht sowie Interesse erweckte.

Castlevania. Ein unscheinbarer sowie prägnanter Titel zierte das Abild eines bewaffneten Kriegers, der seine Peitsche im Angriff erhebt. In der ferne zeichnete sich ein verwunschenes Schloss wieder welches traurig am Hang einer Klippe steht. Darüber in den Wolken zeichnete sich die eigentliche Gefahr in dem Abenteuer wieder – ein neckisch grinsender, regelrecht wartender Vampir Kopf der sich mysteriös beinahe in den Wolken versteckt. Noch heute gilt dieses Bild als unverwechselbar und zeitlos...
 

"In jedem neuen Jahrhundert erhebt sich Dracula’s Schloss aus dem dichten Nebel und legt das unfassbare Böse über das Land frei. Mutig macht sich Simon Belmont, ein weiterer Abkömmling der Belmont Familie, auf den Weg um Dracula’s Plan, die Menschheit zu versklaven, entgegen zu wirken. Ausgerüstet mit der Legendären Peische „Vampire Killer“ bezwingt Simon den Fürsten der Finsterniss und bannt ihn erneut für einen weiteren hundert jährigen Schlaf".

Der 2D Sidescroller machte mir meine vorliebe für das Horror Genre gar erst möglich. In dem Spiel bekämpfte man eine unzahl an für uns heute bekannten Monstern wie Dracula, Frankenstein, Mumie, Zombies, Fledermäuse, Gorgonen, Minutauren, usw. Es war der ewige Kampf – Gut gegen Böse. In metaphorischer Sichtweise gar das Blut der Jugend – Schmertz der Vergangenheit und Angst vor der Zukunft. Man könnte unglaublich viel in den Kontext einflechten, für mich jedoch stellte das Spiel kaum wie eine andere Geschichte den Kampf mit den eigenen Ängsten und Alpträumen da. Und Videospiele können nicht die Fantasie in ein positives beflügeln?
 

Das in Japan entwickelte Spiel „Akumaj? Dorakyura“ (dt. „Teufelsschloss Dracula“) mit dem für den westlichen Markt angepassten Namen „Castlevania“ debütierte im Jahre 1986 auf Nintendo’s erster Heim Spiel Konsole. Nebenbei erwähnt erschien das Spiel über die Jahre auf weiteren Plattformen und erhielt mehrere Remakes und Reinterpretationen. Für viele Spieler, wie auch mich eingeschlossen, steht die Marke aus dem Japanischen Entwicklerhaus Konami als Blaupause für das Action/Adventure Genre. Wenn auch im selben Jahr Nintendo mit ihrer Hausmarke „The Legend of Zelda“ eine neue definierung in dem Genre nachlegten, war Castlevania der Urvater und für mich eine unerreichte Brilliantz, Ästhethik und Qualität. Auch zahlentechnisch steht Shigeru Miyamoto’s spitzöhriger Held Link weit vor Konami’s Peitschenschwinger, aber loyalität misst sich nicht mit Erfolg sondern mit Erinnerungen und stetiger Präsents.

Bis zum heutigen Tag erschienen in dem 25 jährigem Bestehen summa sumarum 30 Teile der Vampirjagd. Es würde den kompletten Rahmen sprengen würde ich auf all die Teile eingehen die ich in meiner Kindheit spielte, dazu gibt es unzählige gut rescherschierte Dokumentationen im Internet (wahlweise auch in Audio/Video Form), ich möchte diese Zeilen, sowie mein Wort nutzen um Tribut und Ehre den Entwicklern zu zollen.
 

Es ist schon komisch, aber ich habe einen ganz bestimmten Draht zu der Serie seit dem ersten Erlebniss. Man könnte es auch bildlich darstellen – Wie ein hunriger Komodoveran wurde ich beim ersten Mal gebissen und mit seinem langsam lämenden Gift angesteckt. Während ich weiter meines Weges ging, verfolgte mich dieser Veran auf das ich zur Ruhe komme und er zum Angriff kommen konnte. Aberwitzige Vorstellung oder? Aber es ist war:

1. Das erste NES Spiel – Castlevania
2. Das erste SNES Spiel – Super Castlevania IV
3. Das erste PSX Import Spiel – Castlevania: Symphony of the Night
4. Lieblings N64 Spiel – Castlevania 64 (bin wohl damit der einzige)
5. Im Jahr 2010 die Highlights – Castlevania: Dracula X Chronicles und Lords of Shadow

Viele Erinnerungen habe ich diesem Horrormärchen zu verdanken und das über gesamte Konsolen Generationen hinweg. Leider ist 90% der Sammlung von damals dem Erdboden gleich gemacht worden. Durch eine lange Armuts Durststrecke sowie die Fehlentscheidung des Vaters wurden sämtliche Konsolen und Spiele von damals verramscht und der kalte und unbarmherzige Alltag (Krankheit, Schule, Leben) zerquetschten für viele Jahre eine wie es schien verbotene Liebe. Aus der ferne betrachtet, sah ich noch viele Titel der Reihe aus dem Boden sprießen, doch leider fehlte das liebe Geld um zu sehen wie die Franchise sich weiter entwickelte, so wurde alleine die Fantasie von damals durch Screenshots und Testvideos aus Magazinen am Leben erhalten.

Über die Jahre hinweg und der beinah unfassbaren Flut an neuen Ip’s, Konsolen und Spielen verlor ich einfach den Überblick und die Serie verschwandt für eine ganze Weile für mich von der Bildfläche. Nur wage hörte man von neuen teilen die nur auf Handhelds released wurden und verlor beinahe tatsächlich das Interesse diesen Weg zu verfolgen.
 

Letztes Jahr hingegen, wendete sich jedoch das Blatt. Wegen meinem Reha Aufenthalt besorgte ich mir einen PSP um die langen Pausen zwischen den Anwendungen mit etwas Unterhaltung zu untermalen. Grundlegend wegen der God of War Franchise, griff ich zu Sony’s portablen Playstation, doch als ich in einem Geschäft Richter Belmont und Dracula persöhnlich von einem Cover mich anstarren sah, verfiel ich erneut in starkes Interesse. In dem PSP Ableger „Dracula X Chronicles“ war nicht nur das Remake von Dracula X vor zu finden, sondern ebenfalls die beiden Klassiker „Rondo of Blood“ und „Symphony of the Night“ erhalten. Nachdem ich durch das Hauptspiel diese beiden Klassiker „erspielt“ hatte und zum ersten Mal seit langer Zeit mit Alucard (Dracula’s Sohn) die Symphonie der Nacht erklingen lies, war es erneut um mich geschehen. Während auf dem Markt sich sämtliche teuren Millionen Big Budget Titel um die Aufmerksamkeit der Spieler buhlen, machte mir dieses einfach Produzierte Spiel wieder einmal klar wo die fundamente dieses Hobbies eigentlich geebnet stehen – Im Gameplay. Castlevania besticht wie kaum ein anders Spiel durch seine Ideen, sein nicht mit Gold aufzuwiegendes Gameplay, sein edeles Design und einem zeitlosen Soundtrack voller prägnanter Melodien und in Musik gebannte Poesie. Wie ein gesättigter Bengel der die Qualitäten seiner Jugendliebe erst nach Jahren zu schätzen weiss, wurden gesamte Kindheitserinnerungen wieder erneut entfacht in einem Meer aus flammender Zufriedenheit. 

Und als Ende letzten Jahres der neue Teil „Lords of Shadow“ für die Playstation 3 und die Xbox 360 erschien und jeden zyniker und Kritiker in die Schranken verwies, das ein 3D Castlevania tatsächlich funktionieren kann mit viel Aufmerksamkeit und Detailverliebheit, wusste ich zu wem meine eigentlichen Zocker Wurzeln gehören.
 

Jeder von uns kennt diese Spezielle gebundenheit zu einem gewissen Produkt oder? Sei es ein Buch, eine Fernsehsendung, ein Film oder eben ein Videospiel – die schönen Erinnerungen die wir damit verbinden, werden auf ewig in unseren Köpfen weiterleben und immer wieder in starken Impulsen eine starke Affektion dem Bezugsobjekt schenken. Wieviele Menschen bekommen leuchtende Augen wenn sie nur den Namen „Transformers“ hören? Wieviele Herzen schlagen höher sobald ein „THUNDER CATS“ durch die Boxen echot? Eben. Es gibt viele alte Hasen in diesem Forum die sicherlich die eine oder andere Verbundenheit gegenüber der Castlevania Reihe empfinden, denn jeder der sich ein Zocker oder begeisteter Spieler schreit, hat wenigstens schon einmal von einer der längsten Franchises der Industrie gehört.

Lange träumte ich davon, doch nun habe ich endlich den Entschluss gefasst mir eine Castlevania Sammlung anzuschaffen. Was das bedeutet? Jedes Spiel in allen möglichen Fassungen, jedes Merchandising Produkt was von 1986 bis Heute erschienen ist über die nächsten Jahre anzuschaffen. Da es unglaublich teuer ist so etwas in die Tat umzusetzen, wird es denke ich einige Jahre dauern bis ich solch eine Sammlung komplett habe, man hat ja schließlich nebenbei noch ein Leben und dessen Kosten zu tragen und alles soll ja noch ein Hobby bleiben. Aber ich bin gewillt und bereit dieses Projekt anzupacken. Während die einen Leute Briefmarken aus allen Herren Ländern sammeln, oder andere ihr Heimkino oder ihren Old-Timer über Jahre aufmotzen, arbeite ich auf ein kleines Castlevania Museum zu. Natürlich in den eigenen Vier-Wänden. Aber wie gesagt, da ich viele Teile bis fast alles von der Franchise verloren hatte, fange ich praktischerweise wieder bei 0-5% an.
 

Dieser Blog startete und schliesst sich mit einer Aufgabe, einem Abenteuer wenn man so will. Und so möchte ich den Damen und Herren von Konami, KCET (Konami Computer Entertainment Tokio), Koji Igarashi (Produzent), Michiru Yamane (Komponistin), Ayami Kojima (Illustratorin) und all den anderen Entwicklern, Designern, Produzenten, Regisseuren, Schreibern und Zuständigen danken das sie die Franchise bis heute weiter geführt haben und auch wenn die Franchise dunkle bis schwache Zeiten erlebt hatte, niemals ganz den Geist aufgegeben haben. Ich danke euch für die Inspiration, die Erinnerungen und für eine Franchise die auf ewig die Spieleindustry und meine Fantasie bis an das Ende aller Tage prägen wird.

Akumajo Dorakyura Tanjoubi Omedetou
Happy Birthday Teufelsschloss Dracula

PS: Hat dir der Blog gefallen? Oder hast du selbst einen Bezug zu der Franchise oder einem anderen Produkt? Dann teile es doch in der Kommentar Sektion. :-)
 

PPS: Du hast etwas von Castlevania bei dir Zuhause, hast keine Verwendung mehr dafür und würdest es gerne jemanden überlassen der damit was Anfangen kann? Dann schreib mir eine PN und man wird sich einig.