Kindle vs. Nook
Als großer Fan des geschriebenen Wortes bin ich bekannter Maßen ja bereits letztes Jahr auf die "moderne Art" zu lesen umgestiegen und habe mir den Kindle Keyboard gekauft.
Ein Schritt, den ich wohl nie bereuen werde, sind doch meine wiederkehrenden Platzprobleme passe geworden.
Besser geht jedoch immer, daher folgte nach knapp einem halben Jahr der Kindle Touch (KT), der letztlich "nur" die Änderung mit sich brachte, das er per Berührung bedienbar ist.
Da ich den eBooks bis dahin längst verfallen war las ich immer mehr über den sogenannten "Kindle - Killer", gemeint ist der Nook Simple Touch (with Glowlight)!
Vor knapp einem Monat habe ich ihn mir dann direkt in den USA bestellt, da der Nook hierzulande noch nicht vertrieben wird (Thalia soll Gerüchten zufolge wohl ein möglicher Vertriebspartner werden).
Die ersten 100 Seiten sind mit nun gelesen und sie waren, wie bereits der erste Eindruck, ernüchternd!
Barnes & Noble (die Firma hinter dem Nook) erfindet das Rad nicht neu, sondern liefert das ab, was man zum lesen eines Buches braucht: einen eBooksreader!
Verwunderlich ist daher nicht, das er dem Amazon KT daher im Lesegefühl in nichts nachsteht, lediglich die zusätzliche Möglichkeit mit den seitlichen Tasten die Seiten umzublättern punktet hier deutlich, da die Bedienbarkeit mit nur einer Hand gesteigert wird.
Das Hauptmenü (HOME) ist minimalistisch und in drei Abschnitte unterteilt.
Die beiden größten (links und rechts Oben) zeigen das gerade gelesene Buch mit der aktuellen Seitenzahl auf der man sich befindet bzw. bieten einen schnellen zugriff auf die gespeicherten Bücher (Libary). Der komplette untere Teil ist zu vernachlässigen, da er nur in den B&N Shop leiten will - ein Feature, das ich auch sehr gut von Amazons Kindle kenne!
Die erste in Betriebnahme des Nooks ist sehr einfach und mit einem Einrichtungsassistenten schnell erledigt, lediglich die Uhrzeit ist erst nach der endgültigen Einrichtung auf Europäische Verhältnisse anpassbar.
Der Kindle wird in der Regel gleich mit dem gekauften Konto verlinkt, das hat Vor- aber auch Nachteile, de facto können aber beide Geräte gleich schnell und einfach aktiviert werden.
Der Nook bietet keine Wiedergabe von Audiodateien und hat daher nicht die für den Kindle üblichen Ausgang für den Kopfhörer. Somit entfällt auch die "Vorlesefunktion".
Dafür hat er eine eingebaute Beleuchtung, die sich einfach über das 2-sekündige drücken der N-Taste aktivieren lässt.
Die unterstützen Formate sind soweit identisch bis auf die Tatsache, dass der Nook das ePub - Format und der Kindle das firmeninterne Format (AZW) nutzt.
Da die meisten kleineren Onlineshops ihre Bücher im ePub - Format anbieten, bietet der Nook somit eine größere Bandbreite an Kaufmöglichkeiten, da der Kindle aber mit Amazon einen Branchenriesen hinter sich hat, ist jedes auf dem Markt erhältliche eBook dort zu erhalten und durch das Buchpreisbindungsgesetz, dem auch eBooks unterliegen, tut sich beim Preis auch kein Unterschied hervor!
Was spricht also für den kauf von einem der beiden Geräte?
Amazon's Kindle bietet einen schnellen und einfachen Zugang zu eBooks.
Wer nicht lange im Netz hin und her schauen möchte und seinen "Lesestoff" von einer zentralen Quelle beziehen möchte fährt mit dem Kindle genau richtig, muss allerdings mit dem kleinen Ärgernis leben, das er seinen Nutzer keinen Zugriff auf bestimmte Gimmicks lässt. Abhilfe hierfür schafft ein Jailbreak, das in seiner Grundstruktur zwar stabil läuft, aber nicht alle Optionen ebenso stabil bereitzustellen weiß.
B&N's Nook bietet einen ebenso leichten Zugang zum Lesen 2.0, allerdings ermöglicht er einen breiteren Zugang bzgl. von eBook - Shops.
Das mag zur Zeit noch nichts ausmachen, aber sollte irgendwann einmal das Buchpreisbindungsgesetz verändert oder gar gekippt werden ist der Nook eindeutig der flexiblere Reader!
Auch ist der Nook wie eingangs erwähnt mehr auf seine Grundfunktion (lesen!) reduziert und lässt dem User mit seinem wenigen Gimmicks freie Hand, so ist etwa der Screensaver von Haus aus individualisierbar.
Fazit:
Beide Reader sind sich zu ähnlich um einen der beiden Geräte zu favorisieren, oder gar dem anderen als Überlegen nennen zu können!
Die Fusion der besten Eigenschaften beider Geräte (siehe den gerade erscheinenden Amazon Kindle Paperwhite) wird im laufe der Jahre weiter voranschreiten, so das wir uns auf noch bessere Geräte freuen können.
Ich persönlich werde beide Geräte nutzen und mit dem Nook vor allem direkt bei den jeweiligen Verlagshäusern einkaufen gehen.
Zwar habe ich dann nicht alle gekauften eBooks zentral an einer stelle, aber mir kann auch niemand zu 100% in meinen Warenkorb schauen, was mir persönlich eine diebische Freude bereitet, wo wir doch heutzutage von personalisierter Werbung nur so überspült werden.
Stay tuned!
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Kommentare
LG von Irmy.
Einzig nervt in D. das Ebooks selten wirklich extrem günstiger sind als die gebundenen Ausgaben.
Das die Buchpreisbindung fällt, daran zweifel ich noch ein wenig. Diese Lobby hat noch dermaßen Einfluß, das sogar Apple einknickte und den Buchkauf über reduzierte iTunes Karten verboten hat.
Ich finde es Irgenwie angenehmer ein gedrucktes Buch zu lesen als ein digitales.
Und wenn ich weiß das ich ein Titel nur einmal lese gibt es ja zum Glück die Bücherrei :-)
dennoch bin ich auch jener derer, die sich dieser Technologie noch verweigern.
Ich weiß es gibt unzählige Vorteile dieser Kindle\'s, aber trotzdem denke ich an die Folgen und die möglichen Konsequenzen. Ich weiß derweil werden noch beide Varianten angeboten und ich greife auch lieber zu etwas handfesten, aber sollte dieser Markt aus Bequemlichkeit den Rest verdrängen, braucht sich niemand über eine erneute Wirtschaftskrise wundern. Das vom Autor, über Verlag, Lektoren, Druckerei, Verkauf usw. jede Menge Jobs und REALE Werte dazwischen liegen is\' Fakt !
Nur so ein Gedanke ...
Trotzdem DANKE ! (praktisch is alle mal !!)
Bei uns gibt es einige kleinere Versuche (u.a. Mexxbooks, die ich jedoch nicht empfehlen kann!) die bestrebt sind Bücher legal zu teilen!
Ich kann verstehen, dass der eBook Markt (vor allem natürlich in den USA) sehr im Aufstreben ist, trotzdem bevorzuge ich noch immer das gebundene Buch. Ist eben auch eine Glaubensfrage. Außerdem lese ich zwar durchaus einige Bücher, als Berufspendler ein guter Zeitvertreib, ich verschlinge dann aber doch nicht die Massen, dass mein Bücherregal klein bei geben würde. Und ich verleihe auch gerne mal ein Buch, ich vermute mal, die eBooks bieten diese Möglichkeit (auf legalem Wege) eher weniger.