Review: THE WILD BUNCH

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27. April 2010
Diese Woche habe ich auf meinem Blog einige Western besprochen, unter anderem auch Sam Peckinpahs Klassiker THE WILD BUNCH. Diese Review möchte ich hier gerne teilen:
 

"Was ONCE UPON A TIME IN THE WEST für den Italowestern ist, das ist THE WILD BUNCH vermutlich für den amerikanischen Western: ein Abgesang. Hier werden alte Männer, die aus einer anderen Zeit stammen, mit der Moderne konfrontiert, mit Technologie, mit Zivilisation, und alte Methoden oder Lebensweisen sind immer schwerer umzusetzen.
Eine Bande Outlaws, geführt von dem alten Haudegen Pike Bishop (William Holden), sieht sich auf dem absteigenden Ast - die Überfälle werden schwerer, sie werden in Fallen gelockt und gejagt vom Gesetz und von Kopfgeldjägern, engagiert durch die immer mächtiger werdenden Eisenbahnbetreiber. Der letzte Überfall geht schief, Beute wird auch nicht gemacht, stattdessen gibt es ein Massaker in der Stadt, und die angeschlagene Truppe flieht Richtung Mexiko und den dort stattfindenden Revolutionskämpfen, wo sie mit einem der Warlords einen weiteren Coup plant – gleichzeitig sind ihnen die Kopfgeldjäger eng auf den Fersen. Sie werden geleitet von dem ehemaligen Bandenmitglied Deke Thornton (Robert Ryan), und er kennt seine früheren Waffenbrüder und deren Denkweise…
In sporadischen Rückblicken lernen wir die Hintergrundgeschichte von Bishop und Thornton kennen.

 

Schließlich kulminiert die Geschichte in einem Blutbad. Es ist das Jahr 1913, der erste Weltkrieg steht an, und alte Revolverhelden und Postkutschenräuber müssen Automobilen und Maschinengewehren weichen.

Als THE WILD BUNCH ins Kino kam, galt er als der bis dato brutalste Film der Geschichte und wurde in eine kontroverse Reihe gestellt mit BONNIE AND CLYDE sowie THE DIRTY DOZEN, und selbst heute noch ist der Film aufgrund seiner expliziten und blutigen Gewaltdarstellung nichts für Zartbesaitete. Es wäre allerdings schade, beschränkte man dieses Werk von Sam Peckinpah auf Gewalt und Schießerei. Natürlich ist Gewalt ein wesentliches Element dieses Spätwesterns, doch gerade der enorm hohe Body Count dient hier eher als Stilmittel. Die Sinnlosigkeit des Todes vieler Namenlosen (gleich zu Beginn des Films und besonders in der letzten Szene) deutet auch auf den Zeitenwechsel an. Die alte Welt der Revolverhelden wird verlassen, und die neue moderne Welt, in der selbst das Töten in anderen, noch nie dagewesenen Größenordnungen geschehen wird, bricht heran. Für Pike Bishop und seine Männer ist kein Platz mehr in der neuen Welt. Sie gehen unter, und mit ihnen der Wilde Westen.

 

THE WILD BUNCH ist ein pessimistischer Film, eingefangen in wunderschönen Farben und Landschaften (Kamera: Lucien Ballard). Der Director‘s Cut geht 145 Minuten und wurde überwiegend um ruhige Szenen ergänzt – in erster Linie Rückblicke. Damit scheint der Film auch eine andere Wirkung zu haben als die kurz nach der Premiere gekürzte Fassung, die sehr auf die Gewalt beschränkt worden ist. Es ist daher empfehlenswert, sich den ursprünglichen Director‘s Cut des Re-Releases anzusehen, da zu vermuten ist, dass die Intention von Peckinpah hier am besten rüber kommt.
Die Actionszenen sind meisterlich inszeniert. Zum ersten Mal spritzte Blut bei Einschüssen und sahen Verletzungen echt aus; die Stunts von Mensch und Pferd sind spektakulär und man kann über den logistischen Aufwand nur staunen. Im Gegensatz zu den Low-Budget Italowestern wurde hier natürlich auch mit anderen Geschützen aufgefahren. Der Überfall auf die Eisenbahn ist in allen Belangen eine grandiose Szene.

 

William Holden ist großartig als Anführer einer aussterbenden Art, und auch sein Verfolger Robert Ryan überzeugt mit seiner Peformance als müder Ex-Krimineller, der zwischen die Fronten gerät. Ausstattung und Dimension der Statisten macht THE WILD BUNCH zu einem epischen Werk. Das Thema des Niedergangs des Wilden Westens ist im finalen Himmelfahrtskommando treffend umgesetzt und macht THE WILD BUNCH damit zu einem Klassiker des amerikanischen Films. Sam Peckinpahs Werk war für zwei Oscars nominiert: beste Musik sowie bestes Orginaldrehbuch."

THE WILD BUNCH (1969, Sam Peckinpah), 145 min. (Director‘s Cut)

9/10



Die anderen Western Reviews sowie Besprechungen zu allen mögichen anderen Filmen gibts auf meinem Blog - Link im Profil. ;)

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Kommentare

von rAz000r 
am so hat ein review …
von OnkelSato 
am ja, das geht mir …
von Nocturnus 
am Deckt sich so ziemlich …
von OnkelSato 
am ja, jeder nimmt filme …
am Children of Men fand …
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