Review: The Hurt Locker
"[...]THE HURT LOCKER, nominiert für neun Oscars und damit schärfster Konkurrent von AVATAR, wurde von Kathryn Bigelow (Ex-Frau von AVATAR-Macher James Cameron) in Jordanien gedreht.
Gleich zu Beginn des Films wird die Spezialeinheit in Aktion gezeigt – und diesmal geht es schief: der Bombenentschärfer wird getötet und muss für die verbleibenden 38 Tage bis zur Ablösung der Einheit ersetzt werden. Gleich im Intro wirkt sich einer der Clous von THE HURT LOCKER aus: der Zuschauer kann sich nie sicher sein, er wird gezwungen, mit der Unsicherheit der Protagonisten zu leben und sie auf deren schmalen Grat zwischen Leben und Tod begleiten. Dies wurde u. a. dadurch gelöst, dass selbst die Teilnahme großer Stars kein Zeichen für deren lange Leinwandpräsenz ist. Guy Pierce (MEMENTO) spielt den ursprünglichen Bombenspezialisten, welcher zu Beginn ums Leben kommt, und ist somit nach keinen zehn Minuten wieder raus aus der Geschichte. Diese Taktik wiederholt sich im Verlaufe des Films in anderen Varianten.
William James (Jeremy Renner, 28 WEEKS LATER) ersetzt also für die restlichen 38 Tage den Verstorbenen und schockiert seine beiden Teammitglieder Sanborn (Anthony Mackie, NOTORIOUS) und Eldridge (Brian Geraghty, JARHEAD, BOBBY), indem er sich nicht an das Protokoll hält, Sicherheitsrisiken eingeht und sein Leben scheinbar ohne zu zögern aufs Spiel setzt.
Was folgt ist eine Aneinanderreihung von Szenen und Situationen, mit denen das neu zusammengesetzte Team konfrontiert wird, und die den alltäglichen Wahnsinn in einem vom Krieg gezeichneten Land schildern. Paranoia, Sprachbarrieren, Misstrauen und die hässliche Fratze des Krieges, die vor keinen noch so grausamen Methoden zurückschreckt. THE HURT LOCKER bietet einerseits hochgradig spannende Szenen, die akribisch genau recherchiert wirken. Mein Highlight ist der Scharfschützen-Schusswechsel in der Wüste, der sich ewig hinzieht und überwiegend aus Abwarten und Lauern besteht. Gleichzeitig wird die Psyche der Soldaten im Einsatzgebiet gut beleuchtet und zeigt einerseits die junge Generation von Soldaten, welche zunehmend desillusioniert und verzweifelnd ihren Dienst tut, aber auch die völlig abgestumpfte Variante des Adrenalinjunkies, der außerhalb eines Gefahrenfelds gar nicht mehr zurecht kommt und dort ständig zur Flasche greift und seinem Privatleben aus dem Wege geht.
So könnte man THE HURT LOCKER als Film der Generation Zweiter Irakkrieg sehen und in eine lange Reihe bedeutender Filme wie JARHEAD, PLATOON, THE DEER HUNTER… stellen.[...]"
Die ganze und weitere Reviews gibts auf meinem Blog. THE HURT LOCKER ist auf jeden Fall eine Top-Empfehlung! ;)
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