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Gamer... ein Resümee

12. Januar 2010
Vorab: Ich wollte nicht rein... nein, ich wurde auch nicht gezwungen.... aber wir wollten einen netten Kinoabend zu Viert und 2 davon hatten Avatar schon gesehen... ansonsten lief nix, was besser klang!

Ich hätte schon stutzig werden sollen, daß der Kinosaal ziemlich leer war und nicht halb so viel Werbung wie gewohnt lief... ich sollte noch verstehen warum.

Die Idee hinter dem Film finde ich noch ganz gut: Lebenslängliche Gefangene bekommen (angeblich) die Chance auf Freilassung, müssen dabei 30 Runden in einem Ego-Shooter-Szenario überleben und werden dabei von einem Spieler (Gamer) ferngesteuert.

Allerdings ist die Umsetzung grottenschlecht.
Schon nach den ersten Minuten musste ich feststellen: Ich glaub ich bin mit meinen 30 Jahren zu alt für den Film...
Crank war schon eine Verschwendung von Lebenszeit, aber der Film hat's echt getoppt!
Die Schauspieler waren x-beliebig, da hat keiner geglänzt, die Schnitte waren viel zu schnell, die Kameraeinstellungen unterirdisch und der Schluss hat einfach nicht mehr in diese Gewaltorgie gepasst.
Die Schnitte waren so schnell, daß man gar nicht mehr gesehen hat wo was passiert, ich hab extrem schnell die Orientierung verloren, aber eigentlich war das auch total egal. Ich glaube, die Filmemacher wollten einfach nur zeigen, daß was passiert und zwar schnell und viel... ich bin dafür nicht aufnahmefähig.
Die Kameraeinstellungen waren in unmöglichen, irrelevanten und nichtssagenden Positionen und Bildwinkeln, möglichst oft in Bodennähe. Hab mich schon gefühlt wie in einem schlechten deutschen Film, bei dem der Kameramann mal wieder was "besonderes" machen wollte, unabhängig davon, ob es gut aussieht!
Verfolgungsjagden aus der Sicht des rechten Vorderreifens, Blick von oben auf eine Pfütze, durch die ein Auto fährt, aus dem gleich Protagonisten aussteigen, ohne auch mal auf selbige zu schwenken und viele mehr...

Die Randstory mit der Familie des Häftlings hat überhaupt nicht in die Gewaltorgie gepasst. Sie hätte dem Film durchaus mehr Tiefe verleihen können, aber nach dem ganzen Actiongenüppel ist zumindest meine Aufnahmefähigkeit dafür sehr begrenzt bzw. nicht mehr vorhanden.
Musikalisch würde ich das jetzt mal vergleichen, als würde man versuchen Scooter (oder besser noch Blümchen, für diejenigen, die Jasmin Wagners harte Jugenzeit noch kennen) mit Phil Collins oder Eric Clapton (ich nehm die mal, weil sie bekannt sind) zu kreuzen. Für manche (ich gehöre da sicher nicht dazu) hat Scooter durchaus Unterhaltungswert (alfi hartkore... wicked ). Diejenigen wissen aber auch (hoffentlich), daß sie es da nicht mit technisch brilliant ausgefeilter und hochwertig komponierter Musik zu tun haben.

Man hätte den Film um einiges ruhiger und intelligenter entwerfen und drehen können um die Story in den Vordergrund zu rücken, aber das war sicher einfach nicht das Ziel und ich gehöre wohl nicht zur Zielgruppe.
Ich war übrigens von uns Vieren (weil ich es einfach fertig sehen wollte) der Einzige, der trotzdem nicht bereit war den Film schon nach der Hälfte zu verlassen.

Für mich definitiv der letzte Film von den Crank-Machen: Null Punkte!

Wer auch im Heimkino stupides Actiongeknüppel mit lächerlich umgesetzter Story erleben muss, darf ruhigen Gewissens zur BD greifen. Ich habe dazugelernt...

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