Cowboys & Aliens
Nun gut, erstmal zur Story ein paar Worte. Der Film spielt im Wilden Westen. Ein Cowboy (Daniel Craig - Verblendung) erwacht mit Amnesie in der Wüste, am Arm ein undefinierbares Teil. Sein Weg führt ihn in eine kleine Goldgräberstadt, wo es zur Konfrontation mit den Bewohnern kommt, u.a. mit Colonel Dolarhyde (Harrison Ford - Morning Glory). In der Nacht erscheinen plötzlich unbekannte Flugobjekte, die die Stadt angreifen. Mit Hilfe des ominösen Armbandes, daß plötzlich mehr zu sein scheint, können die Angreifer in die Flucht geschlagen werden. Anscheinend sind jedoch einige Bewohner entführt worden und so machen sich die Cowboys auf, die Entführten zu finden und der sonderbaren Sache auf den Grund zu gehen.
Man stelle sich das vor: Man lebt in einer Zeit, wo mit Dampfbetrieb und Kohle schütten Maschinen betrieben werden und plötzlich sind am Himmel beängstigende Dinge, die schneller und wendiger sind, als alles was man kennt. Und dann sind nahstehende Menschen entführt worden. Cowboys, harte Kerle - wagemutig und Whiskey saufende Machos, reiten ins Ungewissene. Klingt nach tollem Filmstoff. Kommen wir zur Umsetzung:
Der Western-Part macht alles richtig. Das Setting bringt eine tolle Atmosphäre. Die Darsteller passen ausgezeichnet in die Rollen. Besonders Daniel Craig hat mir gut als Cowboy gefallen - als ob er nie was anderes gewesen wäre! Einziges Manko wäre dabei höchstens, daß die Figuren arg nach dem Western-Klischee inszeniert sind. Aber genau das will man doch bei solchen Actionfilmen sehen!
Der Science-Fiction-Part wird sehr gemächlich eingeführt. Ist aber stimmig und bietet von allem etwas. Aliens, Raumschiffe, Laserkanonen, Mystery, Schleim und sogar Grusel. Ich kann nicht näher drauf eingehen, um nicht zuviel zu spoilern, aber der Film hat so manche Elemente in sein Szenario mit eingebunden. Ich zähle da nur mal ein Paar auf: Predator, Stargate, Alien, Starship Troopers. Immer nur ein bischen und auch quer gemixt. Das gefällt, zumindestens mir, sehr. Die Effekte sind tadellos und machen besonders im Gegensatz zu den Cowboys Spaß.
Die Geschichte entpuppt sich schließlich als simpel und gradlinig. Das wäre nicht schlimm im Angesicht sonstiger Titel, aber durch den sehr ruhigen Aufbau der Story und dem langsamen Tempo muß man hier schon Geduld mitbringen. Die Action ist zwar vorhanden, aber gerade am Anfang recht spartanisch gestreut. Hier hätte etwas mehr gut getan, denn der geneigte Zuschauer für so einen Genre-Mix erwartet dies wohl, angesichts der zu lesenden Kritiken. Dabei bietet der Film viele kleine Nebengeschichten, die im Gesamtbild zusammenpassen. Figuren werden behutsam eingeführt und sind nachzuvollziehen. Da sollte man sich schon drauf einlassen.
Der Film basiert auf Comics, die ich aber nicht kenne, daher lasse ich den Vergleich außen vor. Am Schluß bleibt ein guter Film, wenn man sich die Zeit nimmt ihn in Ruhe zu schauen, der unterhält. Nur eben kein ganz großer Wurf und etwas Beigeschmack an Trash. Im Kino noch enttäuscht, im Heimkino voller Genuß.
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Kommentare
die rolle von olivia wilde konnte ich auch nicht so ganz nachvollziehen. anfangs mysteriös habe ich in der mitte des films innerlich die hände über dem kopf zusammengeschlagen.
alles in allem aber ein recht angenehmer film. denke auch, mehr war einfach nicht drin.
Und ohne die Starbesetzung und die Werbung vorab wäre es noch nicht einmal ein B-Movie geworden!
Gruß Tim
Da hat mich "Im tiefen Tal der Superbabes" sehr viel besser unterhalten :)
Wieso kauft man 3 Top-Stars ein für so einen Mistfilm? Ohne die Stars wäre es eine B-Movie-Gurke, die niemanden interessieren würde.
Schlechter geht es wirklich kaum.