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USA, 2006
Regie: Alfonso Cuarón
Drehbuch: Alfonso Cuarón
Musik: John Tavener
Kamera: Emmanuel Lubezki
Darsteller: Clive Owen,
Julianne Moore,
Michael Caine, u.a.







Eine Utopie, die Menschen an die Grenzen ihrer Selbst führt und ihnen mit vorgehaltenem Spiegel zeigt, wo zu wir immer fähig waren, sind und sein werden. Verfilmt nach der Vorlage des gleichnamigen Romans von P. D. James, entführt uns Alfonso Cuarón in eine Welt wie wir sie nie sehen möchten, ausser natürlich auf dem Bildschirm. Faschismus, Chaos, Totalitarismus hat es alles schon mal gegeben, aber welche Umstände können eine fortschrittliche und aufgeklärte Gesellschaft wie unsere dazu bringen wieder dorthin zurück zu kehren? Hoffen wir, dass wir das nie erfahren.

Eins steht jedoch fest, Children Of Men ist ein moderner Klassiker, ohne Zweifel. In den letzten Jahren hat man viel zu selten Filme gesehen, bei denen wirklich jedes Detail passt. Die Story ist fantastisch und die Darsteller über jeden Zweifel erhaben, aber was diesen Film so unglaublich gut macht ist eben die Regie von dem bereits erwähnten Alfonso Cuarón und die bahnbrechende Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki.

Solche Ideen, Szenengestaltungen, sowie Kamerafahrten habe ich seit Kubrick nicht mehr gesehen, in diesem Ausmaß sogar nicht mal bei ihm. Meinen tiefsten Respekt haben Cast & Crew für den Mut und das Können solche Takes erschaffen zu haben. Sei es nun die brilliante Eröffnungsszene, die 12 minütige Autosequenz, oder das großartige Finale. Children Of Men ist Meisterkino, welches anspruchsvoll und unterhaltend zugleich ist und somit einen der besten Filme der letzten Jahre darstellt. Der Realismus, sowie die Brillianz der technischen Umsetzung werden einem förmlich wie eine Faust ins Gesicht geschmettert.


Schlicht und ergreifend, ganz ganz großes Kino und für mich eine der besten Blu-ray-Discs die ich in meinem Schrank habe!

Bild und Ton ergänzen sich nahezu perfekt und liefern beste Blu-ray-Qualität. Der HD Ton ist natürlich wieder nur im englischen Original zu finden, aber auch der deutsche DTS 5.1 Sound weiß sich zu behaupten. Leichtes, und auch definitiv gewolltes Graining, in Kombination mit einer Menge Tiefenschärfe, sowie einwandfreier stilistischer Farbgebung zementieren ein einwandfrei atmosphärisches Bild auf den Bildschirm.

Die Extras sprengen zwar nicht den Rahmen, sind aber sehr interessant. Besonders die Infos bezüglich der verwendeten Techniken für die besagten Szenen. Wie der Take im Auto zu Stande kam, ist wirklich beeindruckend.

Children Of Men ist Kino wie ich es mir wünsche: bewegend, packend, zeitlos.



Filmbewertung: 9,5/10

Bildqualität: 8,5/10
Tonqualität: 8,5/10
Extras: 7,5/10


Absolute Kaufempfehlung!


 



 
USA, 2002
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Scott Frank, Jon Cohen
Musik: John Williams
Kamera: Janusz Kaminski
Darsteller: Tom Cruise, Colin Farrell,
Samantha Morton, Max von Sydow, u.a.



 


Filme die polarisieren sind immer die interessanteren, auch wenn es in diesem Fall eher um die Umsetzung, als um den Film an sich geht. Aber zuerst zu letzterem.

Ob A Scanner Darkly, Total Recall, oder das Jahrhundertwerk Blade Runner, eine Philip K. Dick Verfilmung sollte immer etwas Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. So auch Minority Report. Fans des Autors müssen sich natürlich auf erhebliche Änderungen gegenüber der Kurzgeschichte gefasst machen. So wurde unteranderem die Hauptfigur ganz anders charakterisiert, der Sohn in die Geschichte eingefügt und sogar eine ganz andere Ursprungsgeschichte von Precrime geschaffen. Diese und noch einige andere Veränderungen sind zwar für einen Hollywoodfilm recht typisch, aber eben auch sehr auffällig.

Dennoch hat Steven Spielberg einen exzellenten Science Fiction Film abgeliefert, der Fans des Genres, aber auch Fans der Vorlage gleichermaßen begeistern dürfte. Da ich mich zu beidem zähle, ist der Film für mich einfach nur perfekt gemachtes Unterhaltungskino. Wundervoll detaillierte Settings, perfekt arrangierte Kameraarbeit und wirklich beeindruckende Lichteffekte drücken dem Film seinen eigenen unvergesslichen Stempel auf.

Kommen wir nun zum diskussionswürdigen Punkt der Disc, dem Bild. Zum Großteil verschrien, dennoch oft gelobt, würde ich eindeutig zu letzterem tendieren. Die Intentionen Spielberg's ein Graining zu benutzen um den Film dreckiger und grober rüber kommen zu lassen, sind für mich mehr als nachvollziehbar. Ein glatt poliertes Bild hätte ihm sicherlich die Düsternis genommen, die er in vielen Szenen besitzt. Manche Szenen wirken wie ein sich bewegende Gemälde, was viel Abwechslung in die einzelnen Szenen und Situationen bringt. Dass dem Film dadurch die HD Qualitäten fehlen kann ich eigentlich nur bestreiten, da das Bild meiner Meinung nach, trotz Graining, eine Menge Tiefenschärfe zu bieten hat.

Was mir jedoch an der Bildgestaltung am besten gefällt sind die ausschweifenden Blend-, bzw. Bleach-Effekte. In Hellen Szenen kommt das Bild fast grell rüber, was vielen Szenen eine unglaubliche Kälte verleiht und so maßgeblich zum eigentlichen Touch und Design des Films beiträgt.

Der Ton weiß ebenfalls zu überzeugen, auch wenn das englische Original durch HD Sound noch eine Prise mehr Wucht besitzt.

Die Extras dürfen sich ausnahmsweise auch mal so nennen. Fast alle in HD und durchgehend interessant, ganz besonders natürlich die Doku zu P.K. Dick und das interaktive Interview mit Spielberg selbst.

Letzten Endes kann man nur sagen, dass jeder sich selbst ein Bild bezüglich des Bildes machen sollte, da Geschmäcker nunmal verschieden sind. Mich hat die Umsetzung, wie bereits beschrieben, mehr als begeistert. Jedoch kann ich auch nachvollziehen, dass manche diese Stilistik der Bilddarstellung nicht mögen. Von einer mangelhaften Umsetzung kann jedoch keine Rede sein, da dies genau die Art und Weise ist, wie der Film, laut Spielberg, auszusehen hat.

Meinen Nerv hat er damit mehr als getroffen und ich kann sagen, mit dieser Disc ein rundum gelunges Blu-ray-Komplettpaket erhalten zu haben, was in Sachen Film, Umsetzung und Extras keine Wünsche offen lässt.



Filmbewertung: 8,5/10

Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8,5/10
Extras: 8,5/10


Kaufempfehlung!

 


 

 
USA, 2007
Regie:
Ethan und Joel Coen
Drehbuch: Ethan und Joel Coen
Musik: Carter Burwell
Kamera: Roger Deakins
Darsteller: Javier Bardem, Tommy Lee Jones,
Josh Brolin, Woody Harrelson, u.a.






Die folgende Besprechung beruht auf der DVD Umsetzung, weshalb Aussagen zu Bild, Ton und Extras keine Relevanz finden.

"No Country For Old Men" ist die Romanverfilmung von Cormac McCarthy's "Kein Land für alte Männer". Ethan und Joel Coen, bekannt durch Filme wie "Fargo" oder dem göttlichen "The Big Lebowski", widmeten sich dem Thema bereits 2 Jahre nach dem Erscheinen des Buches. Als Preise hagelte es dafür Oscars, Golden Globes und einige mehr, unter anderm für Bestes Drehbuch, BESTER FILM(!) und bester Nebendarsteller (Javier Bardem).

Javier Bardem war mir bereits bekannt aus dem 90'er B-Movie-Klassiker "Perdita Durango", den ich in frühen Jahren regelrecht verschlungen hatte. Aufgrund der damals exzellenten Leistung in dem Film war ich sehr gespannt ihn mal in einer verhältnismäßig teureren Produktion zusehen. Glücklicher Weise durfte das in einer Coen Produktion sein. Der filmische Stil der Coen Brüder hat meiner Meinung nach keinen Erklärungsbedarf mehr. Eigenwillig, avantgardistisch und vorallem absolut sehenswert trifft es da am Ehesten. Als ich im Vorfeld las, dass das Brüdergespann wie immer auch die Adaption des Drehbuchs übernehmen würde, rutschte er in meiner "Unbedingt-Zu-Sehen-Liste" ganz nach oben.

Inhaltlich geht es im Texas der 80'er Jahre in einem sehr trockenen Katz und Mausspiel um Geld, Drogen und eiskalte Profikiller zur Sache. Allerdings bleibt es hierbei bei meiner inhaltlichen Darstellung, da Ihr euch diesbezüglich lieber selbst ein Bild machen solltet.

Es bleibt nur zusagen, dass dies definitiv ein Liebhaber Film ist. Die polarisierenden Publikumsreaktionen unterstreichen das denk ich mal sehr gut. Wie zu erwarten war, ist "No Country For Old Men" kein Thriller im klassischen Sinne. Die Erzählweise ist trocken und beschränkt sich größtenteils aus Momentaufnahmen und vorallem exzellente Bildgewalt. Fans von bombastischen Actionszenen werden daher sicherlich schnell das Weite suchen, oder gekonnt einschlafen. Die NICHT-Verwendung eines Soundtracks stieß bei vielen eher negativ auf. Meiner Meinung nach ist aber genau das der gekonnte Clou an diesem Film und definitiv eins der wichtigsten Bestandteile. Denn dies verleiht dem Film seine Authentizität und Eiseskälte und lässt die brutalen Gewaltszenen viel besser in Szene treten.

Spielerisch weiß besonders Javier Bardem zu überzeugen und mich persönlich freut es sehr dieses lange Zeit verschollene Talent wieder zusehen. Jedoch sind auch Jones und Brolin ebenfalls perfekt besetzt und sollten auch Erwähnung finden.

Da es filmisch, erzählerisch und spieltechnisch für mich überhaupt keine Makel gibt zücke ich gern die 9,5/10 Punkte. Die restlichen 0,5 gibt es in 20 Jahren, wenn alle vermeintlichen Nachahmungstäter mit Ihren Werken kläglich gescheitert sind und dadurch diesen Film zum Klassiker machen.

Wer also nicht auf den nächsten Actionkracher wartet und lieber spannendes, perfekt durchdachtes Meisterkino sehen möchte, sollte sich "No Country For Old Men" ansehen!



Filmbewertung: 9,5/10

Absolute Kaufempfehlung!

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