Nach einer etwas längeren Pause möchte ich euch nun von meinem Center und damit auch von dem vorläufigen Abschluss meiner Suche nach Surround-Sound berichten:
Seit Mitte November steht der Center jetzt bei mir. Erst mal habe ich ihn provisorisch vor den LCD gestellt, klanglich nicht so toll da er so dem Tisch zwischen Sofa und LCD sehr nahe kam. Aber nach ein paar Wochen habe ich eine bessere Lösung gebastelt (auch noch nicht die perfekte Lösung, aber es ist immer noch so): Mit einigen Steinen und einem Regalbrett habe ich den LCD noch ein Stück erhöht und den Center darunter platziert. Klanglich bin ich seit dem sehr zufrieden. Gegenüber dem Behelfs-Center Canton Plus S, ist der Klang jetzt noch mal authentischer und voller geworden. Die Front klingt nun sehr viel homogener und gerade bei SACD’s macht sich doch ein großer Unterschied bemerkbar. Insgesamt ist der Center eine wirklich lohnenswerte Anschaffung gewesen, ich möchte auch nicht mehr auf ihn verzichten
Verkabelt ist auch der Center mit dem SPK 400 samt Hollowpins und auch er war in zwei ineinander gesteckten Kartons verpackt inkl. Stoffhülle. Sonus Faber macht in der Hinsicht einen sehr guten Job. Optisch ist der Center eine Augenweide, leider sieht man ihn kaum unter dem LCD , aber frei stehend wäre er schon eine Bereicherung für jedes Wohnzimmer.
Aber was ist nun aus der Idee des Surround-Sounds geworden? Vor 2 Jahren etwa habe ich begonnen mich über 5.1 Anlagen zu informieren und ich kann im nach hinein nur sagen nicht einmal im Traum hätte ich gedacht, dass heute eine Sonus Faber Front bei mir steht (die Marke war mir damals nicht mal bekannt). Von den kleinsten Teufel Systemen über Sony, Canton, Heco, ..., bis hin zu Bowers & Wilkins hat mich meine Reise geführt – und das alles noch vor dem ersten Probehören! Von einem Budget unterhalb von 300€ bis letztendlich zu etwa dem zehnfachen. Hunderte Threads und Tausende Postings habe ich auf meiner Reise gelesen und ausgewertet. Viele verschiedene Ideen kamen mir in dieser Zeit, bis dahin gehend auf Surround zu verzichten und statt dessen in Stereo zu investieren. Mein Zimmer hat sich in dieser Zeit grundlegend verändert (Vom Gamer-Zimmer in ein kleines Heimkino) und mein Interesse für Filme und Musik hat sich enorm gesteigert.
Und war es das wert? Ja! Ich bin super zufrieden mit der Entwicklung. Jetzt besitze ich ein kleines Kino mit bombastischen Sound, der zu dem noch deutlich hochwertiger ist als das was man so in den meisten großen Kinos zu hören bekommt. Lediglich mein LCD könnte etwas größer sein, aber na ja es gibt halt immer etwas das noch besser werden kann nicht wahr Ich denke in einem Jahr vielleicht werde ich mich diesem Projekt annehmen. In einem größeren Raum dürften dann auch ruhig „Toy Tower“ vorne stehen.....
Als nächstes geplant ist eine Granitplatte für meinen Sub und dann etwas Geld zur Seite legen für später.... ABER JETZT heißt es erst mal genießen
Die folgenden Eindrücke sind rein subjektiv und sofern nicht ausdrücklich anders geschrieben handelt es sich um meine Meinung, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit
Ich war Gestern Nachmittag/Abend mit zwei Hifi-begeisterten Freunden in Kassel um mir die Messe der Sound Brothers anzuschauen.
Vorab ein großes Dankeschön an die Sound Brothers für das Ausrichten und möglich machen dieser Messe!
Die Lokation war sehr gut gewählt das Ambiente ist klasse und lockt sicher auch viele Besucher an, die eigentlich mit dem Thema nur wenig Erfahrung bzw. Berührungspunkte haben.
Aber nun zum eigentlichen Thema (Ich befasse mich aktuell hauptsächlich mit Projektoren, daher liegt hier der Schwerpunkt):
Was wurde präsentiert: JVC X5000, Epson LS10000, LG Largo, Sony HW-65, VW-320, VW-520, dazu noch Optoma und ein kleinerer Epson, aber beides nicht wirklich interessant für mich.
Weitere Highlights kamen von Technics (High-End Stereo), Quadral (Dolby Atmos Referenzkino) und LG (OLED-TV).
Wir haben uns erstmal einen Überblick verschafft und haben dann gleich im Referenzkino platz genommen
Es lief gerade die Präsentation des Sony VW-520 und gleich im Anschluss gab es eine Soundvorführung von Quadral, wärend letztere von meinen Begleitern die höchste Aufmerksamkeit bekam, war für mich der Projektor das wichtigste.In einem abgedunkelten, aber keineswegs perfekten Raum (recht helle Wände, weiße Decke, Abdunkelung durch Gardinen) durfte der Sony auf einer etwa 3m breiten CS-Leinwand zeigen was in ihm steckt (Zuspieler war ein Oppo 103D und ein Mediaplayer von Sony).
Gezeigt wurden verschiedene Demo-Clips und einige Aufnahmen der Sony-4K-Actioncam, dann noch ein Filmausschnitt aus Spiderman, erst ohne, dann mit HDR. Jeweils kurz eingeleitet durch den netten und kompetenten Sony-Mitarbeiter. Zusammen mit den verschiedenen Trailern bei der Soundvoführung ergab sich hier ein gutes Bild von den Leistungen des Projektors:
Der Schwarzwert war erwartungsgemäß nicht optimal, aber sobald es etwas heller wurde (im Filmmaterial) viel das nicht weiter ins Gewicht und es bot sich ein kontraststarkes Bild mit toller Plastizität (gut vergleichbar mit meiner Wohnzimmer Situation). Die Farben sahen super aus und die Schärfe war überragend, besonders natürlich bei dem nativen 4K Material, aber auch bei FullHD!
Abgesehen von dem Schwarzwert, fehlte mir nichts an dem Bild. Es war absolut genial und wenn der Projektor nicht so teuer wäre würde er wohl heute schon bei mir stehen
Die Bildruhe war genial, die FI (Zwischenbildberechnung) lief ohne zu aufdringlich zu wirken - auch wenn man das Anhand der kurzen Schnipsel natürlich nicht abschließend sagen kann - die dynamische Iris-Blende war absolut unauffällig (kein Bildpumpen) und der Kontrast sehr gut, sobald die Bilder nicht ganz dunkel waren. HDR hat mich auch überzeugt, aber nicht unbedingt begeistert oder gar vom Stuhl gehauen. Ich hatte das Gefühl hier eine sehr ehrliche Demonstration zu sehen und der Unterschied war deutlich sichtbar, aber in wie weit das in der Zukunft wirklich eingesetzt bzw. umgesetzt wird bleibt abzuwarten. Hier kann ich nur sagen, der Sony macht einen guten Job, alles weitere wird man in Zukunft sehen.
Kurz zum Handling: Die Formatwechsel gingen sehr flott und präzise, das einzige was mich hier etwas gestört hat ist ein Pop-Up in der Mitte des Bildes das erst nach beenden des Wechsels wieder verschwindet. Zum Betriebsgeräusch konnte man in der Umgebung nichts sagen - es war nie zu hören, aber es war halt auch nie wirklich ruhig.
Nach der Sony/Quadral Präsentation haben wir uns die im Bose Truck angesehen/gehört - kurz und knapp: Aussen hui (der Truck ist schon beeindruckend), innen Pfui. Der TV, ein Sony glaube ich, war noch das beste daran. Das, so vorgestellte, Spitzensystem von Bose war eine Katastrophe, die Mitten fehlten fast komplett und der rechte Subwoofer war hörbar am Ende... wir waren alle drei sehr wenig begeistert...
Zurück zu den Beamern, als nächstes habe ich mir den X5000 angesehen. In einem kleinen schwarzen "Zelt" in der Vorhalle, durfte der JVC zeigen was er zu bieten hat. LW war in 16:9 (ca. 1,8m) und als Zuspieler ein Yamaha BD-Player + ein Media-Player. Gezeigt wurden einige Demo-Clips in FullHD und 4K.
Das Bild sah gut aus, aber es felhlte gegenüber dem Sony sowohl an Plastizität als auch an Schärfe, auch die Farben konnten mich nicht ganz überzeugen. Es war allerdings auch sehr deutlich, dass hier nicht nur optimales Material zugespielt wurde, denn zwischendurch waren einige kurze Bilder auf einem sehr guten Niveau. Der Kontrast war eher mau, was mich sehr überrascht hat, da der Raum eigentlich besser optimiert war als oben im Sony-Bereich - ein Kontrastvorteil war hier keinesfalls sichtbar.
Interessant hätte ich noch die Kombination mit einem Oppo 103D gefunden, da der Darbee den Schärfenachteil sicher etwas ausgeglichen hätte. Aber so war ich doch etwas ernüchtert von der Perfomance des JVC, dass hier ein Unterschied sein würde war mir klar, immerhin kostet der Sony locker das doppelte, aber dass er doch so deutlich sein würde hätte ich nicht gedacht - auch meinen Begleitern fiel das direkt auf.
Das hier absichtlich nicht das Beste herausgeholt wurde kann man in diesem Fall sicher ausschließen, da alle Geräte von den Herstellern selbst vorgeführt wurden. Das er aber nicht unbedingt perfekt eingestellt war kann natürlich dennoch sein - dann war es allerdings fahrlässig von JVC.
Nach dem eher anttäuschenden X5000 haben wir uns noch den LS10000 von Epson angesehen. Die Rahmenbedingungen waren gleich wie bei dem JVC. Was sofort auffiel, der Schwarzwert war auch hier eher mager und nur in hellen Bildern sah der Kontrast gut aus - es fiel allerdings durch den Eingang auch etwas Licht direkt auf die LW. Der Schärfeeindruck war etwas besser als bei JVC aber doch noch ein gutes Stück entfernt von dem 4K Sony.Die Farben sahen etwas besser aus als beim X5000, ob sie auf dem Niveau des Sonys waren hätte aber nur ein Direktvergleich gezeigt. So würde ich sagen, dass sie etwa gleichauf waren.
Zwischenfazit: Der VW-520 war für mich der klare Gewinner der Messe in der Kategorie bestes Projektorbild. Bisher sehe ich den LS10000 dahinter und den X5000 auf dem dritten Platz, aber...
...es gab ja noch mehr zu sehen, so habe ich mir dann noch etwas länger den VW-320 angesehen und fand, angesichts der schlechten Umgebung (nur sehr leicht abgedunkelt), dass er nur wenig hinter dem großen Bruder steht - sofern dass auf Grund der suboptimalen Umgebung möglich war (und der unterschiedlichen Bilder - auf dem 320 lief Age of Ultron), würde ich sagen, auch dieser ist den oben genannten überlegen.
Zu guter letzt habe ich mir den HW-65 genauer angesehen und war sehr überrascht. Der Schärfeeindruck liegt kaum hinter dem VW-320, der im selben Raum quasi im 90° Winkel projezierte - gut beides war von Blu-ray also "nur" FullHD (hier lief Lucy), aber dennoch nicht uninteressant. Zu dem Kontrast konnte man hier kaum etwas sagen, die Plastizität litt auch merklich - nur in sehr hellen Bildern sah es gut aus, aber die Farben schienen auch hier sehr gut und wenn er nicht eine für mich sehr wichtige Funktion nicht hätte (motorischer Lens-Shift und Zoom), würde ich ihn mir wohl in den nächten Wochen mal genauer ansehen.
Den LG Largo habe ich nur kurz angesehen, da ich ihn zwar sehr interessant finde, aber er für mich einfach nicht in Frage kommt. Der Bildeindruck war aber für die Umstände und den Preis sehr gut.
Optoma habe ich nur gestreift, hier kann ich also nichts genaueres sagen - flüchtig fand ich das Bild zu bunt und irgendwie unscharf, aber wie gesagt, ich habe es mir nicht näher angesehen, es ist also allenfalls ein Ersteindruck.
Fazit: Nach allen Teilnehmern meines eigenen Sichtvergleichs muss ich sagen, es führt kein Weg an Sonys 4K-Projektoren vorbei, ausser natürlich wenn das Portemonaie es nicht hergibt
Epsons Laser Beamer sah gut aus, JVC allerdings hat mich enttäuscht.Die Überraschung für mich war dann der HW-65, Besitzer einer 16:9 LW sollten dort mal einen Blick riskieren.
Es war insgesamt eine sehr gute Erfahrung für mich, vor allem da hier keiner unter pefekten Bedingungen im schwarzen Loch arbeiten konnte - das habe ich zu hause auch nicht, somit war das schon ein hilfreicher Vergleich. Ich werde aber natürlich allen Kanditaten noch weitere Chancen geben und gehe das Projekt "Wohnzimmerkino" ganz in Ruhe an.
Abschließend noch ein paar Worte zu den anderen Themenbereichen:
Der OLED-LG war schon sehr beeindruckend, sowohl vom Bild als auch vom Blickwinkel her - Klasse Farben und eine perfekte Schärfe + sehr guten Kontrast.
4K war bei allen gezeigten TV-Geräten sehr gut zu sehen, der Unterschied zu FullHD war stets deutlich - wobei natürlich das Material auch perfekt ausgesucht war .
Bei Samsung fiel negativ auf, dass einige Geräte so extrem bunt eingestellt waren, dass es schlimmer als im Kaufhaus aussah...
Technics hat seine neuen High-End Hifi Komponenten gezeigt und konnte durchaus überzeugen, von der Verarbeitung und Materialaufwand her, von der Akkustik konnte man es in der Eingangshalle nicht wirklich beurteilen. Ersteindruck: Etwas zu spitz in den Höhen, aber ein sattes Fundament und viel Power
Bose hatte ich schon angesprochen und auch die Soundbar von Sonos klang sehr verloren als der Technics Mitarbeiter für uns mal etwas aufdrehte - zugegeben war das dann aber auch sehr fies, immerhin lag die Anlage wohl bei ca. 30K... da konnte die Soundbar, der sonst die Vorhalle gehörte natürlich nichts machen.
Yamaha hat seine Atmos-Soundbar präsentiert, ich war nicht begeistert, aber es war auch nicht schlecht - es ersetzt halt nichts physische LS.
Elac war auch da, aber ausser der Optik sagen mir die LS einfach von der klanglichen Ausrichtung nicht zu.
Quadral ist klanglich auch eher nicht meins, aber das Referenzkino hat dann doch sehr viel Spaß gemacht. Der Kinoton war herausragend, unangestränkt, bassstark und mit richtig viel Dynamik - alles weit über Zimmerlautstärke
Aufgebaut war ein Set aus 2x Aurum Titan + Titan Center vorne (wiegt alleine 50kg !) + 2x Aurum Vulkan hinten und zwei Atmos LS oben. Dazu zwei Subwoofer und jede Menge Stereo-Endstufen von Aurum. Als Vorstufe kam ein Yamaha zum Einsatz und Zuspieler war der Oppo 103D.
Für den nur leicht optimierten Raum war die Perfomance gigantisch, Musik wie gesagt nicht ganz meins, aber bei Filmton ging es richtig ab, so wäre es mir auf Dauer zu viel, aber von der Richtung her schon genial. Die Hosenbeine haben geflattert und der Boden vibriert, wenn die F1 Boliden ihre Motoren gezündet haben oder die Enterprise auf Warp-Geschwindigkeit ging und bei Adele kam dann auch richtig Live-Atmosphäre auf inkl. Gänsehaut
Da waren wir alle drei begeistert, wenn auch meine Kollegen natürlich gemerkt haben, dass die Raumakkustik hätte besser sein können. Habe ich etwas vergessen, ... Atmos? Ja, es war da und nein es hat mich nicht überzeugt, die zwei, drei Atmos Clips die gezeigt wurden waren ok, mehr aber nicht.
Es hat sich für mich wieder bestätigt, dass Atmos einfach kein gutes System ist für dreidimensionalen Klang bzw. Auro deutlich unterlegen - leider gab es hier keine Möglichkeit eines Vergleichs, was vermutlich an der, fast ausschließlichen, Yamaha Elektronik lag (was die von Auro halten konnte ich mir dann auch auf Nachfrage anhören...).
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich werde im nächsten Jahr, sofern möglich, wieder kommen.
Nochmal vielen Dank an alle Beteiligten!
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