"Noah"-Darsteller Russell Crowe im persönlichen Gespräch mit bluray-disc.de

27.03.2014

Russell Crowe ist es gewohnt in Rollen zu schlüpfen, die größer sind als er selbst. Das war schon in "Gladiator", "Robin Hood" und in "A Beautiful Mind" so und ist nun auch in seinem neusten Film "Noah" (USA 2014; deutscher Kinostart: 03.04.2014), in dem er den biblischen Retter verkörpert, der Fall. Bluray-disc.de hat mit Crowe über seinen neuen und im Vorfeld der Kinopremiere nicht ganz unumstrittenen Film gesprochen. Mr. Crowe, warum werden in Hollywood so viele biblische Geschichten verfilmt? Das hängt wohl damit zusammen, dass viele Studios ein Thema anvisieren, das schon einmal in Angriff genommen wurde. Und dann versuchen sie es, beim zweiten oder dritten Mal besser zu machen. Ein Trend, der sich in Hollywood immer wieder durchsetzt. Warum haben Sie "Noah" in Angriff genommen? Ich mag die Filme von Darren Aronofsky. Er hat mit "Black Swan" einen meiner Lieblingsfilme gemacht. Wir versuchen schon seit 15 Jahren etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Jetzt war es einfach an der Zeit, mal etwas zusammen zu machen. Ich hatte eigentlich keine Zeit, den Film in Angriff zu nehmen, aber dann hat Darren mir ein Versprechen gegeben, dem ich nicht widerstehen konnte. Ach, würden Sie uns verraten welches Versprechen? Er sagte, dass ich keine Sandalen im Film tragen und kein einziges Mal mit Tieren auf der Arche posieren müsse. Das war ein gutes Verkaufsargument für mich (lacht). Was haben Sie denn gegen Sandalen? Gar nichts. Aber es hätte einfach ein bisschen zu aufgesetzt gewirkt. Zu kitschig. Ich wollte, dass wir einen authentischen, einen ernsten Film machen. Ernst genug scheint der Film ja zu sein. Immerhin gab es im Vorfeld ordentlich Ärger. Einige arabische Länder haben den Film gleich indiziert... Damit war wohl zu rechnen. Es ist ein wichtiger Film für Christen. Und es ist ein Film, der unterhalten soll. Religion ist immer ein Reizthema. Aber ich finde dennoch, dass es ein wichtiger Film ist. Wie haben Sie die Rolle von Noah empfunden? Ich sah Noah niemals nur als Tier-Horder. Ich sah ihn auch in der Bibel immer als einen Charakter von apokalyptischem Ausmaß. Emotional und psychologisch war er hin- und hergerissen. Genau das hat mich an dieser Rolle aus so gereizt. In dem Film mussten Sie ganz offensichtlich mit irre viel Regen klarkommen. War das nicht unglaublich schwierig zu drehen? Es war ziemlich anstrengend, weil wir fast jeden Tag im Regen gedreht haben. Wir hatten eine Regenmaschine am Set. Die konnte in wenigen Sekunden ganze Fussballfelder Überfluten. 36 Tage stand ich im kalten Regen. Es war harte Arbeit, aber ich will mich nicht beschweren. Es war nur ein kleiner Moment in meinem Leben. Wer weiß, was Noah wirklich durchmachen musste. Sie glauben tatsächlich, dass Noah einst existierte? Ich bin ein gläubiger Mensch und ich glaube, was in der Bibel steht. Alles, was ich gelesen und recherchiert habe deutet darauf hin, dass es tatsächlich so etwas wie eine riesige Flut gegeben hat. Aber ich glaube auch, dass viele religiöse Schriften geradezu zu einer Interpretation einladen. Jedes Jahr werden mindestens zwei Filme gedreht, die das Ende der Welt beschreiben. Was glauben Sie wird nach dem Ende der Welt passieren? Ich habe zwei Kiner. Ich traue mich nicht, an das Ende der Welt zu denken, an die Apokalypse. Ich hoffe, meine Kinder werden eine glückliche Zukunft erleben. Und was vor uns liegt, liegt vor uns. Daran können wir nichts ändern. (fs/fb)

27.03.2014 - Kategorie: Interviews

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KOMMENTARE

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Kein Film für mich, trotz Russell Crowe. Geschichtliche Stoffe gerne, aber wenns zu tief in religiöse Sagenwelt geht, bin ich draußen. Das man im konservativen Amerika auf sowas auch heute noch abfährt überrascht mich aber nicht.