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Mit dem TV ins Internet
08.09.2010
Es ist ein bisschen, als hätte jemand allen Herstellern von TVs und Playern den selben geheimen Tipp gegeben, dass man mit OnDemand Service auch Geld machen kann. Nun beginnen alle Hardwarehersteller fleißig damit, an Internet-Plattformen zu basteln, auf denen sich User gemeinsam Bild- und Toninhalte gegen Entgelt herunter laden können.
Im Visier steht dabei iTunes als Anbieter solcher Inhalte zu ergänzen oder gar zu verdrängen.
Da ist die Rede von Sonys Qriocity (gesprochen wie das englische Wort für Neugier: „curiosity“) - ein hübsches Wortspiel.
„Toshiba Places“ soll darüber hinaus sogar helfen auch eigenen Kontent (zum Beispiel ein selbst gefilmtes Urlaubsvideo mit Erlebnissen und Eindrücken) mit räumlich weit entfernten Freunden, Bekannten oder Verwandten zu teilen.
Dass die TVs und Player nun alle internetstreamfähig sind und Filme und Musik ganz legal zum bezahlten Downloaden nun verfügbar gemacht werden, hat möglicherweise noch einen ganz anderen Effekt.
Es ist ja kein Geheimnis, dass die Filmindustrie große Angst vor Raubkopierern, „Leinwandabfilmern“ und illegalen „Veröffentlichungen“ ihrer Filme im Internet hat. Irgendwie ja auch zurecht, da mit Raubkopien natürlich auch Umsatzeinbußen zu verzeichnen sind. Vor nicht all zu langer Zeit wurde deshalb in den Studios intern viel diskutiert über die gefürchteten Latenzen zwischen Kinorelease und DVD/Bluray-Release.
Sobald der Film im Kino läuft ist er ein potentieller Kandidat für eine illegale Veröffentlichung im Internet, die wiederum ihrerseits möglicherweise Leute davon abhält ins Kino zu gehen, oder auch davon abhält die DVD/Bluray zu kaufen.
Aus diesem Grund geisterte immer wieder mit gemischten Gefühlen in den Gesprächen hinter verschlossenen Türen die Idee herum, die Kinoauswertung und den DVD/Bluray-Release einfach zusammen zu legen.
Der Zuschauer könnte dann noch am selben Tag, an welchem er einen brandneuen, spektakulären Film im Kino gesehen hat noch im Rausch der gerade gesehenen Bilder, die DVD oder Bluray (vielleicht sogar direkt an der Kinokasse) erwerben.
Mit VoD (ob nun von iTunes, Qriocity oder Places) könnte das Ganze noch eine völlig andere Dimension annehmen. Beginnen die Auswertungsfenster von DVD/Bluray und Kino gleichzeitig, könnte bald gähnende Leere in den Kinosälen herrschen. Wer geht schon freiwillig nach draußen für viel Geld, zahlt deftige Preise für Getränke und Naschwerk, wenn er den selben Film am selben Tag im eigenen gemütlichen Wohnzimmer in HD sehen kann (und auch noch viel preiswerter)?
Welchen Weg Qriosity und Places einnehmen werden und ob der Verbraucher die Angebote annimmt, wird sich noch zeigen. (bp)
08.09.2010 - Kategorie: Allgemein
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KOMMENTARE
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Ich werde auch trotz Internet-TV alle Filme auf Blu-ray kaufen.
Damit schadet man nur den Kinobetreibern. Dann gehen noch weniger Leute ins Kino. Ich finde es so gut wie es ist, dass man nach dem Kinobesuch eben noch etwas warten muss, bis man den Film im Homecinema sehen kann. Die Zeitspanne zwischen Kino und DVD/BR VÖ sind doch schon viel kürzer geworden
Wenn VoD eine Zukunft haben soll, müssen die Preise dafür noch sinken. Ist doch ein Witz, wenn ich mir den VoD-Film innerhalb 24h für einen Preis anschauen kann, wenn ich für das Doppelte den Film auf BD bekomme und damit anschauen kann, sooft und mit so vielen Unterbrechungen wie ich will.
Und um möglichst viele Leute zu erreichen, müßte auch die geringere Bandbreite in Nicht-VDSL-erschlossenen Gebieten berücksichtigt werden. Das heißt, ich muß entweder geringere Qualität oder das Risiko von Ruckeln und/oder Stillstand/Abbruch in Kauf nehmen.
Nicht für die utopischen Preise, die zur Zeit aktuell sind!
Und um möglichst viele Leute zu erreichen, müßte auch die geringere Bandbreite in Nicht-VDSL-erschlossenen Gebieten berücksichtigt werden. Das heißt, ich muß entweder geringere Qualität oder das Risiko von Ruckeln und/oder Stillstand/Abbruch in Kauf nehmen.
Nicht für die utopischen Preise, die zur Zeit aktuell sind!
Grundsätzlich hört sich das ja interessant an, ich kann mir aber kaum vorstellen, dass dies zu (Leih-)Preisen angebtoen werden kann, die dafür auch bezahlt werden. Wer möchte denn sagen wir mal 5 € dafür zahlen, dass man den Film dann zu Hause auf den Fernseher streamen kann, wahrscheinlich nur 1x, mit evtl. Ruckeln/Bild- und Tonaussetzer etc.?
Außerdem bin ich überzeugt, dass ziemlich schnell jemand eine Möglichkeit findet die Filme über den Stream in HD zu kopieren und zum Download bereitzustellen. D.h. dann Filme zum Kinostart in HD, noch weniger Kinogämger + noch geringerer Absatz BluRays!
Außerdem bin ich überzeugt, dass ziemlich schnell jemand eine Möglichkeit findet die Filme über den Stream in HD zu kopieren und zum Download bereitzustellen. D.h. dann Filme zum Kinostart in HD, noch weniger Kinogämger + noch geringerer Absatz BluRays!
Internet am TV zwecks aktualisierungen ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber Filme zu Streamen im überland (ausgenommen Großstädte) ist eher unrealistisch nach dem derzeitigen stand der Technik denn zb in einigen Teilen Wiens gibts nur anbindungen mit max 8 Mbits was heutzutage eher "schwach" ist. Mal sehen was sich da tut wird sicher interessant hinkünftig
zumindest müßte es ja möglich sein, den Film kurzfristig als VoD anzubieten, wenn er zu 95-100 % die Kinos verlassen hat. Zum Beispiel bei Zweiohrküken müssen es jetzt ca 6 Monate gewesen sein, wo er nicht legal zu sehen war.
Das wäre über kurz oder lang der Tod ettlicher Kinobetreiber. Zumindest in städtischen gebbieten mit ausreichnder Internetperformance würden sicherlich eine Unmenge an Besuchern wegbrechen.
Ich persönlich würde dies sicherlich auch nutzen, da mir oft genug die Zeit fehlt, einen interessanten Film im Kino anschauen zu können, oder mir der Eintritt für zwei Personen oder gar drei mit dem Junior oftmals für den anvisierten Streifen zu teuer ist.
Hinzu kommt noch die oftmals unbefriedigende Qualität der Kinos in meiner Umgebung, die oftmals veraltete Projektoren verwenden, selbst 3D ziemlich schlecht aussieht, da hier nicht komplett aufgerüstet wurde etc.
Nur ob die Einnahmeeinbußen durch die Kinoauswertung geringer ausfallen, als der Zugewinn durch Demand-Services kann ich nicht beurteilen. Wäre dem aber nicht so, würden sich die Studios selbst unter Druck setzen die Kosten für Blockbusterprojekte zusammenzustreichen und dies ist ein Punkt der mir wiederum garnicht gefallen würde! Denn Kino muss sich von TV-Unterhaltung zumindest hinsichtlich Ausstattung und Effektqualität deutlich von TV-Projekten unterscheiden, da Miniserien erzählerisch bereits einen enormen Vorteil auf der inhaltlichen Ebene geniesen.
Andererseits würden die Einnahmen wohl nicht mehr nahezu halbiert, wie derzeit bei der BoxOffice-Verwertung.
Ein weiterer Punkt der mich traurig stimmen würde ist jedoch auch, dass ich mit Kino groß geworden bin und das Erlebnis "Lichtspielhaus" nur ungern verschwinden sehen würde.
Ich bin also doch eher zwiegespalten, wenn es um eine zeitgleiche Auswertung geht.
Wichtig finde ich jedoch, dass die Verwertung bei Demand-Services und physikalischen medien unbedingt zeitgleich stattfinden sollte, damit man den Heimvideo-Markt nicht nachhaltig schädigt. Dies würde für Leute wie uns nämlich auch in steigenden kosten für den einzelnen Titel resultieren!
Ich persönlich würde dies sicherlich auch nutzen, da mir oft genug die Zeit fehlt, einen interessanten Film im Kino anschauen zu können, oder mir der Eintritt für zwei Personen oder gar drei mit dem Junior oftmals für den anvisierten Streifen zu teuer ist.
Hinzu kommt noch die oftmals unbefriedigende Qualität der Kinos in meiner Umgebung, die oftmals veraltete Projektoren verwenden, selbst 3D ziemlich schlecht aussieht, da hier nicht komplett aufgerüstet wurde etc.
Nur ob die Einnahmeeinbußen durch die Kinoauswertung geringer ausfallen, als der Zugewinn durch Demand-Services kann ich nicht beurteilen. Wäre dem aber nicht so, würden sich die Studios selbst unter Druck setzen die Kosten für Blockbusterprojekte zusammenzustreichen und dies ist ein Punkt der mir wiederum garnicht gefallen würde! Denn Kino muss sich von TV-Unterhaltung zumindest hinsichtlich Ausstattung und Effektqualität deutlich von TV-Projekten unterscheiden, da Miniserien erzählerisch bereits einen enormen Vorteil auf der inhaltlichen Ebene geniesen.
Andererseits würden die Einnahmen wohl nicht mehr nahezu halbiert, wie derzeit bei der BoxOffice-Verwertung.
Ein weiterer Punkt der mich traurig stimmen würde ist jedoch auch, dass ich mit Kino groß geworden bin und das Erlebnis "Lichtspielhaus" nur ungern verschwinden sehen würde.
Ich bin also doch eher zwiegespalten, wenn es um eine zeitgleiche Auswertung geht.
Wichtig finde ich jedoch, dass die Verwertung bei Demand-Services und physikalischen medien unbedingt zeitgleich stattfinden sollte, damit man den Heimvideo-Markt nicht nachhaltig schädigt. Dies würde für Leute wie uns nämlich auch in steigenden kosten für den einzelnen Titel resultieren!
wow klingt klasse, ich bin sowieso kein Kinogänger, mi solls recht sein, allerdings bin ich da auf die Preise sowie Qualitäten gespannt
08.09.2010 um 08:12
von gelöscht
#9
Ich halt davon nichts. ZUmal wie angesprochen wirklich dann nur noch wenige oder nochweniger sich den Film anschauen würden. Da müsste man das schon wirklich so machen, dass man nur gegen Vorlage der Eintrittskarte den Film danach holen könnte aber wer würde das mit sich machen lassen? Mir online leihen lassen? Würde ich nur bei Filmen tun, die ich nur wirklich einmal sehen möchte aber dann auch nur zu den Preisen, wie sie in Videotheken momentan sind.
Die Grundidee der Filme auf die man mittels TV Zugriff hat ist ja recht nett und gut, aber erstens eher nur für Großstädte interessant wo die nötige Bandbreite für's Internet besteht und zweitens mal müssten die Preise normales Niveau erreichen, den oft kostet ein HD Stream bzw. Download schon fast so viel wie unsere geliebte blaue Scheibe und da kann ich mir nicht vorstellen das ich (und viele andere) solch ein "Angebot" annehmen würden.
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