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Ein kleines IFA-Fazit
06.09.2010
Die zur IFA entsandten Redakteure sind inzwischen aus Berlin zurück und nach der bitter nötigen Erholung am Wochenende ist es an der Zeit für ein kleines Fazit unseres Besuchs auf der IFA.
Wie anhand unserer Berichterstattung unschwer zu erkennen ist, war der Schwerpunkt im Heimkinobereich diesmal eindeutig das Thema 3D. Das mag vielen inzwischen etwas auf die Nerven gehen, die diesem "Hype" nichts abgewinnen können oder kein Interesse an 3D haben, aber an dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass der Rummel um dieses Thema die Hersteller zu vielen Verbesserungen veranlasst hat, die auch den "normalen" Heimkino-Fans zugute kommen (schnellere Panels, schärfere Darstellung, bessere Bildverarbeitung usw.).
Zwischen den Herstellern von Fernsehgeräten ist ein Wettkampf um die bessere 3D-Technik entbrannt, der ausnahmsweise nicht allein über den Preis, sondern vielmehr über die Qualität ausgetragen wird. Das kann uns Kunden nur recht sein, denn was nützt der günstigste Fernseher, wenn das Bild nichts taugt? Also haben die etablierten 3D-Anbieter (Sony, Samsung und Panasonic) dem Thema 3D-Heimkino sehr viel Raum eingeräumt und einige andere Hersteller, wie zum Beispiel Toshiba oder JVC, ihren Einstieg in diese Technik verkündet oder demonstriert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Internetanbindung der TV-Geräte geworden. Beim diesem Thema geht es allerdings weniger um technische Verbesserungen der Geräte, als vielmehr um Kundenbindung und wohl auch die Vorbereitung neuer Marktsegmente, in denen man zukünftig Geld verdienen möchte - und außerdem um einen Themenbereich, der mit dem Zweck der Plattform bluray-disc.de nicht einmal am Rande etwas zu tun hat. Insofern bitten wir für unsere Zurückhaltung bei dem Thema um Verständnis.
Was gibt es von der Player-Front zu berichten? Einerseits viel, andererseits wenig. Natürlich ergänzen auch hier alle Hersteller ihr Angebot um 3D-Modelle. Man hört aber leider nur sehr wenig über Qualitätsverbesserung beim Bild oder Fortschritte bei der Reduzierung der Laufgeräusche. Hier tobt der Kampf um den Massenmarkt und im Billigsegment hagelt es neue Angebote. Allerdings nutzen auch einige Premium-Hersteller die Gelegenheit, wieder auf sich aufmerksam zu machen und wir warten gespannt auf die neuen Modelle von Denon, Marantz und anderen, die demnächst unser Testlabor erreichen werden. Aus Richtung Pioneer ist allerdings nur wenig Neues und bisher auch nichts Gutes zu berichten. Der Nachfolger des BDP-LX52, der BDP-LX53, liegt weit unter dem Niveau, das wir von diesem Hersteller bisher gewohnt waren und Neuvorstellungen im Premium-Segment (in der Klasse des BDP-LX91 oder BDP-LX71) sind seit zwei Jahren ausgeblieben. Auch um die teils legendären AV-Receiver des Herstellers ist es ungewöhnlich ruhig geworden. Im Heimkinobereich fällt Pioneer dadurch in seiner Bedeutung leider immer weiter zurück. Das erkennt man auch an der News-Seite bei Pioneer selbst. Keine Informationen zur IFA und als Highlight werden drei EISA-Awards aufgeführt: Eine iPod-Dockingstation, ein Navigationsgerät und ein Subwoofer. Vorbei die Zeiten, als Kuro-TVs, Blu-ray Player und A/V-Receiver einen Preis nach dem anderen einheimsten. Wenigstens wird die Pioneer-Technik, gepflegt und weiterentwickelt von der ursprünglichen Mannschaft, bei Panasonic weiter leben und in den nächsten Jahren noch für so manche Verbesserung der Plasma-Panels dort sorgen - das hat uns ein Vögelchen unmissverständlich gezwitschert.
Im engen Korsett unseres Terminplans haben wir keinen Blick auf den 31"-OLED Prototypen von LG werfen können. Aber der soll sowieso erst 2012 auf den Markt kommen und bereits sein 15"-Bruder ist mit 2000€ wohl nur etwas für Sammler ungewöhnlicher Technik-Gadgets mit unbegrenztem Geldspeicher in der Hinterhand. Andere Hersteller, die wir nach ihrer Strategie bezüglich OLED angesprochen haben, wiegelten sofort ab: Zu teuer in der Herstellung und viel zu kurze Lebensdauer der Panels. Da werden wir wohl noch ein paar Jahre warten müssen.
Wirklich ärgerlich ist eigentlich nur, dass wir über die vielen anderen Kuriositäten und Neuerungen nicht auch noch berichten konnten. Aber wir wollten eben über nichts schreiben, das wir nicht mit eigenen Augen gesehen haben. Pressemitteilungen brauchen wir hier schließlich nicht zu wiederholen. Die stehen alle im Internet.
Und natürlich war auch der unvermeidliche Besuch in einem "geheimen" Hinterzimmer eines Herstellers dabei, wo dieser seine Geräte direkt neben die (unverhüllten) Produkte der Konkurrenz gehängt hatte. Dieser, eigentlich nur Händlern, ganz sicher aber nicht der Presse zugängliche, Raum bot denn auch sehr gute und direkte Vergleichsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Herstellern. Sehr aufschlussreich, aber leider dürfen wir nicht verraten, bei wem wir da ins geheime Kämmerlein schauen durften (O-Ton:"Offiziell gibt es diesen Raum gar nicht."- Ah ja. Offenbar ein Paralleluniversum).
Fest steht: Die IFA ist viel zu kurz. Man muss sich schon sehr auf seine Kerninteressen beschränken, will man sich als Besucher nicht endgültig verzetteln. So manches Besucherpärchen konnte man dann auch verzweifelt und abgekämpft zwischen den Hallen an den Würstchenständen beobachten. Die Hände von Schwielen gezeichnet, die ihnen die prall gefüllten Prospekttütchen eingetragen haben. Fast überrannt von hetzenden Kamerateams, die ihre Ausrüstung knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit von einem Drehtermin zum nächsten schleppen. Ausgesperrt von den üppig ausgestatteten Presse- und Händlerbereichen der Stände, die von Security-Personal abgeschirmt werden, dessen Miene sich nur dann zu einem freundlichen Lächeln quält, wenn der vorgezeigte Messeausweis die richtige Farbe hat. (rk)
06.09.2010 - Kategorie: Allgemein
news
KOMMENTARE
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Vielen Dank für dieses kleine Fazit. Leider habe ich nicht die Zeit bzw. Möglichkeit zur IFA zufahren und freue mich über jede News auf bluray-disc.de.
Grüße, Spirit-of-Picture
Grüße, Spirit-of-Picture
06.09.2010 um 22:52
von gelöscht
#1
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