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Kehrtwende bei Disney? CEO Bob Iger will Home-Entertainment-Strategie überdenken

 
17 Bewertung(en) mit ø 4,65 Punkte
13.03.2023
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Dass die Walt Disney Company seit der Einführung ihres Streamingdienstes Disney+ den physischen Heimkino-Markt kontinuierlich vernachlässigt hat, ist kein Geheimnis. Zwar schaffen es kommerzielle Kino-Produktionen wie die Marvel-Comicverfilmungen und Pixar-Animationsfilme noch immer auf DVD, Blu-ray und teils auch auf Ultra HD Blu-ray, doch die Veröffentlichungen von Katalogtiteln oder Low-Budget-Filmen von Searchlight Pictures beispielsweise werden besonders in Deutschland außer Acht gelassen. Bei exklusiven Disney+-Inhalten, die nicht im Kino liefen, sieht man bislang sogar zum Leidwesen vieler Fans komplett von einer physischen Auswertung ab. Dies gilt für Filme wie für Serien. Doch so erfolgreich wie zunächst erwartet, scheint Disney mit diesem Kurs nicht zu fahren. Wie CEO Bob Iger während einer Rede am 9. März 2023 auf der Morgan Stanley Technology, Media and Telecom Conference in San Francisco bekanntgab, müsse man aufgrund von finanziellen Verlusten die SVOD-Preisgestaltung optimieren. Zwar sei das Streaming-Angebot noch immer die ultimative Unterhaltung, man hat jedoch mit den niedrigen Preisen die falsche Strategie verfolgt. Bob Iger, der Disney bereits von 2005 bis 2020 geleitet hatte, ersetzte den ehemaligen CEO Bob Chapek u. a. auch wegen der hohen Streamingkosten und Verluste. Im Februar sind zudem 7.000 Stellen abgebaut worden, um die Betriebskosten um 5,5 Milliarden US-Dollar senken zu können. Das bedeutet aber nicht nur, dass Disney+-Abonnierende in naher Zukunft anscheinend mehr bezahlen müssen und weniger neue Inhalte zur Verfügung gestellt bekommen. Disney will ebenso seinen "All-in-Streaming"-Kurs überdenken und erneut einen Blick auf traditionelle Home-Entertainment-Kanäle werfen. Man meldete im ersten Quartal einen Betriebsverlust von 212 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 2,46 Milliarden US-Dollar, der zum Teil auf fehlende Heimkino-Veröffentlichungen zurückzuführen ist. Bob Iger sagte, dass dieser Markt für Disney immer lukrativ gewesen sei und man ihn sich wieder ansehen werde. Er glaube, dass die klassischen Vertriebsplattformen und Streamingangebote koexistieren können, ohne dabei Schaden zu nehmen. Wenngleich keine genauen Pläne vorgestellt wurden und die Auswirkungen (auch für den deutschen Markt) noch nicht abzusehen sind, ist es dennoch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und eine positive Nachricht für alle, die weiterhin physische Medien bevorzugen. Paramount Home Entertainment zum Beispiel hat ja bereits unter Beweis gestellt, dass die angesprochene Koexistenz von traditionellem Heimkino-Vertrieb und Streaming möglich ist. Dies scheint Disney nun ebenfalls endlich eingesehen zu haben, auch wenn dafür erst finanzielle Verluste und Stellenabbau nötig waren. (sw)


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13.03.2023 - Kategorie: Allgemein

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KOMMENTARE

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Hm, von einer echten Kehrtwende kann man zumindestens in Deutschland nicht wirklich sprechen. Hierzulande habe ich lange keine Ankündigungen von Backprogramm aus dem Hause Disney gesehen.
mithirandir
01.05.2023 um 08:27
#35
@ghostrider

Die Umsatzzahlen für den physischen Markt sind nahezu irrelevant. Und diese mikrigen Umsatzzahlen sind nur der Umsatz, nicht mal der Reingewinn aus dem physischen Markt. Diese Umsatzzahlen widerspiegeln ganz klar die Präferenzen der Konsumenten.

Die Frage bleibt weiterhin offen. Wieso sollte die Masse, die aktuell das technisch nahezu perfekt ausgeführte Disney+ nutzen, plötzlich viel teurere Discs kaufen?
Macht absolut keinen Sinn. Man darf das nicht aus der Sammler Sichtweise betrachtet, die ja eine absolute Minderheit darstellt.
Wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue, hat niemand, der Netflix, Disney usw. nutzt irgendwelche Discs bei sich daheim rumstehen. Streaming wird genutzt weil es billig und bequem ist, nicht weil es keine Discs gibt und man deswegen gezwungenermaßen auf Streaming ausgewichen ist.

So wie es andere erwähnt haben, macht es schon mehr Sinn. Filme nicht so schnell in das normale Streamingabo aufnehmen, stattdessen kostenpflichtig anbieten.
MiHawk
14.03.2023 um 21:34
von MiHawk
#34
Ich hab bei manchen Sachen von Touchstone ja schon damit abgeschlossen, dass je etwas kommt. Dass aber neue Kinofilme wie The Menu oder Banshees offenbar gar keinen physischen Release mehr bekommen, damit komme ich gar nicht klar. Das macht Filme irgendwie zur Wegwerf-Ware. Die verschwinden doch in Kürze in den Untiefen des viel zu breiten Angebots, welches online ja jetzt schon unübersichtlich ist.
Zudem treffen gerade solche Dinge wie Banshees gar nicht den Geschmack der Streaming-Zielgruppe.
Die Blase wird irgendwann platzen.

Wenigstens Paramount sieht ein, dass man noch anderweitig Geld machen kann mit Discs. Irgendwie muss es sich ja auszahlen, sonst würden die nicht so eine riesige Release Welle nach der anderen bringen.
RobertPaulson
14.03.2023 um 15:18
#33
Vielleicht bekommen wir ja doch noch Staffel 3 von "Ash vs. Evil Dead" sowie die neueren Staffeln von "American Horror Story" auf BD. Aber erstmal abwarten, ob den Worten auch wirklich Taten folgen.
Total Darkness
14.03.2023 um 12:22
#32
Also ich wäre hier doch eher vorsichtig mit den Erwartungen bzgl Kehrtwende bei den physischen Medien.
Ich kann mir eher vorstellen dass Disney die großen Filme (sprich solche die in den Kinos laufen) nicht mehr nach kürzester Zeit bei Disney+ (im Abo enthalten) "verramscht" sondern zunächst als TVoD "Transactional-Video-on-Demand" (amazon, apple, rakuten usw) anbietet und erst nach einiger Zeit zu Disney+ bringt. Unter Umständen auch als TVoD bei Disney+ wie während der Pandemie (Mulan, Black Widow) - Disney nannte das damals "VIP-Zugang".
So wie ich es verstanden habe, hat Disney diese Vorgehensweise kürzlich für "AVATAR: THE WAY OF WATER" angekündigt.
Dies ist meines Erachtens auch der einzig sinnvolle Weg teure Produktionen zu finanzieren. Denn warum sollte man auf das Geld der (Streaming-)Kunden verzichten, die bereit sind für einen früheren Zugang zu bezahlen? Für das vergleichsweise kostengünstige monatliche Abo können sich die Kunden doch nicht erwarten dass Kinofilme bereits nach zwei Monaten im Abopreis inkludiert sind.

Persönlich würde ich mir natürlich auch mehr Beachtung für physische Medien wünschen. Die Entwicklung geht aber in eine andere Richtung.
von inter73 am 14.03.2023 12:18 Uhr bearbeitet
inter73
14.03.2023 um 12:18
#31
Ob hier wirklich eine Kehrtwende vollzogen wird kann ich da noch nicht rauslesen. Die Hoffnung besteht allerdings das man wirklich wieder mehr Content auf Medien rausbringt. Vor allem bei den Serien würde ich mir das wünschen, speziell die Star Wars Serien würde ich mir sehr gern ins Regal stellen.
Auch der jüngste Predator PREY hat mir gut gefallen und würde sich gut neben den anderen Teilen der Filmreihe machen.
von movieguide am 14.03.2023 09:38 Uhr bearbeitet
movieguide
14.03.2023 um 09:38
#30
Dann bitte aber auch die 4k-Versionen nach Deutschland bringen (nicht nur US).
Und auch die Steelbooks dazu (die überall im Ausland rumfliegen...)
rmarkworth
14.03.2023 um 09:19
#29
Klingt natürlich erstmal sehr positiv. Aber mal abwarten, wie sich das Ganze noch entwickelt.
GMoney1984
14.03.2023 um 08:28
#28
Da merkt endlich jemand ganz Oben, dass das durch Zukäufe erhöhte Kapital auch Gewinn bringen könnte.
Fox... Alien, Die Hard, Planet der Affen....
Buena Vista und Touchstone mit div. Klassikern.

Die schlummernden Scheiben-Träume.
chaos
14.03.2023 um 07:26
von chaos
#27
Na ich hoffe doch für uns Scheibenfans das sich die Politik mehrerer Firmen nun endlich auch wieder Richtung Scheiben VÖs entwickelt, es gäbe ja genug Filme und Serien die noch nicht erschienen sind und sicherlich nicht nur mich ansprechen würden.
Matrix1968
14.03.2023 um 05:31
#26
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35 Kommentare