bewertet am 17.03.2015 um 10:07
#14
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Panasonic DMP-BDT500
Darstellung:
Samsung UE-55ES7090 (LCD 55")
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Diese Blu-ray ist 9x vorgemerkt.
Enter the Void ist trotz seines neon-flackernden Looks der Clubszene Tokyos sehr unaufdringlich und extrem authentisch fotografiert. Das langsame Erzähltempo ist durch die lange Laufzeit des Streifens eine kleine Geduldsprobe an den Zuschauer, gibt ihm aber eine unglaubliche Glaubwürdigkeit und zieht den Zuschauer immer weiter mit hinein in die Welt des Rausches.
Nach dem Tod der Hauptfigur beginnt Regisseur Noe, die Geschichte der Geschwister Oscar und Linda zu erzählen. Seit dem Unfalltod ihrer Eltern fühlen sie sich eng miteinander verbunden, daher verdient er sich mit dem Verkauf von Drogen etwas Geld und holt sie zu sich nach Tokyo. Das Nachtleben fordert jedoch seinen Tribut.
Enter the Void ist ein Trip, eine Erfahrung und ein Kunstwerk. Der Film ist sogar verhältnismäßig zugänglich, er ist jedoch keine leichte Kost und sicher keine Unterhaltung im herkömmlichen Sinne. Mit der nötigen Zeit und Geduld erzählt er jedoch eine faszinierende und einzigartige Geschichte, wobei gerade die zweite Hälfte des Streifens, in der Oscars Seele über dem Leben der Hinterbliebenen zu schweben scheint, wirklich einen langen Atem erfordert.
Das Bild ist relativ grobkörnig, da die Lichtverhältnisse in der Regel bestenfalls als schummerig zu bezeichnen sind. Von flackerndem Neonlicht, dunklen Gassen und verrauchten Clubs macht es der Film seiner Kamera nicht leicht. Hinzu kommen gelegentlich stilistich gewollte Unschärfen.
Der deutsche Ton passend zur Stimmung und Erzählweise des Filmes ruhig und zurückhaltend und driftet gelegentlich ins Sphärische ab.
Das Mediabook ist ein schönes Sammlerstück und bietet ordentliche Extras.
Enter the Void ist Filmkunst abseits des Mainstreams, die dementsprechend sicher keine breite Zustimmung finden wird. Freunde von Arthouse Produktionen sind bei dem Streifen wahrscheinlich besser aufgehoben, auch wenn er teils durchaus drastisch ist.