Vor drei Jahren unterzog man den 1995 entstandenen Abenteuer-Film "Jumanji" einer Frischzellenkur und schickte mit Dwayne "The Rock" Johnson, Jack Black, Kevin Hart und Karen Gillian gleich vier Charaktere auf einen wilden Dschungel-Ritt. Der Film konnte ein weltweites Einspielergebnis von knapp einer 1 Milliarde US-Dollar erreichen - solch erfolgreiche Beiträge ziehen in Hollywood dann immer einen weiteren Teil nach sich und so verwundert es nicht, dass mit "Jumanji - The Next Level" bereits 2 Jahre später mit dem Franchise-Ausbau weitergemacht wurde. Aktuell liegt man mit rund 800 Millionen Dollar dem Vorgänger auch dicht auf den Fersen, was durch die Heimkino-Auswertung nun weiter vorangetrieben werden soll. Dabei erscheint die von Sony Picture Home Entertainment in den Handel gebrachte Fortsetzung sowohl auf Blu-ray, als auch im 4K Ultra HD Format. Für Sammler stellt der Publisher außerdem von jedem Format noch ein Steelbook bereit, wohingegen Neueinsteiger mit auch mit Doppelpacks, in denen beide Teile der Frischzellenkur vorhanden sind, bedacht werden. Was das "nächste Level" inhaltlich und technisch in Petto hat, kann dem nachstehenden Review entnommen werden.
Story



Bildqualität
Richtig Kontrastreich und Farbintensiv präsentieren sich dann die Dschungel- und Wüsten-Abschnitte von Jumanji, während das Gelände der finalen Festung bewusst trist im Look der eisernen Mauer aus "Game of Thrones" gehalten wurde. Zwar können einige der CGI-Effekte auch als eben solche erkannt werden, glücklicher Weise hält sich dies aber in Grenzen. Zum Teil kann man dabei sicherlich auch nicht ausschließen, dass manches bewusst "künstlich" gehalten wurde, um den Videospiel-Charakter erkennen zu lassen. Der sehr gute Schwarzwert verhindert Detailverluste im Dunkeln, was sich besonders bei einigen Nachtaufnahmen sowie der dunkeln Festung bezahlt macht. In den Close-Ups sind stets feinste Härchen und Hautfalten der Protagonisten erkennbar. Dies macht sich auch bei Dwayne Johnsons Tätowierungen bemerkbar, bei denen man jede Menge feiner Details erkennen kann. Auch die animierten Tiere vermitteln größtenteils einen lebensechten Eindruck, sowie man es vielleicht von einigen aktuellen Disney-Real-Verfilmungen kennt. Etwas enttäuschend ist die Tiefenwirkung geraten, die deutlich noch ein bisschen besser ausfallen hätte könne. Denn hier gelingt es anderen Produktionen doch oftmals, einen fast schon dreidimensionalen Effekt zu erzeugen, was hier aber nur sehr selten der Fall ist. Davon ab ist das Bild aber sehr gut gelungen und wenn es nicht ganz für die Höchstpunktzahl reichte. (jp) Das Bild der Blu-ray Disc ist im Vergleich erwartungsgemäß ein wenig heller und weniger Kontrastreich, aber ansonsten beinahe ebenbürtig. Die Schärfe bewegt sich durchgängig auf einem Top-Niveau und gibt sich selbst in schwierigen Szenen keine Blöße. Die Farben sind, im Rahmen der Möglichkeiten des Mediums, intensiv, sauber und ausgesprochen natürlich. Wo es in der Bildbewertung der UHD nicht ganz zur Höchstpunktzahl reicht erreicht die Standard-Blu-ray diese mühelos, was allerdings nicht heißen soll dass die Blu-ray Disc ein besseres Bild bietet, sondern einfach nur der Tatsache geschuldet ist, dass die Möglichkeiten hier im Gegensatz zur UHD begrenzt sind, und diese zur Gänze ausgenutzt wurden. (ms)
Bild 4k UHD

Tonqualität
Die Ultra HD Fassung verfügt über die folgenden Tonspuren:
- Deutsch DTS-HD MA 5.1
- Englisch DTS:X (inkl. DTS-HD Master Audio 7.1 Kern)
- Portugiesisch Dolby Digital 5.1
- Portugiesisch (Hörfilmfassung) Dolby Digital 5.1
Leider verpasste man es auch hier wieder, der deutschen Synchronisation ein 3D-Soundformat zu verpassen. In dessen Genuss kommen nur wieder Zuschauer des Originaltons, welcher hier im IMAX-Enhanced Format und somit in DTS:X vorliegt. Aber auch, wenn sich dies nun wieder recht schlecht liest, so stellt sich in der Praxis heraus, dass bei Fassungen auf der 2D-Ebene recht deckungsgleich agieren. In einigen Abschnitten könnte man gar meinen, dass die heimische Sprachfassung in Sachen Dynamik leicht die Nase vorne hat, was doch recht selten vorkommt. Doch die Dialoge und Stimmen wirken in der durch die Synchron GmbH Wenzel Lüdecke unter der Dialogregie von Elisabeth von Molo entstandenen Vertonung doch etwas satter. Die Verteilung der Effekte erfolgt hier wie schon beim ersten Teil etwas merkwürdig, denn auch hier gibt es wieder viele Abschnitte, die Geräusche wie das knistern eines Feuers, den in den Bäumen raschelnden Wind oder das Brummen eines Aufzuges vermissen lassen. Zwar bekommen in den Action-Momenten die umher liegenden Kanäle immer wieder etwas zu tun, aber gerade auch in den ruhigeren Abschnitte hätte sich hier einiges angeboten mit Sound unterlegt zu werden. Etwas verhalten ist diesmal der Subwoofer-Einsatz geraten. Hier gibt es nur wenige Momente, in dieser einmal richtig gefordert wird. Da wäre auch deutlich mehr drin gewesen. Beim englischen 3D-Sound halten sich dann die Einsätze der Deckenlautsprecher doch recht in Grenzen: sicherlich, die Horde Affen, oder ein Luftschiff im Finale springt bzw. fliegt auch mal über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Auch wenn ein Avatar nach seinem Ableben wieder ins Spiel "spwant", hört man ihn teilweise von der Decke fallen. Insgesamt hätte man von dem Titel aber deutlich mehr erwartet. Daher muss man als Synchro-Zuschauer in diesem Fall nicht allzu traurig sein, dass man hier lediglich nur einen 2D-Sound geliefert bekommt.

Ausstattung
- Outtakes (5:21 Minuten)
- Körpertausch: Nimm deine Rolle ein (5:30 Minuten)
- Wieder vereint: Das Wiedersehen der Darsteller (4:05 Minuten)
- Ein Level weiter: Die Entstehung von „Jumanji – The Next Level“ (13:33 Minuten)
- Die Entstehung der Szene (12:25 Minuten)
- Musik mit Rhys Darby (2:22 Minuten)
- Awkwafina, die Einbrecherkatze (1:43 Minuten)
- NSC-Geständnisse: Jürgen der Brutale (3:06 Minuten)
- Irgendwann wird jeder erwachsen (1:06 Minuten)
- Telenovela (1:07 Minuten)
- Süßes oder Saures (1:16 Minuten)
- Szenenauswahl – Prävisualisierung (9:22 Minuten)
Das Bonusmaterial befindet sich auf der Blu-ray Disc und besteht zum Großteil aus witzigen Werbefilmchen, welche die Darsteller und die von ihnen gespielten Charaktere zeigen. Natürlich bekommen wir dadurch auch einige der neuen Figuren vorgestellt, und das ganze macht auch gehörig Spaß, aber einen echten Informationswert findet man bestenfalls in den beiden Features „Die Entstehung der Szene“ und „Prävisualisierung“. Beide Features zeigen anhand von jeweils zwei Szenen wie diese entstanden sind, bzw. wie sie vor oder besser gesagt „während“ der Bearbeitung ausgesehen haben. „Die Entstehung der Szene“ widmet sich dabei dem „Straußenrennen“ am Anfang des Films und dem Kampf mit den Affen auf der „Mandrill Brücke“. Das Straußenrennen ist dann auch eine der beiden Szenen die wir in der „Prävisualisierung“ zu sehen bekommen, die andere ist die „Zeppelinschlacht“ aus dem Finale des Films. Alles in allem ein kurzweiliges Bonuspaket. (ms)
Fazit
Mit jeder Menge Witz, einem vertrauten Gefühl und neuen bzw. veränderten Charakteren schafft es die Fortsetzung erneut ein spektakuläres wie feinfühliges Abenteuer für die ganze Familie auf den Bildschirm zu zaubern. Auch wenn man, wie in Videospiel-Kreisen üblichen, lediglich den Vorgänger "verbessert" und mit ein paar neuen Features ausstattet, so schafft man es wieder den Zuschauer über die gesamte Laufzeit von knapp 2 Stunden sehr gut zu unterhalten. Auch aus technischer Sicht kann sich die Umsetzung sehen lassen, bietet man beim Bild doch wieder sehr gute Werte. Der Ton könnte hingegen noch viel mehr bieten, wenn man denn auf noch mehr Umgebungsgeräusche und einen durchgängig kräftigen Bass setzen würde. Mehr hätte es auch gerne im O-Ton bei den 3D-Soundeffekte sein dürfen, die doch recht spärlich eingesetzt werden. So überzeugt der leicht sattere Sound der deutschen Synchronisation doch noch ein bisschen mehr.
(Jörn Pomplitz, Michael Speier)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro