Blog von Nudelapache

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Call of Duty.

Dieser Name steht für kompromisslose Action, eine vollkommen durchgescriptete, unterhaltsame Story mit abwechslungsreichen Schauplätzen, gepaart mit erhabener Grafik und einem gut ausbalancierten Multiplayer-Erlebnis. Eben der Shooter unter den Shootern.

In der letzen Zeit bröckelte diese wunderschöne Fassade doch, die Fassade bekam gar erste Risse.

Kritiker attestierten eine Stagnation der o.g. Punkte, die Call of Duty eigentlich seit jeher stark und zum jährlichen Big-Player machten - besonders der letzte Ableger des Franchise, Call of Duty: Black Ops musste einiges einstecken. Ungewohnte Kritik häufte sich. Eine veraltete Grafikengine, die sich nur mit einer neuen Story herumschlagen darf. Chronischer Innovationsmangel. Ideenlosigkeit. Versinkt Call of Duty gar langsam aber stetig in der Belanglosigkeit?

Die ganze Gaming-Welt blickt natürlich nun gespannt gen Shooter-Horizont und fragt sich, ob das leicht angerostete Flagschiff unter den Shootern wieder auf Kurs gebracht werden kann, oder ob der neue Kreuzer Battlefield den Plänen doch einen Strich durch die Rechnung macht.
Wir hatten nun die Chance, Call of Duty: Modern Warfare 3 im Rahmen der GamesCom in einer kleinen Presse-Demo anzuspielen.

Die erste Gameplay-Erfahrung von MW3 für meine Wenigkeit. Aufregung. Angespanntheit. Wird es der Kracher, oder doch irgendwie „nur“ ein COD:MW1.2.3 Matsch?! Gemischte Gefühle. Dennoch Vorfreude.
Da es draußen schon heute unerträglich warm war, machte ich mich erst einmal über die kostenfreien, kühlen Getränke her.

Nachdem ich am Activision-Stand einen freien Platz gefunden hatte, sprach mich ein Tisch-Nachbar an. Ich blickte auf. Große Statur. Schwarzes Shirt. Leichter Alkohol-Geruch. Überheblicher Blick. Das MUSS ein Ami sein! Mein Blick schweifte weiter auf sein Poloshirt, wo der kleine aber feine Aufdruck Call of Duty: Modern Warfare – Military Advisor stand. Wie es sich im amüsanten Gespräch herausstellte, saß mir tatsächlich der Kampf-Reality-Koordinator aus dem fernen New York gegenüber. Seines Zeichens Ex-Ranger, Fallschirmspringer. Die Elite. Er war so elitär, dass mir leider sein Name entfallen ist (aus Datenschutzgründen wohl besser so!). Dafür hat sich unser lustiges Gespräch über Gaming, Patriotismus, die Bundeswehr und Deutschland allgemein eingebrannt. Ebenso wie seine Alkohol-Fahne, da er es witziger weise geschafft hat, feinstes Flaschen-Bier mit einzuschmuggeln. Ranger eben! Die können alles.

Genug geschwätzt, es wird Zeit zu zocken. Über eben diesen Military Supervisor kam ich dann nämlich viel früher als eigentlich geplant dran. Endlich. Nochmals danke an dieser Stelle!

Gespielt wurde der Survivor Modus. Mir stand ein offizieller Activision-Mitarbeiter als Teamkamerad zur Seite. Nach einer 1-sekündigen Instruktion: „Hey, schon mal COD gespielt? Ja sicher, GOGOGO!“ ging es endlich los. Die Map war Paris. Die Aufgabe: Überstehe so viele Wellen wie möglich. Anzahl der Wellen: Unendlich!

Headset? Check. Mikro? Check. Auf geht’s! Die ersten Wellen gehen locker von der Hand. Einfach die perfekte Eingewöhnung. Nach vier Runden hatte ich dann endlich genug Bares für einen neuen Schießprügel und habe mir eine schlagkräftigere Waffe gegönnt (zu Beginn verfügt man lediglich über eine Pistole + Schrotflinte)

In der spielbaren Demo gab es insgesamt drei Arten von Nachschubkisten, zu denen man wahlweise zwischen den Runden eilen konnte, oder in Deckung eures Teamkameraden während einer Welle. Eine Kiste für Waffen und Munition, eine für die altbekannten stationären Geschütze, etc. die am Ort euer Wahl platziert werden können und letztendlich eine Kiste, wo man Luftschläge ordern konnte. Leider reichten die zwölf Testwellen nicht aus, um das Arsenal ansatzweise auszureizen, bzw. das ganze Repertoire zu sehen.

Die Map Paris stellte sich schnell als eine sehr verwinkelte und taktisch anspruchsvolle Map heraus. Ideal für einen ersten Eindruck und ebenso perfekt für Gegnerwellen. Überall gibt es Positionen, wo man sich sehr gut vor den anstürmenden Gegnern verschanzen konnte. In Runde sechs wurden wir gar von zwei Helikoptern „überrascht“, auf die mich der Activision-Mitarbeiter vorher freundlicherweise hinwies. Es galt nun, in einer kleinen Unterführung auszuharren und im richtigen Moment rauszuhechten, umdem Heli die volle Breitseite zu geben, während dieser gerade mal nicht schießt.

Überhaupt ist das Wort Taktik sicherlich essentiell. Na klar, man kann auch auf Teufel komm raus John-Rambo-Gedächtnis-Action haben, dennoch ist das kooperative Zusammenarbeiten für das Vorankommen unabdingbar. Man stirbt beispielsweise, wenn man sich zu weit vom Kameraden entfernt. Dadurch ist auch eine räumliche Nähe elementar. Als gute Taktik haben sich die Geschütztürme herausgestellt, die man geschickt positioniert als sehr gute Helferlein einsetzen konnte. An einer Kiste kann man zudem auch Transaktionen tätigen, wenn der Kollege beispielsweise momentan einen monetären Engpass durchlebt, um ihm so aktiv mit Barem unter die Arme zu greifen.

Nach ca. 25 Minuten wurden wir leider schon wieder aus dem Spielerlebnis gerissen, da bereits die nächsten Tester draußen warteten.

Summa Summarum habe ich ein durchaus zwiespältiges Gefühl. Klar, Call of Duty: Modern Warfare 3 spielt altbekannte Stärken wieder bestens aus. Wunderbare Steuerung, schöne Modi, soweit gutes Balancing, dennoch konnte ich hinsichtlich der Grafik keinen großartigen Sprung feststellen. Hier und da wurde ein wenig Feintuning betrieben. Es herrscht allerdings noch akuter Nachbesserungsbedarf, sonst ist das Geschrei bei vielen sicherlich wieder groß, die ein MW3 erwarten, und eben kein MW2.5!

Ich habe die 25 Minuten vollstens genossen und freue mich auf den weiteren Gong zum diesjährigen Kampf Battlefield 3 vs. Call of Duty: Modern Warfare 3. Der erste Eindruck war spaßig und unterhaltsam, aber der große Schlag ist irgendwie ausgeblieben. Dennoch, Konkurrenz belebt das Geschäft, oder etwa nicht?


Peter Schneidermann / Nudelapache von der GamesCom 2011

Blood and Bone

10. August 2011
Freundin war noch in England. Das schrie doch nach einem gutem Männerabend. Da durfte ein schöne B-Movie àlà Blood and Bone, gepaart mit dem ein oder anderen Beer natürlich nicht fehlen.

Story?!

Nunja, das was sich Story schimpft ist so mager, dass es eigentlich kaum erwähnenswert ist, in dieser Sparte von Filmen aber auch nicht anders zu erwarten.

Kurz und knapp in einem Satz: Häftling Bone ( Michael Jai White ) schwor seinem Zellenkumpan Rache, kämpft sich vortan über illegale Streetfights zu seinem Ziel vor, ohne uns seine prächtige Oberkörpermuskulatur stets und ständig vorzuenthalten.

Kommen wir nun zum Hauptaugenmerk des Filmes. Die Fights.

Ausnahmeathlet White

Hier geht jedem Freund von gut choreographierten Fights das Herz auf. Michael Jai White ist ein absoluter Körperästhet, seine 7 schwarzen Gürtel in diversen Kampfsportarten schimmern in jedem seiner Moves durch. Mir lief im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Munde zusammen, keine hektischen Schnitte, keine schnellen Kamerawechsel. Danke!

Ganz nach dem Motto: Einfach gut drauf halten, White schaukelt das Baby schon. Und wie. Er bekommt zahlreiche Möglichkeiten, seine Gegner durch schier unmenschliche Moves, Kicks und Griffen den harten Boden küssen zu lassen. Trotz seines muskelbepackten Körpers wirkt alles doch so federleicht. So eine Begabung haben nur die wenigsten. White sticht extrem durch sein Können hervor und lässt den stupiden Plot schnell vergessen, gar uninteressant werden.

Als besonderes Schmankerl wurden 2 bekannte Fighter verpflichtet , namentlich Bob "The Beast Sapp", der bereits im K1 Ring sein "Können" unter Beweis stellen konnte, sowie den ehemaligen Bareknuckle Fighter Kimbo Slice, welcher sich durch die Videoplattform YouTube über immenden Bekanntheitsstatus freuen darf, der zudem schon sein Glück in der UFC suchte.

Versemmelt!

Schade finde ich es, dass abgesehen vom "Final Fight" im ganzen Film niemand auch nur annähernd die Klasse von White hat, weit und breit nur Kanonenfutter für unseren Protagonisten / Adonis. Hier wurde sehr viel Potenzial verschenkt, da der Hauptdarsteller für lange, spekatkuläre und dramatisch inszenierte Fights doch wie geschaffen ist. Schade. Hier habe ich mir viel mehr erhofft/gewünscht als ständiges Fallobst.

Das limitierte Budget von ca. 4 Millionen Euro schimmert hier und da auch etwas durch, siehe Kamera, Beleuchtung, Kulisse, etc., was aber nicht weiter schlimm ist, da es sich hier trotzdem um einen B-Movie der gehobenen Güte handelt.

Fazit

Alles in allem bekommen wir hier keine Mogelpackung aufgetischt. Wo White drauf steht ist auch White drin. Kampfsportfans und Genreliebhaber können bedenkenlos zugreifen, da White hiermit erneut seine Ausnahmestellung manifestiert.

Es ist nur zu hoffen, dass beim nächsten Mal ein etwas exklusiverer, teurerer Gang serviert wird, der hinsichtlich Plot, Nebendarsteller und Gegnern keinen so faden Beigeschmack hat.

"Genrewertung": 9/10
Allg. Wertung: 7/10

Undisputed 3 - Redemption

5. August 2011
Beim allwöchentlichen Rundgang durch die Videothek meines Vertrauens geschah es. Herzstillstand. Sehe ich da wirklich Undisputed 3 rumliegen? Bumm. Das Herz beginnt langsam wieder zu schlagen. Langsam, dann immer schneller. Schnell die blaue Marke gekrallt. Freundin weggestossen. Ab nach Hause. Rein in die PlayStation 3. Auf gehts.

Boyka is back!

Yuri Boyka. Ein Name, der die Mitgefangenen erzittern lies. Ein gefürchteter Kämpfer. Der perfekte Kämpfer.

Nach seiner schmachvollen Niederlage und seiner niederschmetternden Knieverletzung im Finale von Undisputed 2 ist Boyka ein Schatten seiner selbst. Angekommen am unteren Ende der Gefängnis-Hierarchie putzt er nun humpelnd den Boden und die Toiletten seines ehemaligen "Reiches". Er hat nicht nur mit den Folgen seiner Knieverletzung zu kämpfen, sondern auch damit, dass seine Mitgefangenen ihn nicht mehr respektieren.

Nun soll ein "Neuer" seinen ehemaligen Thron besteigen. Gleichzeitig kommt ihm zu Ohren, dass ein länderübergreifendes Tunier diverser Gefängnisse stattfinden soll, um den Besten Prisonfighter zu küren und dem Sieger letztendlich die wohlverdiente Freiheit zu schenken. Diese Nachrichten erzeugen alten Ehrgeiz in Boyka. Verbissen versucht er, die Schmerzen im Knie "wegzutrainieren", quält sich , um wieder in die alte Form zu kommen. Er besiegt den neuen Champ im eigenen Gefängnis und reist nun zum Ländertunier, um dort allen gehörig den Allerwertesten zu versohlen.

Kein Tunier ohne gezinkte Karten. Der Sieger steht quasi schon vorher fest. Alle Tunierteilnehmer müssen während des Tunieres brutale Arbeit in den lokalen Steinbrüchen verrichten und bekommen danach noch 1 Std. Zeit für eine Trainingseinheit, die natürlich kaum einer wahrnimmt, da die tägliche Arbeit genug schlaucht. Boyka schafft es aber, in das Finale einzuziehen, wo er auf seinem härtesten, mit Steroiden vollgepumpten Widersacher (Marko Zaror) trifft, den er bisher vor seinen Fäusten hatte...

Fights

Over the fuckin' top! Anders kann ich die Kämpfe nicht beschreiben. Lobte ich noch bei Blood and Bone die Fights, ist dies hier nochmal ein vollkommen anderes Level, bzw. Niveau.

Natürlich, die Fights erfinden das Rad sicherlich nicht neu. Es ist eher ein merkbares Feintuning von Undisputed 2. Genauer. Präziser und detaillierter. Die Kamera ist nach wie vor ruhig, die Fights sind lang und packend, geprägt von unglaublichen Moves, Kicks und Schlägen, in denen Scott Adkins eindrucksvoll beweist, dass er momentan zur alleinigen Speerspitze dieses Genres gehört.

Ich habe echt nicht geglaubt, dass die Fights aus dem zweiten Ableger nochmal getoppt werden können, aber was Isaac Florentine hier wieder auf die Leinwand zaubert ist gut. Sehr gut. Brutal gut. Nicht einmal Herkules auf Anabolika könnte diese Qualitätsschraube hinsichtlich Fights und Choreos noch fester andrehen.

Hier bekommt der gepflegte Fan von Kampfkunst das absolut beste geboten, was jemals auf DVD gepresst wurde. PUNKT!

Kampfsportphänomen

Scott Adkins. Was soll man nach diesem Film noch dazu sagen. Was er hier auspackt, ist mal wieder eine absolute Augenweide. Meiner Meinung nach ist er auf dem Zenit seines Schaffens angekommen. Ein absolutes Bewegungsmonster. Was zu hoffen ist, das Adkins diese Topform möglichst lange aufrecht halten kann.

Aber auch die anderen Prisonfighter können sich vom Körperbau und ihren Moves durchaus sehen lassen (z.B. mein Liebling , der Capoeira Spezialist Lateef Crowder, bekannt als "Eddy" in Tekken, und aus Toom Yum Goong) wobei diese natürlich wieder mehr einstecken, als austeilen. Besonders schön sind wieder die Zeitlupen inszeniert, die bei diversen Moves wieder zum Einsatz kommen. Wunderbar. Ein Fest für die Augen.

Genial ist natürlich der Endkampf gegen Marko Zaror, die chilenische Kampfkunstentdeckung. Wie können solche großen, muskelbepackten Kämpfer Salti, High-Kicks, Griffe etc. nur so leicht und einfach aussehen lassen?! Wunderbar. Und das ohne Seile. Große Handwerkskunst. Chapeau! Der Final-Fight dauert ( ACHTUNG!) sagenhafte 10 Minuten. Zaror, der bis dato nur als The Rock Stunt Double auf sich aufmerksam machen konnte schafft es neben seinen Kampfkünsten, den Bösewicht adäquat und glaubwürdig zu verkörpern.

Natürlich hat auch Undisputed 3 mit kleineren Swchächen zu kämpfen. So war die Story meiner Meinung nach in Undisputed 2 besser. Auch das Ende hätte ein wenig umfangreicher ausfallen können. Das Setting war wiedermal herrlich dreckig, aber nicht so unverbraucht wie im Vorgänger.[/b]

Resumée

Undisputed 3 ist der Film geworden, den alle erwartet haben -und zwar der beste B-Movie aller Zeiten. Hier stimmt einfach alles, angefangen von der Optik, bis hin zum handwerklichen Talent der Macher, bis hin zu den unglaublichsten Fight-Szenen.

Hoffentlich war dies nicht das letzte gemeinsame Machwerk vom kongenialen Duo Florentine und Adkins.

Ich kann mir keinen perfekteren Kampfkunstfilm vorstellen.

Ganz klar 10/10 Punkten

Stichtag

4. August 2011
Nach Todd Phillip's Geniestreich "The Hangover" - der für mich mit großem Abstand witzigste Film der letzen Jahre - war ich bis in die Haarspitzen gespannt, ob Phillips dieses Niveau in dem Roadmovie Stichtag halten kann. Stichtag schafft es.... nicht ganz!

Story
Der Architekt und Perfektionist Peter (Robert Downey Jr.) ist auf dem Weg van Atlanta nach L.A. zu seiner Ehefrau, die ihn hochschwanger erwartet. Am Flughafen trifft er den introvertierten Chaoten Ethan ( Zach Galifianakis), einen angehenden Möchtegern-Schauspieler, dessen Vater gerade verstorben ist. Mit seiner Asche in einer Kaffeedose im Gepäck ist er auf dem Weg Richtung Grand Canyon, um seinem geliebten Dad den letzten Wunsch zu erfüllen, indem er seine Asche über den Grand Canyon verstreut. Wie das Schicksal so will, kommt es zu Verkettungen unglücklichster Umstände, Peter verpasst seinen Flug, bekommt sogar Flugverbot, bzw. steht gar auf der No-Fly-Liste.

Peter klammert sich in Verzweiflung an den letzten Strohhalm, und fährt mit Ethan, der einen Mietwagen sein eigen nennen darf, zur Kooperation verdammt gen Heimat, um wenigstens die minimale Chance zu haben, seiner Frau in wenigen Tagen im Kreissaal beistehen zu können. Eine Odysee quer durch Amerika beginnt, die absurder kaum sein könnte...
 
"Fass niemals das Gepäck eines anderen an! Das bringt Unglück!"
Allein die erste Begegnung endet in einem mehr oder weniger kleinen Desaster für den akribischen Architekten Peter. Erst wird ihm die Autotür abgefahren, dann auch noch sein Gepäck vertauscht. Der Verursacher?! Mr. Galifianakis himself, der wieder mal in seiner absoluten Paraderolle, einen introvertierten, dicklichen, verpeilten, aber liebenswerten Chaoten vollkommen aufgeht. Er ist in meinen Augen auch schlichtweg die perfekte Besetzung für diese Rolle, die sicherlich schwieriger darzustellen ist, als diese augenscheinlich ist. Es ist einfach herrlich den beiden zuzusehen, die Gegensätze der Persönlichkeiten könnten nicht krasser sein. Auf der einen Seite der leicht reizbare Perfektionist und Planer Ethan, stark von Downey Jr. verkörpert, der sich ja bereits in Iron Man 2 von einer durchaus humoristische Seite zeigte, und als kongenialen Gegenpart Galifianakis, einem eher unbekannten Stand-Up Comedian aus den Staaten, der dann mit The Hangover einen großen Bekanntheitsgrad erreichte.

"Dad, du warst wie ein Vater für mich!"
Trotz der teils arg komischen Katastrophenkette hat der Film einige Längen, bzw. kann zu keiner Zeit das Niveau von Hangover erreichen, mit dem Stichtag unweigerlich verglichen wird. Der Film lebt eigentlich von den 2 Protagonisten, die auch in den noch so absurdesten Szenen von der Mimik her vollkommen ernst bleiben (können). Das alleine hat genug Schenkelklopf-Potenzial! Dennoch ist es in jeder Minute sehr unterhaltsam, den Nerventest für Downey Jr. zuzusehen. Phillips balanciert die Sympathiewerte gut aus, sodass Langeweile und eine Überreizung nie vorkommt.

Neben den 2 Protagonisten setzt der Film auf viele komische Dialoge, in denen Galifianakis, aber auch Downey Jr. vollkommen aufgehen. Downey Jr. überrascht mich hier deutlich, zeigt einen einzigartigen Hang zum Zynismus und manifestiert seinen aktuellen Stand in Hollywood. Herrlich.
 
 
Die Frage ist nur, ob Galifianakis, angefangen von der Rolle in The Hangover bis hin zu seiner Rolle in Stichtag jemals aus der Rolle des großen Kindes und personifiziertem Desaster rauswachsen kann, bzw. immer auf diese reduziert wird.
 
Stimmig sind auch die Gastauftritte von Jamie Foxx als Kumpel aus Collegezeiten & Juliette Lewis als abgefuckte Gras-Dealerin mit 2 wunderbar unerzogenen Quälgeistern, denen Galifianakis direkt mal eine Abreibung verpasst. Und das nicht verbal

Die etwas ruhigeren Momente, inklusive wunderschönen Panorama-Shots vom Trip gen Westküste, sind gut eingestreut und bringen Abwechslung in den sonst so absurden Alltag der Zwei.

Stichtag bietet eine dezent gehobenere Kost, da letztendlich doch zu viel von anderen abgeschaut wurde. Es bleiben viele Dinge in Erinnerung, sei es die Szenen, in denen Galifianakis versucht, seinen "Buddy" von den eigenen Schauspielkünsten zu überzeugen, oder wie seine sehr tuntigen "Jetzt-bin-ich-aber-echt-beleidigt" Momente.

Dennoch habe ich mir hier - vorallem aufgrund von Hangover - doch etwas mehr erhofft.

Stichtag ist gut.
Aber nicht sehr gut.

7,5 / 10

Taken – 96 Hours

3. August 2011
Wao. Das war das erste Wort, welches mir nach diesem Rachethriller der Extraklasse in den Kopf kam. Einfach Wao.

Kurz zusammengefasst:

Neeson spielt einen ehemaligen Geheimagenten, der in den Ruhestand gegangen ist, um mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können. Diese lebt bei seiner Ex-Frau, und plant mit einer Freundin alleine in Urlaub zu fahren. Paris soll die erste Anlaufstelle des Trips sein.

Dort angekommen werden sie in der Wohnung einer Bekanten von einem Menschenhändlerring gekidnappt. Neeson’s Tochter hat vor der Entführung noch schnell die Möglichkeit, sich unter einem Bett zu verkriechen und einige Informationen über die Eindringlinge ins Handy zu brüllen, an dessen anderem Ende ihr Vater zuhört, den sie in Panik angerufen hat. Neeson macht sich nach einem kurzen Gespräch mit einem der Entführer entschlossen gen Frankreich, um seine Tochter zu finden, da ihm Insiderinformationen vorliegen, dass es nur bis zu 96 Stunden nach einer Entführung möglich ist, diese zurückzuverfolgen und seine Tochter zu finden.

Ein Mann sieht rot!

Ganz besonders möchte ich die Leistung von Liam Neeson hervorheben. Er spielt die Rolle des liebenden Vaters mit kleinem Kontrollzwang unheimlich, gar erschreckend glaubwürdig. Man nimmt ihm seine anfängliche Verzweiflung, die sich später in eiskalter, berechnender & entschlossener Selbstjustiz manifestiert, 100%ig ab - Augenmerk auf das grandiose und oft zitierte Telefongespräch mit dem Entführer! Gänsehaut pur!! Selten eine solche Atmosphäre erlebt. Selten hat mich ein Film von Anfang bis Ende so gepackt.

„Wenn es nötig ist, reiße ich den Eifelturm ein!“

Besonders die Fightsequenzen sind ziemlich einzigartig. Hier wird zwar eine One-Man-Show geboten, aber anders als gewohnt. Gezielter. Strukturierter. Realistischer. Vor allem effektiver. Hier gibt es kein wildes Gestürme in Räume, willkürliche Blei-, sowie opulente & vollkommen übertriebene Explosionens- und Effektorgien.

Fast im Gegenteil. Werden andere One-Man-Show Helden...hust.. John Rambo...als unverwundbare, übercoole und allwissende Übermenschen dargestellt, schaffen es Liam Neeson und Luc Besson, den Rachefeldzug durch die Pariser Unterwelt erschreckend realistisch wirken zu lassen. Genau das hat mich gepackt und gleichzeitig fasziniert, gerade weil diese Szenen schauspielerisch nicht zu abgehoben wirken, gepaart mit der unglaublichen Präsenz und Kompromisslosigkeit Neeson's.

WTF?!

Kritiker unterstellen dem Film sicherlich mehr als nur ein Paar Fehler, die jedoch für mich nicht ins Gewicht fallen. So wird Paris hier von Alberner aus dem Untergrund regiert, die allesamt Prostitutions- & Drogenhintergründe haben, sowie Frauenhandel vorweisen können, usw. Da ist in anderen Rezensionen mehr als genug drüber geschrieben worden.

Résumé

Hier bekommen wir einen wunderbar abgeschmeckten, deftigen und noch blutigen Fleischbrocken vorgesetzt, garniert mit einer glaubhaften Story, mit einem über allem thronendem Liam Neeson auf dem Weg zurück in den Actionolymp.

96 Hours ist für mich mit, wenn nicht sogar das Beste ist, was ich in diesem ausgelutschten Genre seit Jahren gesehen habe. Es ist einfach unglaublich spannend dem damals 56-jährigen Neeson zuzusehen, wenn er sich wie ein entfesselter Orkan, immer nahe an der Grenze zur Rechtsstaatlichkeit, über die Leinwand wütet, sich bis zu seiner entführten Tochter vorkämpft, das alles mit dem ständigen Gedanken im Hinterkopf "Der Zweck heiligt die Mittel".

Für andere ist dieser Film aufgrund der oben angedeuteten Fremdenfeindlichkeit, etc. ein Reinfall, für mich eines der Highlights 2009 und die Wiedergeburt eines totgeglaubten Action-Stars. Der für mich (fast) perfekte Film!

Mehr davon.
Bitte.


9/10
Vorfreude. Endlich wird die Franchise rund um meinen Lieblingsmörder Freddy Krueger nach längerer Abstinenz aus der Versenkung hervorgeholt. Der Eindruck ist durchaus zwiegespalten. Sehr sogar.

Die Story ist simpel gestrickt wie eh und jeh. Ziel dieses Filmes ist es, erstmals mehr über den Hintergrund & die Beweggründe zu erzählen, sei es seitens Eltern, die das Recht letztendlich in die eigene Hand nahmen, oder eben über den damals beliebten Freddy Krueger, der in einer Vorschule ein eher unauffälliges Darsein als liebevoller Gärtner und Kinderfreund pflegt. Dieses endet aprupt, als ihm Pädophilie vorgeworfen werden. Die eigene Rechtsauslegung der Eltern wurde bis heute von den Selbigen erfolgreich vertuscht. Deren Kinder - mittlerweile alle Teenager - beginnen Jahre später langsam dahinter zu kommen und werden fortan von Mr. Krueger himself in ihren Träumen verfolgt.

Der Regisseur versucht dies alles doch sehr krampfhaft zu visualisieren. Zitate werden hier und da lieblos eingeworfen, es wird versucht altbekannte Szenen zu kopieren. Hier hätte ich mir viel mehr Eigeninitiative, Ideen und Kreativität gewünscht!! Tricktechnisch zeigt sich das Remake in einem makellosen, einwandfreien Gewand. Der stärkste Krueger bis dato. Folglich, sind diese Effekte doch heutzutage Standard. Dennoch absolut vorzeigbar. Zudem werden gezielt und treffend einige gut inszenierte Schock- und Gruselmomente eingestreut.

Der Kasus Knaktus ist meiner Meinung nach Jackie Earle Haley. Er spielt die Rolle angemessen, ABER er kann die schier unendlich großen Fußstapfen eines Robert Englund, der bis jetzt in jedem Ableger Freddy Krueger teuflich gut und einmalig verkörperte, nicht ausfüllen. Punkt.
Ringelpulli, Filzhut und Klingenhandschuh sind einfach zu groß. Auch fehlen mir persönlich die altbekannte Selbstdarstellung, der pechschwarze, zynische Humor der leicht in blanken Sadismus/Sarkasmus überging, schlichtweg Robert Englund an allen Ecken und Enden.

Das Gesicht des "neuen" Freddy's kann mich auch nicht begeistern. Klar, handwerklich ist die Maske eindeutig eine Meisterleistung - Stichwort: Making of, absolut Sehenswert - aber er sieht einfach anders aus. Negativ anders. Halt näher am Realismus eines echten Brandopfers. Nicht so wie die früheren Masken, Stichwort Pizzaface Der Mensch ist nunmal ein Gewohnheitstier und die alte Maskerade gefiel mir einfach besser, Remake hin oder her.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass uns hier eine etwas lieblose & halbgare Genrekost, gewürzt mit einem Hauch Nostalgie und guten Effekten serviert wird, die letztendlich mit einem guten Schluck Enttäuschung heruntergespült werden muss, um nicht im Halse stecken zu bleiben.

5.5 / 10

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von Cryptolix 
am Ich habe Fifa13 auch …
am Genialer Blog. Danke …
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am Ist für mich der …
am Klingt nach nicht viel …
von doles 
am klingt sehr interessant …

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