Das Pre-Sequel zu Borderlands ist nicht wie man vielleicht vermuten würde, von Gearbox selbst erstellt, vielmehr wurde hier der kleinere Ableger 2K Australia an die Kandare geholt. Was kann man sagen zu dem Teil!? Viele neue Abenteuer und neue Jäger. Doch eine wie in Borderlands 2 vorhandene Schatzsuche werdet ihr vergeblich suchen. Ihr seid, wie man es eigentlich nicht erwartet hätte, Angestellte von Jack. Dieser ist dem größten Rüstungsunternehmen Hyperion unterstellt und hat, wie es nicht anders hätte sein können, so seine Probleme. Gedacht ist der Spielspaß allerdings nur für die Old-Gen-Konsolen. Schauen wir mal.
Story
Wie schon der Titel vermuten lässt, handelt es sich um eine Zeitphase, die zwischen den Ereignissen des ersten Teils und vor dem Beginn des zweiten liegt. Um wen oder was es Primär geht? Jedenfalls nicht um die Jägerschar selbst, das sei an dieser Stelle mal gesagt! Wie könnte man den Bösewicht Handsome Jack jemals vergessen?! Der Mann versprühte seine gewaltige Portion Ego in die Pandora Hemisphäre des zweiten Teils. Ergo wurde hier auch seine Person erneut recht gut ins Licht gesetzt, und es wird schnell klar, Jack war nicht immer der Jack, den wir im zweiten Teil kennenlernen durften. Seine Persönlichkeit scheint vielmehr mehrfach gebrochen worden zu sein, um zu dem zu werden, was uns schließlich als schizophrene Person im zweiten Teil konfrontierte. Hier und jetzt, also im Pre-Sequel, entpuppt er sich allerdings noch als friedliches Lamm, welches noch nicht zu diesem absolut psychopathischen Egomanen herangewachsen ist. Er macht euch das Angebot, seine Raum Basis zu schützen. Hierzu müsst ihr zu dem nächstliegenden Mond Elpis fliegen, um dort einen vorhandenen Störsender zu deaktivieren. Und schon klingeln einem die Pandora-Dollar im Kopf rum, also unseren gewählten Protagonisten besser gesagt. So, das war es auch schon mit der speziellen Story, wirkt nun leider etwas einfallslos. Man bekommt immer wieder Probleme vor die Nase gesetzt, aber nichts wirklich Einfallsreiches, was einen Missions-technisch vom Hocker reißt. Na ja, zum Glück haben die Macher sehr viel lustiges Potential in die Charaktere gesteckt und somit läuft die Gag-Maschine auf Volllast und reißt damit einiges wieder heraus.
Grafik
Nun, man hat nichts verändert und ja, leider hat man auch nichts verbessert. Der aus der Reihe bekannte Cel-Shading Look ist da und die Texturen sind leider auch nicht besser. Ganz sachlich gesehen ist das Ganze nicht schlecht, aber früher konnte man auch mit den Neuerungen glänzen. Mir persönlich fehlte hier irgendwie die sogenannte Würze! Die Settings zu den Ortschaften auf dem Mond sind zu trist. Auch hier hätte im Allgemeinen mehr passieren können! Wenn es in Zukunft einen dritten Teil im Bereich Next Gen-Konsolen geben sollte, dann aber bitte mit viel mehr der hier leider fehlenden Würze versehen!
Sound
Der Soundtrack ist gut gelungen und die deutsche Synchronisation ist auch gut implementiert. Die verschiedenen Geräusche sind und waren allesamt schon aus dem zweiten Teil bekannt und sind daher ebenfalls durchweg gut gelungen. Alles in allem also überzeugend gut!
Singleplayer
So, nun ist man auf dem Mond angekommen und wird auch sofort darüber informiert, dass hier andere atmosphärische Verhältnisse gegeben sind. Also erst mal ein Oz-Kit besorgen. Der frei interpretierte Ausdruck für O2 also Sauerstoff-Kit. Mit ihm hat man die Möglichkeit, sich für eine begrenzte Zeit draußen herumzutreiben. Nettes Gimmick, aber na ja, da nie wirklich Gefahr besteht, an zu wenig Sauerstoff zu sterben auch irgendwie unnötig. Entweder lassen Gegner dauernd Sauerstoff fallen, oder man kann an unheimlich vielen Punkten Sauerstoff laden. Die nicht vorhandene Schwerkraft ist da schon cooler. Auch eine als Neuerung, und der nicht vorhandenen Schwerkraft zuschulden, ist die Angriffsvariante mit einem Boost. Diesen kann man mit Hilfe des Sauerstoffs aktivieren. Das bringt auf jeden Fall etwas Abwechslung ins Spielgeschehen. Viel Altbewährtes ist zu berichten, als Neuerung ist der Wandler zu nennen.
Damit kann man nicht benötigte Dinge, natürlich etwas Glück vorausgesetzt, in etwas Cooles umwandeln. Man bleibt sich im Pre-Sequel wirklich der Borderlands Maxime treu, heisst im Klartext: Ballern, Ballern, Ballern. Die mit ca. 20 Spielstunden leider etwas kurze Story wartet mit viel Humor auf. Die wirklich toll gezeichneten Charaktere mit viel Abwechslung von ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten. Allen voran glänzt hier der allseits beliebte CL4P-TP aka Claptrap! Ich würde schon sagen, dass der Wiederspielwert eher hoch ausfällt, da das Ausprobieren der unterschiedlichen Charaktere sehr reizvoll ist. Neben Claptrap sind noch Wilhelm – ein Cyborg, Athena – eine Assassine der Crimson Lance und Nisha - eine kaltherzige Revolverheldin auswählbar. Für mich vom Gefühl her ein vollwertiger Titel für Wiederholungstäter.
Multiplayer
Das wirklich supercoole Splitscreen Modus verzaubert einen und rockt! Zumal man auch noch zusätzlich mit zwei Spielern Online die Gegend erkunden kann. Auch das Wiederbeleben macht in vielen Situationen bei der Schar an Gegnern viel Sinn und fördert den Teamgeist enorm. Also das nenne ich wirklichen Multiplayer Luxus. Es macht auf jeden Fall sehr viel mehr Spaß mit Freunden auf dem Mond rumzuballern als allein!
Fazit
Für mich als Fan, aber auch für Neulinge, hat das Pre-Sequel doch enorm viel zu bieten. Guter Humor und ein wirklich schon fast perfekter Multiplayer sind da die überzeugenden Faktoren. Hier wird fürs Geld sehr gute Borderlands Kost angeboten, die die Herzen höher schlagen lässt. Zwar etwas wenig an Neuerungen aber enormer Spielspaß ist gegeben.
(chl) (weitere Reviews anzeigen)
- schnelles gutes Gameplay
- Charaktere sehr gut gezeichnet
- sehr guter Multiplayer
- gut in die Szenen eingebauter Humor
- Wiederspielwert hoch
- Singleplayer etwas Drögge
- Mond Setting etwas Lieblos
- keine wirklich Innovativen Neuerungen