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Gangster Squad

Gestartet: 27 Mai 2013 17:11 - 31 Antworten


Veröffentlichung:
24.05.2013
Laufzeit:
113 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:11

VincentVinyl

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Gangster Squad

Story 6
Bild 9
Ton 8
Ausstattung 7
Gesamt 8

Mit Gangster Squad hat sich Ruben Fleischer (Zombieland) erstmals an einem ernsthaften Crime-Thriller versucht. Zusammen mit einem Star-Ensemble (Emma Stone, Ryan Gosling, Josh Brolin, Sean Penn, etc.) versucht er Genre-Klassikern wie L.A. Confidential nachzueifern und gleichzeitig den visuellen Bombast einzubinden, nach dem es moderne Blockbuster-Zuschauer dürstet. Ob das Experiment gelungen ist und wie sich die HD-Umsetzung aus dem Hause Warner Bros. schlägt, klärt unser Review.


Story
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In den 1940ern hat der Gangster Micky Cohen (S. Penn) die Unterwelt der aufstrebenden Metropole Los Angeles fest im Griff. Da die Polizei mit ihren normalen Methoden nicht an Cohen herankommt, gründet Chief Parker (N. Nolte) ein Geheimteam, das ohne die üblichen Vorschriften ermitteln soll. Die Leitung übernimmt Sgt. O'Mara (J. Brolin). Außerhalb des Teams steht O'Maras Freund Sgt. Wooters (R. Gosling), der in eine Affäre mit der Gangster-Braut Grace (E. Stone) verstrickt ist. Als sich die Ereignisse überschlagen, tritt auch Wooters dem Team bei, um Cohen gemeinsam mit den anderen das Handwerk zu legen. Ruben Fleischers stylischer Crime-Thriller sorgte 2012 zunächst für Aufsehen, da im ersten Trailer eine Szene zu sehen ist, in der die Gangster durch die Leinwand auf das Kinopublikum im Chinese Theatre feuern. Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Trailers geschah in den USA ein Amoklauf in einem Kino in Aurora. Rasch zog das Studio den Trailer zurück und entschied sich, besagte Szene im fertigen Film durch eine fluchs nachgedrehte Sequenz zu ersetzen. Das führte allerdings zu einer Verzögerung des Kinostarts um mehrere Monate. Geholfen hat dem Film weder diese fragwürdige mediale Aufmerksamkeit noch der Release im Januar 2013, denn die Einspielergebnisse fielen genauso ernüchternd aus, wie die Kritiken.

Ein Wunder ist dies nicht. Gangster Squad ist zwar beileibe kein Ausfall wie etwa das im gleichen Genre angesiedelte The Black Dahila, aber eben auch kein großer Wurf wie L.A. Confidential. Fleischer versammelt zwar ein auf dem Papier fantastisch klingendes Ensemble, das im Film aber eher gegeneinander als miteinander arbeitet. So fehlt zwischen Emma Stone und Ryan Gosling die nötige Chemie, um die beiden als Paar glaubhaft zu machen. Brolins zurückgenommene Art beißt sich wiederum mit Penns Overacting. Letzterer wäre in der Comicverfilmung Dick Tracy besser aufgehoben gewesen, zudem sein Make-Up vollkommen überzogen wirkt. Diese Unentschlossenheit zieht sich durch den gesamten Film, der manchmal wie ein ernster Crime-Thriller, dann wie ein augenzwinkernder Popcorn-Kinofilm und dann fast wie eine Parodie des Genres wirkt. Offenbar konnte sich Fleischer nicht recht von seinen Comedy-Wurzeln lösen. Was bei Zombieland funktioniert hat, wirkt in Gangster Squad deplatziert.

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Da die Charaktere im Film konturlos bleiben und die bestenfalls vage von realen Ereignissen beeinflusste Handlung vor Logiklücken nur so strotzt, sind es vor allem die optischen Schauwerte, die Gangster Squad vor dem Absturz retten. Auch Ryan Goslings coole Art bewahrt manch flachen Dialog davor endgültig in einer Lachnummer auszuarten. Hier gilt Style over Substance und wer sich damit abfindet, erhält leichte Popcorn-Unterhaltung, die als solche gut gemacht ist – aber nach der Sichtung auch schnell wieder in Vergessenheit gerät.


Bildqualität
  • Videocodec AVC-MPEG4, Ansichtsverhältnis 2,40:1, Auflösung 1080p

  • leicht übersättigte Farben

  • übersteigertes Schwarz als Stilmittel

  • hervorragende Schärfe und in allen Einstellungen enormer Detailgrad

  • keinerlei Kompressionsprobleme oder künstliche Verschlimmbesserungen

  • insgesamt eine kinoreife, exzellente Bildpräsentation

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Gangster Squad hebt sich von anderen Crime-Thrillern durch seine poppige Farbgebung und das übersättigte Schwarz ab. Dadurch entsteht ein fast comicartiger Look, der sehr gut zur Popcorn-Stimmung des Films passt. Durchzeichnung und Schärfe sind eines aktuellen Blockbusters würdig, so dass man jede Falte in Brolins und Penns Gesichtern wahrnimmt. Wer die durchgestylte Optik von Gangster Squad bereits im Kino schätzte, darf beruhigt zur Blu-ray greifen.


Tonqualität
  • Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm.

  • sehr klare und saubere Wiedergabe der deutschen Synchronisation

  • etwas zurückhaltende Abmischung als bei der Originalspur, speziell im Bassbereich

  • trotzdem ausreichend Druck und viele Effekte auf den Rears (Park Plaza Hotel)

  • atmosphärischer Soundtrack von Zimmer-Protegé Steve Jablonsky

Ähnlich wie das Bild ist auch der Ton zu Gangster Squad äußerst gelungen. Im direkten Vergleich mit dem Originalton gibt sich der Bass zwar etwas schwächer und der Mix ist etwas leiser geraten, ansonsten gibt es aber rein gar nichts zu bemängeln. So sind die Synchronsprecher immer perfekt zu verstehen und die stimmungsvolle Musik von Steve Jablonsky (Transformers) untermalt das düstere Geschehen passend. Räumlichkeit ist stets vorhanden und erreicht natürlich in Action-Szenen wie bei den Versuchen Cohen festzunehmen ihren Höhepunkt.


Ausstattung
Das Extrapaket zu Gangster Squad fällt üppig aus. Neben einem Audiokommentar von Regisseur Ruben Fleischer offenbaren sich in erste Linie die Fokuspunkte mit 47 Minuten Spielzeit. Jene sind auch im tollen Bild-in-Bild-Modus namens Gangland Files enthalten, der für Fans des Films ein wahres Fest ist. Hier deckt man die gesamte Produktion ab, über die Hintergründe der echten Gangster, die Meinungen der Schauspieler zu ihren Rollen, bis hin zu den Drehorten. Sieben geschnittene Szenen sind ebenfalls auf der Blu-ray in HD mit einer Spielzeit von 12 Minuten vorhanden. Leider ist darunter nicht die Schießerei im Chinese Theatre. Über 47 Minuten und als einziges Extra in SD erstreckt sich ein Bericht über den realen Micky Cohen. Acht Minuten darf man neue und alte Fotos der Orte aus dem Film bestaunen. In Harte Kerle mit Stil dreht sich dagegen alles um den Cast und ihre Ansichten zum Los Angeles der 1940er. Das ergibt ein rundes Paket, das aufgrund der historischen Informationen und der Interviews mit dem Cast fast unterhaltsamer ist, als Gangster Squad selbst.


Fazit
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Warner Bros. hat bei Gangster Squad so gut wie alles richtig gemacht. Die Bildqualität ist eines aktuellen Films mehr als würdig und gibt die durchgestylte Optik des Films nahezu perfekt wider. Auch die deutsche Tonspur gefällt und muss sich kaum hinter dem verlustfreien Originalton verstecken. Wer etwas mehr zu den Hintergründen der Produktion und den wahren historischen Gegebenheiten erfahren möchte, darf ein umfangreiches Extrapaket durchstöbern. Leider ist der Film selbst weniger aufsehenerregend als es die Kontroverse um die gestrichene Szene im Chinese Theatre vielleicht nahelegt. So kommt Regisseur Ruben Fleischer nicht recht von der übertriebenen Darstellung weg, die bei Komödien wie Zombieland passt, Gangster Squad aber zeitweise wie eine Parodie seiner selbst wirken lässt. Dies bestätigt sich im unausgewogenen Schauspiel der Darsteller. Somit verblasst Gangster Squad trotz optischer Schauwerte und Starbesetzung gegen bessere Genrevertreter wie L.A. Confidential, The Departed oder auch nur American Gangster. Fans von Crime-Thrillern schauen dennoch gerne zu, sollten ihre Erwartungen aber dezent herunterschrauben. (anw)


Kaufempfehlung


7 von 10
Die Kaufempfehlung der Gangster Squad Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


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#2
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:24

N1ghtM4r3

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Gutes Review :thumb:

Allerdings halte ich die Story mit 6 Punkten zu gering. Für mich ein 8. Aber das sind ja halt persönliche Meinungen. Sonst kann ich zustimmen.
#3
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:31

VincentVinyl

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Ich fand zur Abwechslung eine Amazon-Rezension dazu recht passend, die meine Ansicht auch recht gut widerspiegelt. Die von "Marinus Ladegast". Ich seh nur die Logiklücken nicht ganz so schlimm wie er - gestört hat mich die recht geballte Sinnlosigkeit in einigen Momenten aber auch.

Die Charaktere sind einfach alle sehr blass und verhalten sich teilweise komplett blödsinnig. Am Ende läuft es beim Gangster Squad nie auf irgendwelche Pläne hinaus, die ansatzweise Sinn machen würden, sondern eher wie in einem Videospiel: "Reingehen und Draufhauen / Rumballern!".

Da die Charaktere so schlecht gemacht sind und das Schauspiel auch so unausgewogen ist, kann man dem Film meiner Ansicht nach gut noch 6 Punkte geben, weil mir immerhin die Optik sehr gefallen hat und auch die Action nett inszeniert ist. Es fehlt aber an einem sinnigen Gerüst, um alles zusammen zu halten.

Übrigens finde ich 6/10 sogar noch recht großzügig. Insgesamt ist der Film in den Kritiken ja deutlich schlechter weggekommen und hat teilweise sogar üble Verrisse geerntet. Davon bin ich ja mit meinem Review noch entfernt :-).
#4
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:41

Marcelinho1988

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Finde die Kritik dennoch eher unpassend, da vielerseits besonders das Schauspiel von Penn und Brolin gelobt wird (und das zu Recht) und du dieses ja mehr oder weniger indirekt kritisierst. Die Logiklöcher findet man in so ziemlich jedem Film, wenn man sie mit der Lupe sucht, kein Grund das zu kritisieren.
Auch die Chemie zwischen Gosling und Stone stimmt perfekt, was man ja schon in "Crazy, Stupid, Love" sehen konnte. Aber gut jedem das Seine, ich finde der Film hat eine bessere Review verdient, vor allem weil Lincoln hier mal eben 9 Punkte bekommt, was ich absolut unverhältnismäßig finde, der Film ist wirklich überbewertet.
#5
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:48

Setchmo

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also Penn war wirklich grandios!!! würde dem film ne gute 7 geben aber tolle rezi von dir :thumb:
Gruß Benny
#6
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:49

VincentVinyl

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Das Schauspiel von speziell Penn wurde auch in sehr vielen Kritiken verrissen - zumindest ich habe mehr negative Rezensionen zu seinem Overacting als positive gelesen. Generell ist er ein guter Schauspieler, aber hier wirkt er für mich eben eher wie eine Figur aus Dick Tracy. Man kann da aber sicherlich geteilter Ansicht sein.

In "Crazy Stupid Love" hatten Gosling und Stone wirklich Chemie, die hier aber vollkommen verloren gegangen ist - so empfinde ich das jedenfalls. Überhaupt wurde Stone hier aber ein wenig verheizt, denn ich finde ihre Figur ist für die Story nicht so wirklich von Bedeutung.

Das Review zu Lincoln stammt nicht von mir. Ich finde es aber grundsätzlich schwierig Punktzahlen unterschiedlicher Reviewer und dann noch zu Filmen völlig unterschiedlicher Genres zu vergleichen. Lincoln habe ich persönlich bisher nicht gesehen, kann daher leider nix dazu sagen :-(.
#7
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:55

KillzonePro

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Ich habe wahrlich nichts gegen dich Vincent, du schreibst meiner Meinung nach wirklich überwiegend tolle Kritiken, aber hier fehlt es mir einfach an Substanz, an Bezug zu deinen anderen Kritiken, als auch an der Aussage dieses Werkes, dem du anscheinend was ganz anderes abgewinnen wolltest.

Und filmstarts.de habe ich zitiert, weil sie damit, mit diesem kleinen satz den nagel auf den Kopf treffen, eben das was du wohl nicht erwartet hast von diesem Film.

Und wo bitte wurde der Film denn "überall" zerrissen? Penn spielt überragend, gerade dieses Overacting bildet eine asymmetrische Darstellung gegenüber seinen "gewöhnlichen" Schauspielarbeiten, was man hier einfach nur loben muss, da auch das Drehbuch auf ihn zugeschneidert wurde.

Wie gesagt, dieser Kritik kann ich überhaupt nicht zustimmen, wenn überhaupt nur in Teilen, denn von mir gäbe es eine lockere 8.
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#8
Geschrieben: 27 Mai 2013 17:58

VincentVinyl

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Das mit Filmstarts war auch von mir nicht bös gemeint, fiel mir nur auf ^^.

Also Gangster Squad hat bei Rotten Tomatoes einen Spiegel von 32 % (Rotten):

http://www.rottentomatoes.com/m/gangster_squad_2012/

Bei Metacritic sind es 40 /100:

http://www.metacritic.com/movie/gangster-squad

Sprich insgesamt ist der Film deutlich schlechter bewertet worden, als in meiner Rezension.
#9
Geschrieben: 27 Mai 2013 18:07

Marcelinho1988

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Mit dir kann man gut diskutieren, das gefällt mir und ich weiß es zu schätzen, weil viele ziemlich schnell ausfällig werden oder einfach nicht fähig sind vernünftig zu diskutieren :)
Aber um aufs Thema zurückzukommen, ein Film wie Gangster Squad wird wohl nie ein Kritiker-Liebling sein, trotz des Hammer-Casts, aber ich versteh schon was dich stört, schade finde ich es trotzdem, weil der Film einfach wahnsinnig unterhaltsam ist.
Das mit der Lincoln-Review nehme ich natürlich zurück ;)
Geschrieben: 27 Mai 2013 18:28

VincentVinyl

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Ich finde es auch nicht schlimm unterschiedlicher Meinung zu sein - so ist das halt bei Kunst und Filme gehören da eben auch dazu :-).

Mir hat Gangster Squad ja an sich auch gefallen - sonst hätte ich auch keine 6/10 gegeben. Das ist zwar sicher keine Traumwertung aber auch weit entfernt von einem Verriss, finde ich :-). Für mich ist der Film halt ein ordentlicher Popcorn-Kinofilm, aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. Mich hat etwa der Trailer mit dem tollen Cast und der tollen Optik angezogen. Aber leider kaschiert das für mich halt nicht die Haudrauf-Story.

Trotzdem gibt es wesentlich schlechtere Filme, zu denen man greifen könnte - aber eben auch wesentlich bessere Crime-Filme. Will man es düsterer bzw. "noir" haben sind etwa Chinatown und Co. die bessere Wahl. Darf es etwas leichter sein, würde ich z.B. Untouchables hernehmen, der ja thematisch recht ähnlich ist. Lustigerweise wurde übrigens auch der damals als "zu stylisch" und zu actionlastig kritisiert - was sich rückblickend dann aber geändert hat.


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