Sorry, für die Verspätung, hier nun meine kleine Kritik zu
"Fury"!
"Fury" ist ein sehr schmutziger Film, von der Optik, den
Charakteren, bis hin zur düsteren Atmosphäre. Die Belegschaft des
mit dem Namen "Fury" getauften Panzers wird uns nach und nach näher
gebracht. Sind zu Beginn noch richtige Unsympathen in der Truppe,
legt sich dieses Empfinden nach und nach, da man sich einfach mal
in deren Lage hineinversetzen muss, denn an niemandem geht dieser
Krieg spurlos vorbei. Immer wieder trifft die Gruppe während Ihrer
Mission auf erhangene und zur Abschreckung hinterlassene Leichen
von Deutschen, die sich geweigert haben in den Krieg zu ziehen und
durch entsprechende, umgehängte Texttafeln noch weiter gedemütigt
werden.
Um nochmal zu unserer Truppe zurück zu kommen, die
Identifikationsfigur der Belegschaft ist hier ganz klar der "Neue",
der kurz nach Beginn des Films zur Truppe stößt. Ein junger Kerl,
der noch nie zuvor eine Waffe abgefeuert hat und den man abzuhärten
versucht.
Die Nazis kommen in diesem Werk schon fast etwas mysteriös, besser
gesagt dämonisch daher. Immer wenn diese auftauchen, wird das
Geschehen von einer düsteren, bedrohlichen Musikkomposition
unterlegt. Sie wirken, im Gegensatz zu den Alliierten weitestgehend
farblos, um nicht zu sagen extrem unterkühlt. Dies hätte man meiner
Meinung nach etwas ausdruckskräftiger inszenieren können.
Der Spannungsbogen, der sich zu Beginn noch in Grenzen hält, steigt
kontinuierlich, wenn auch nur leicht, bis zum bitteren Finale an.
Die Actionszenen sind gut inszeniert, wohl dosiert über die gesamte
Filmlänge verteilt und brutal in ihrer Darstellung. Ich tippe
diesbezüglich trotz allem auf eine FSK 16 Freigabe, schon alleine
wegen des geschichtlichen Hintergrunds.
Der Soundtrack weiß zu gefallen, steht meiner Meinung nach jedoch
teilweise, abgesehen vom Ende, etwas zuviel im Hintergrund. Ob das
jetzt an der soundtechnischen Abstimmung des Kinos lag, kann ich
leider nicht sagen.
Ich empfehle es, den Film unbedingt auf Englisch, bedingt durch den
Slang am besten mit deutschen Untertiteln anzusehen, da Brad Pitt
auch teilweise deutsch redet, oder besser gesagt es versucht.
Im Großen und Ganzen ist "Fury" ein ziemlich guter Kriegsfilm, dem
jedoch eine, in kleinen Teilen andere Darstellung der Geschehnisse
auch gut getan hätte.
8/10