Erfreulicherweise ist der Weltuntergang in Form von kosmischen
Strahlen, einem gigantischen Erdbeben, einem Killer-Kometen oder
einem die Welt überrollenden Tsunami am 21.12.2012 ausgeblieben.
Dabei vergisst der Mensch nur zu oft, dass eine weitaus kleinere
Bedrohung täglich dafür sorgen kann, dass die Bevölkerung der Erde
binnen kürzester Zeit ausgerottet wird: ein Virus! Regisseur
Wolfgang Petersen (
Das Boot) hat das im Jahr 1995
eindruckvoll mit seinem starbesetzten Öko-Thriller
Outbreak
– Lautlose Killer in Szene gesetzt.
Story
Ende der 60er Jahre macht sich in dem afrikanischen Staat Zaire ein
unbekanntes Virus breit. Als sich dieselbe Krankheit fast 30 Jahre
später in den Vereinigten Staaten rasant ausbreitet ist nicht nur
die Seuchenschutzbehörde CDC alarmiert, sondern ebenso das Militär.
So muss Col. Sam Daniels (D. Hoffmann) zusammen mit seinem Team aus
Fachleuten in die kalifornische Kleinstadt Cedar Creek reisen, um
das Motaba-Virus zu eliminieren. Doch ist Eile geboten, denn ein
Heilmittel gibt es nicht und immer mehr Leute sterben binnen
kürzester Zeit an der Krankheit.
Gerade was der Mensch nicht kennt bzw. nicht greifen kann, fürchtet
er am meisten. Petersen hat dies mit
Outbreak – Lautlose
Killer wunderbar und vor allem sehr realitätsnah nach
einem Drehbuch von Laurence Dworet und Robert Roy Pool auf die
Leinwand gebracht. So wird auch schnell deutlich, wie rasant und
insbesondere unbemerkt eine Krankheit sich verbreiten kann. Mit
diesem Stilmittel schafft der Regisseur beim Zuschauer ein
Unbehagen, eine Form von modernem Horror, der darauf begründet ist,
dass mitunter just in diesem Moment er selbst davon betroffen sein
kann. Es wird deutlich gemacht, dass diese Thematik nicht nur pure
Fiktion ist, sondern jederzeit aktuell ist, zumal Nachrichten von
Krankheiten nie an Aktualität verlieren, sondern lediglich
namentlich variieren. Dieser Film verliert somit nie an Bedeutung
für die Gegenwart.
Das allein reicht aber noch nicht aus, um die Handlung über die
Ziellinie zu retten. Wolfgang Petersen war bereits Mitte der 90er
ein alter Hase seiner Zunft und somit wohl vertraut, welche
Techniken er einsetzen muss, um den Zuschauer bei Laune zu halten.
Dialoglastige Szenen, welche die Geschichte fördern reichen sich
mit aufwändigen Action Sequenzen die Hand. Lediglich im letzten
Drittel zieht sich die Handlung ein wenig, ohne dabei große
Einbrüche bei der Spannung zuzulassen. Ein großer Gewinn ist dabei
ebenfalls die ausgezeichnete und äußerst prominente Besetzung.
Neben dem zweifachen Oscar-Preisträger Dustin Hoffman
(
Rain Man) wurde der Stab mit Rene
Russo (
In the Line of Fire), Morgan
Freeman (
Mein Freund der Delfin) und Donald
Sutherland (
Die Tribute von Panem – The Hunger
Games), Cuba Godding jr. (
Jerry Maguire) und Kevin Spacey
(
Kill the Boss) hochkarätig besetzt.
In der Tat ist deren Darbietung absolut erstklassig und
außerordentlich authentisch.
Bildqualität
Codec: VC-1 Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,85:1
Das Bild liegt im 16:9 freundlichen Format 1,85:1 vor. Da das HD
Master bereits 2008 für den Blu-ray Release in den Staaten erstellt
wurde, ist nicht mit heutigen Maßstäben zu rechnen. Diese
Veröffentlichung ist im Übrigen identisch mit dem US-Release. Das
heißt, wer den Import bereits besitzt, kann sich die Anschaffung
sparen. Der Transfer ist gut gelungen. Im Vergleich zur DVD fallen
vor allem der höhere Detailgrad und das saubere Bild auf. Nur noch
sehr selten machen sich Bildfehler wie Schmutz oder Staub vom
Negativ bemerkbar, was auf der SD Variante ständig und störend
präsent war. Die Schärfe ist gutklassig, wenn gleich nicht
weltbewegend, lässt aber immerhin erkennen, dass es sich um ein
hochauflösendes Medium handelt. In einer Szene wird aufgrund einer
weniger hochwertigen CGI Darstellung Banding sichtbar (die
virtuellen Viren im Kino). Die Farben sind natürlich bei guter
Sättigung und gut eingestelltem Kontrast. Der Schwarzwert könnte
indes kräftiger sein. Kompressionsspuren sind vorhanden, bleiben
aber im Hintergrund.
Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby TrueHD 5.1, u.v.a.
Die minimal erhöhte Bitrate der Blu-ray liefert kaum nennenswerte
Unterschiede, mal abgesehen von einigen deutlichen Signalen im
Hochton Bereich. Auffallend ist jedoch grundsätzlich der permanente
Surroundeinsatz der Lautsprecher. Gerade in der Eingangsszene
werden sämtliche Kanäle in das Geschehen eingebunden. Den ganzen
Film über wird der Zuschauer in eine tolle räumliche Klangkulisse
eingebettet. Dafür hapert es im Tieftonbereich, denn bis auf wenige
Ausnahmen ist der Bass nur schwach präsent. Die Dynamik schließt
sich dem an. Diese ist zwar ganz passabel, lässt aber gerade in
Actionszenen oftmals den nötigen Rumms vermissen. Wenigstens
bleiben die Dialoge dafür stets klar verständlich. Störgeräusche
wie Rauschen oder ähnliches sind nicht vorhanden.
Ausstattung
keine
Fazit
Dem Transfer sieht man deutlich an, dass Warner lediglich
halbherzig diesen Katalogtitel veröffentlicht und sich nicht
speziell Mühe gegeben hat, sondern quasi auf dieselbe Disc wie vom
2008er US-Release zurückgreift. Immerhin sind Bild und Ton halbwegs
Blu-ray würdig. Gerade das Bild erweist sich im Vergleich zur DVD
wesentlich detailreicher und sauberer. Dem Ton mangelt es zwar an
Kraft, aber immerhin ist die Abmischung klar mit zahlreichen
Surroundeffekte. Extras sind keine vorhanden.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass
Outbreak – Lautlose
Killer sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum sehr
gut angekommen ist und sich nach wie vor großer Beliebtheit
erfreut. Knapp 190 Millionen US Dollar Einnahmen bei einem Budget
von 50 Millionen US Dollar sprechen eine deutliche Sprache.
Wolfgang Petersen hat mit diesem Film einen zeitlosen
Katastrophenthriller gedreht, der in der heutigen Zeit nicht an
Bedeutung verloren hat. Auch wenn die technische Umsetzung
lediglich gutklassig ist, lohnt sich eine Anschaffung ohne Zweifel.
(sah)
Story 8
Bildqualität 7
Tonqualität 7
Ausstattung 0
Gesamt * 5
Kaufempfehlung 6 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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