Fire with Fire - Rache folgt eigenen Regeln
Blu-ray Review
Wenn Bruce Willis mal nicht gerade in einem großen Blockbuster wie
Expendables
2 oder
Stirb langsam
5 die Kinocharts stürmt, gibt er sich hin und
wieder auch mal in einigen Filmen mit kleinerem Budget wie
Catch.44 oder
Set
up die Ehre.
Fire with Fire
gehört ebenfalls zur letzten Sorte, wobei der ruppige Action
Haudegen allerdings in dieser Produktion nur eine Nebenrolle
einnimmt. Die Hauptrolle wurde mit Josh Duhamel (Transformers)
besetzt, der nun beweisen darf, dass er diesen Job ebenfalls gut
beherrscht.
Story
Nach einem mühsamen Tag bei der Arbeit möchte Feuerwehrmann Jeremy
(J. Duhamel) einfach nur mit seinen Kumpels entspannen. Zuvor geht
er noch in einem Supermarkt vorbei, um einige Besorgungen zu
erledigen, läuft da aber mitten in einen Überfall. Dabei wird er
Zeuge eines Doppelmordes und kann nur knapp entkommen. Bei der
Polizei will er gegen den Mörder, den Neonazi David Hagan (V.
D’Onofrio) aussagen. Zu seiner Sicherheit wird er ins
Zeugenschutzprogramm aufgenommen, was aber wenig Schutz bietet,
denn die Mörder sind ihm bald auf der Spur. So bleibt ihm nur eins
übrig: er muss selbst Jagd auf die Mörder machen.
Die Handlung von
Fire with Fire ist sehr klassisch
ausgefallen. Die alte Racheleier bietet recht wenig Neues. Mann
kriegt es mit Kriminellen zu tun, wird bedroht, Freunde oder Frau
werden verletzt, Mann schwört Vergeltung und legt sich alleine mit
einer Übermacht an Gangster an. So schön, so gut, so unrealistisch,
denn somit ist bereits im Vorhinein mit wenigen Überraschungen zu
rechnen. Dabei schafft es Regisseur David Barrett nicht, der mit
diesem Film seine erste Kinoproduktion abdrehte, sonderlich viel
Authentizität zu erzeugen. So fallen mit der Zeit nicht wenige
Logiklöcher auf und auch manche Handlungsabläufe bleiben nicht
immer nachvollziehbar. Leider bedient er sich häufig der Formel: Im
Film ist alles möglich. Was zwar aufgrund der Actionelemente immer
noch für kurzweilige und recht spannende Unterhaltung sorgt, aber
unterm Strich nicht wirklich überzeugt. Es gibt aber einige
Aspekte, die dennoch gut konzipiert sind und außerdem für so manche
Verwunderung sorgen.
Auffallend ist der äußerst prominent besetzte Cast: Josh Duhamel in
der Hauptrolle, dazu noch Bruce Willis, Rosario Dawson, Vincent
D'Onofrio (der eine herausragende Darbietung abliefert), Curtis
Jackson (der den Film ebenso mitproduzierte) Richard Schiff,
Quinton Jackson (B.A. Baracus aus
Das A-Team – Der
Film), Vinnie Jones und Kevin Dunn. Während die
meisten in ihren kurzen Rollen eine akzeptable Leistung abliefern,
gibt es gleichwohl zwei Schwachstellen. Zum einen schafft es der
So spielt das
Leben Darsteller in seiner Figur nicht
sonderlich glaubwürdig zu erscheinen. Einige Aspekte vermitteln
zwar einen Hauch von Authentizität, z.B. wenn er sich übergibt,
aber einige Punkte lassen doch Zweifel aufkommen. Das größte,
wenngleich auch vernachlässigbare ist vor allem Bruce Willis
Leistung, der oftmals den Eindruck hinterlässt, als wenn er
eigentlich gar keinen Bock auf die Rolle hatte und einfach und
stupide seinen Text herunter schnoddert. Die Altersfreigabe ist
berechtigt. So sind recht häufig explizite Gewaltdarstellungen wie
detaillierte Kopfschüsse oder ähnliches zu sehen, die nicht
jugendfrei sind.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Die Aufnahmen zu
Fire with Fire wurden komplett
mit digitalen Red Epic Kameras gedreht. So ist grundsätzlich eine
sehr starke Grundschärfe garantiert. Das macht sich sowohl bei den
Nahaufnahmen (Bartstoppeln, feine Rauchschwaden) als auch in den
Totalen bemerkbar. Dennoch sind ebenso einige unschöne weichere
Abschnitte zu sehen, was den positiven Eindruck trübt. Das digitale
Bildrauschen hält sich in Grenzen. Die Farben sind soweit ganz
natürlich gehalten bei guter Sättigung. Je nach Setting wurde mit
Farbfiltern gearbeitet. Während in Long Beach ein Blau Ton
dominiert, wurde Louisiana in ein weiches Orange getaucht. Der
Kontrast ist passabel, aber längst nicht optimal. Der Schwarzwert
ist solide, neigt aber dazu, in dunklen Bereichen Details zu
verschlucken. Weitere Bildfehler sind nicht vorhanden, ebenso wenig
wie Kompressionsspuren. Die CGI-Effekte sind nicht sehr
professionell ausgefallen.
Tonqualität
Deutsch DTS HD Master Audio 5.1, Englisch DTS HD Master Audio
5.1
Der Ton hinterlässt einen wesentlich besseren Eindruck als sein
optisches Pendant. Gleich von Beginn an wird Vollgas gegeben. Das
bedeutet im Klartext massiver Basseinsatz als auch starke
Surroundeffekte. Bei der deutschen Spur hat man sich hingegen wenig
Mühe gegeben, auf eine natürliche Atmosphäre zu achten. Die Dialoge
klingen mitunter sehr klinisch und trocken, wenngleich sie stets
gut zu verstehen sind. Dass das auch anders geht beweist die
englische Abmischung, die mehr Lebendigkeit bietet. Davon abgesehen
gibt es bei der Synchronisation, die ebenfalls verlustfrei
vorliegt, kaum weitere Mängel zu beklagen. Die Dynamik ist gut, der
Subwoofer neigt nicht zum Übersteuern. Sämtliche Kanäle liefern
eine ausgezeichnete Direktionalität, was einer weiträumigen
Klangkulisse verspricht.
Ausstattung
-
Behind the Scenes (HD; 9:23 min.)
-
Interviews mit Cast & Crew
-
Regisseur David Barrett (HD; 21:46 min.)
-
Produzent und Darsteller Curtis "50 Cent" Jackson (HD; 20:27
min.)
-
Darsteller Josh Duhamel (HD; 21:18 min.)
-
Original Kinotrailer deutsch (HD; 2:05.)
-
Trailershow (HD; 9:23 min.)
-
BD-Live
Die Extras der deutschsprachigen Blu-ray wurden im Vergleich zur
US-Fassung drastisch reduziert. So finden sich auf der vorliegenden
Disc lediglich ein knappes Behind the Scenes Featurette, Interviews
mit David Barrett, Darsteller / Produzent Curtis Jackson und
Darsteller Josh Duhamel sowie der Original Kinotrailer wieder.
Somit wurden dem Käufer insgesamt zwei Audiokommentare sowie
weitere Interviews vorenthalten. Schade, auch wenn das letztendlich
Gebotene trotzdem einige filmbezogene Informationen liefert.
Wenigstens gibt es noch ein Wendecover.
Fazit
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist mehr als nur
zufriedenstellend. Das digital aufgenommene Bild liefert eine gute
Schärfe sowie knackige Farben, bei denen nur wenige
Beeinträchtigungen hingenommen werden müssen. Der Ton legt dem
Ganzen noch eine Schippe obendrauf und sorgt dank zahlreicher
Surroundeffekte und einer kraftvollen Abmischung für ein sehr
räumliches Actionspektakel. Die Extras wurden im Vergleich zur
amerikanischen Edition gekürzt, liefern aber dessen ungeachtet noch
einige interessante Informationen zum Film. Im Grunde ist
Fire with Fire ein solider Action Film ohne
jeglichen Schnörkel, der passable Unterhaltung bietet. Nicht mehr
und nicht weniger. Für viele mag der Titel gerade wegen der
zahlreichen namhaften Darsteller einen besonderen Kaufanreiz
bieten, doch es wird wohl nur wenige geben, die diesen Streifen
mehr als einmal anschauen werden. Von daher sollte man nicht
unbedingt einen Blindkauf riskieren. (sah)
Story: 6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Back: Dali Zensor
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