Geschrieben: 06 Feb 2013 11:27
gelöscht

Zitat:
Zitat von Acme
Unterschätz die macht des Kunden nicht. Wenn die Masse groß genug
ist, würde auch ein (Teil)Boykott Wirkung zeigen.
Ja... wenn...
Aber Du kennst doch das Sprichwort: "Wenn" das Wörtchen "Wenn"
nicht wär...
In Deutschland wird immer großartig das Wort Boykott verwendet,
besonders schön immer in dieser Wortfolge:
"Wenn wir mit dem boykottieren anfangen, dann..."
Ja und was "dann"? Wann wurde denn Deutschland das letzte mal was
richtig großes boykottiert und hat dann zum Erfolg geführt. Sei es
der Strom, der Sprit, das Heizöl, das Gas, seien es die Löhne von
Zeitarbeitern, Arbeitsverhältnisse, Löhne, etc. es wollen immer
alle boykottieren, aber sobald es ernst wird bleiben ein paar
wenige übrig die es ernst meinen und das sind dann meist leider
doch zu wenige.
Schaue ich mir da andere Länder wie Frankreich und England an, dann
können sich diejenigen die boykottiert werden, wirklich warm
anziehen, aber doch nicht hier. Und bringt man das zur Sprache, das
immer nur nach Boykott gerufen wird, aber danach nix passiert, wird
selbst dies lauthals verneint... dies wäre eigentlich zum lachen,
wenn es nicht so paradox und traurig wär.
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:06
gelöscht

Was fair ist, liegt im Auge des Betrachters.
Grundsätzlich muss sich jeder bewusst sein, der einen
Kommissionierjob antritt, das dies schwere Arbeist ist. Dies soll
nicht die anderen Umstände entschuldigen.
Grundsätzlich ist auch immer die Frage, wie miteinander umgegangen
wird. Die Gewerkschaften und Betriebsräte beweihräuchern sich ja
meist selber. Wenn es aber wirklich drauf ankommt, ist von diesen
Leuten nur wenig zu hören. Ich bin auch nicht über das
Arbeitszeitmodell informiert. Aber in der Regel steht bei
Schichtarbeit auch Freischichten zur Erholung auf dem Programm. Das
Samstag ein Werktag ist, scheint den meisten Menschen auch fremd zu
sein.
Amazon wird seine Gründe haben, wieso sie dies so durchziehen. Es
muss ja schließlich darüber Vereinbarungen, Richtlinien etc. geben.
Bei so einem Konzern muss man sich diesen Gegebenheiten (wenn sie
im gesetzlichen Rahmen sind) beugen.
Man brauch sich doch nur den Markencheck auf ARD ansehen. Dann weiß
man doch, wie in Massen Produkte gefertigt werden.
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:09
gelöscht

Zitat:
Zitat von Nordolf
Es ging mir bei der Eröffnung diese Threads gar nicht darum
speziell amazon an den Pranger zu stellen oder einigen dadurch die
Bestellfreude zu nehmen.
Aber sowas muss nun einmal öffentlich gemacht werden damit es die
breite Masse erreicht.
Die Negativberichte reißen ja auch nicht ab und die Gewerkschaften
sind alarmiert.
Noch ein Beispiel:
http://www.elo-forum.net/topstory/2011112039717.html
Ich weiß das es bequem und einfach ist bei amazon zu bestellen aber
ich wäre auch bereit ein paar Cent mehr zu investieren um
sicherzustellen das die Mitarbeiter für ihre Arbeit vernünftig
entlohnt und behandelt werden.
Und natürlich gibt es noch andere große Konzerne die nicht gerade
lobenswert mit ihren Angestellten umgehen aber um die geht es hier
ja nun einmal gerade nicht.
Wenn weniger bestellt wird finde ich den Ansatz gut um etwas
dagegen zu unternehmen aber ich selber glaube nicht daran das
amazon auch nur im entferntesten daran denkt, dass es etwas mit dem
Umgang mit den eigenen Mitarbeitern zu hat, wenn Bestellrückgänge
zu verzeichnen sind.
Die Politik und die Gewerkschaften sollten auf jedenfall anfangen
Druck zu machen und weiter informieren.
Denn einige hier so glaube ich denken wirklich das Amazon ein
heiliges Unternehmen sei welches sich mit faulen, kleptomanischen
und drückeberger Arbeitgebern rumschlagen muss.
Und um das klar zu stellen gibt es hier ja auch z.B. Leute die sich
extra für ihren ersten Beitrag in diesem thread melden.
Dann dürfte auch keiner mehr Apple Produkte kaufen.
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:16

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Moin Moin,
ich noch mal.
Alles soweit vollkommen richtig (zumindest teilweise) was hier
gesagt wird und wurde aber letztendlich kann sich doch nur etwas
aendern wenn ein Betriebsrat oder eine Gewerkschaft zwischen
Arbeitnehmer und Arbeitgeber regelt bzw. Verbesserungen durchbringt
die fuer beide Seiten akzeptabel sind.
Das scheitert meist daran das es diese gar nicht gibt, aus
unterschiedlichsten Gruenden.
z.B. weil dem nicht zugestimmt wird
z.B. es keine Tarifvertraege gibt wo so etwas wie ein Betriebsrat
geregelt ist
aber auch z.B. weil gerade in kleineren Firmen der Bertiebsrat
immer Feuer bekommt und es keiner so richtig machen moechte. Feuer
von unten von den AN und von oben AG, der Bertiebsrat ist immer der
Gearschte.
Solange die Arbeitnehmer sich nicht dafuer stark machen ihre Rechte
und Vorderungen durchzusetzen bleibt alles beim alten.
Als Verbraucher wird man nichts erreichen wenn man weniger bestellt
oder weniger konsumiert.
Wenn die Stueckzahlen zurueckgehen werden die Zeitarbeiter nicht
mehr benoetigt.
Viel mehr und darum geht es in dem Bericht, ist dass gerade in
grossen Unternehmen der Respekt und ein ordentlicher Umgang Seitens
des Arbeitgebers einfach vollkommen fehlt oder nicht ausreichend
vorhanden ist.
Das die Mitarbeiter nur ausgebeutet werden und wenn sie Koerperlich
einfach nicht mehr koennen kommt der naechste.
Das war zum Teil bestimmt schon immer so aber nicht in diesem
Ausmass und nicht mit dieser Intensivitaet.
Viel Spass an alle gluecklichen Arbeitnehmer :thumb:
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:18
Leute, so siehts leider teilweise im "Niedriglohnsektor"
aus...
Ich hatte vor zwei Jahren das "Vergnügen" ein Angebot seitens der
Arbeitsagentur
zu bekommen "welches in ich nicht auschlagen konnte"...
Über eine Zeitarbeitsfirma in einer Hansestadt für das bekannteste
Transportunternehmen Artikel eines namenhaften Kaffeerösters zu
komissionieren.
Abgesehen davon, jeden Tag ca.2 Std. mit dem Fahrrad zur Bahn und
dann noch mit Bus ins Gewerbegebiet zu gondeln (täglich 4 Std.
insgesamt Hin- und Rückweg), bekommt man natürlich erstmal nur den
Mindestlohn 7,89 brutto/Std.
Da ich nur Spätschicht (14.30-23.00 Uhr) gemacht habe, sah es
folgendermaßen aus:
Ankunft, dann stempeln, irgendwo die Sachen verstauen (Spinde gab
es nicht, also zusehen das die Wertsachen am Mann bleiben oder
beten das nichts wegkommt), dann die Aufteilung wer im stündlichen
Wechsel "pickt" (kommisioniert nach vorgegebener Zeit, da man immer
am zeitlichen"Limit" rotiert, und aufgrund der warm/trockenen
Lagerluft und den ständigen bücken und schnellen Kopfbewegungen,
sehr belastend) und als "Erholungphase " dann "putet" (am Fließband
die kommmisionierten Waren in die vorgegebenden Kartons zu
befördern), innerhalb der 8 Stunden Arbeitszeit gab es dann
je zwei 15 Minuten Pause!
Als Raucher (bin ich aufgrund des Stresses dort, ganz schnell
wieder geworden), stand man dann im Winter ungeschützt draußen im
Nieselregen/Schnee und pausierte mit einem Kaffe, Lust etwas zu
essen hatten ich persönlich aufgrund des Dauerstresses nicht
wirklich ...
Innerhalb der ersten Woche, waren dann ca.1/3 der Mitarbeiter nicht
mehr da, da sie Quoten nicht erfüllen konnten oder aufgrund der
Zeitdrucks Fehler gemacht haben,
da genügte da seitens des Transportunternehmens ein Anruf bei den
Sklavenhändlern aka Zeitarbeitsfirmen, und ein neuer "Deliquint"
durfte den Platz des "Vorgängers" ausfüllen...
Ansonsten herrschte da teilweise ein Ton, der unmissverständlich
klar machte, welchen Platz man dort in der Hierachie einnahm,
bsp.als ich mich mal "erdreistete"nach einem (bewilligten)
Toilettengang im vorbeilaufen einen "Schlipsträger" freundlich zu
grüßen, hielt dieser erst verwundert inne, und nachdem der "Schock"
überwunden war, von einem "Arbeitsroboter" angesprochen zu werden,
durfte ich ihm zugleich zu meiner Schichtleiterin folgen, und bekam
eine "Sonderaufgabe" in Form von fegen/reinigen usw.
Und Taschenkontrollen gab per elektronischen Zufallsgenerator am
Drehkreuz des Ausganges, das erinnerte mich allerdings eher an eine
Polizeikontrolle inkl. Metaldetektor und Aufzeigen aller Inhalte
der sich in Hosen/Jacken befindlichen Gegenstände....
Insgesamt hab ich dort 2,5 Monate gearbeitet, und bin dann aufgrund
psychsomatischer Beschwerden zu meinem Hausarzt gegangen, der
kannte diese
Problematik in diesem Berufsfeld schon zur Genüge, und nachdem ich
länger als 5 Arbeitstage krankgeschrieben war, wurde der Vertrag
seitens der Zeitarbeitsfirma aufgekündigt...1 Tag Kündigungsfrist
sei Dank!
Insgesamt eine interessante Erfahrung, aber schön war es nicht...
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:19

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Blu-ray Profi
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Zitat:
Zitat von Nordolf
...Und natürlich gibt es noch andere große Konzerne die nicht
gerade lobenswert mit ihren Angestellten umgehen aber um die geht
es hier ja nun einmal gerade nicht.
...
Zitat:
hagenfa1
Dann dürfte auch keiner mehr Apple Produkte kaufen.
Wenn du schon meinen kompletten Beitrag zitierst dann lies ihn
bitte auch komplett.
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:38

Blu-ray Sammler
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Zitat:
Zitat von malzman
Aha, es gibt immer noch arbeitnehmerrechte in diesem Land, und an
die muss sich auch so ein amikonzern halten. Das unbezahlte
uberstundenmodell in Verträgen ist heute ja leider schon üblich und
leider per Urteil salonfähig.
Sorry ob überspitzt der Artikel oder nicht, so behandelt man
niemals Angestellte. Und deshalb Versuch ich immer Bestellungen auf
ein Minimum zu reduzieren.
Edit : und ich meine nicht die Kontrollen bezgl. Ware in der
Schlüpfer....
Joh, ist klar, Du minimierst Deine Bestellungen bei Ama und das
sagt jemand, der über 600 BD's hier in seiner DB gelistet hat.
HAHAHA, echt witzig, das glaubt Dir doch keiner.
Geschrieben: 06 Feb 2013 12:45

Serientäter
Blu-ray Profi
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Zitat:
Zitat von TTT
Joh, ist klar, Du minimierst Deine Bestellungen bei Ama und das
sagt jemand, der über 600 BD's hier in seiner DB gelistet hat.
HAHAHA, echt witzig, das glaubt Dir doch keiner.
Und ich glaub dir nicht das du nachgedacht hast bevor du diesen
Beitrag verfasst hast!
Geschrieben: 06 Feb 2013 13:19

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Bedankte sich 495 mal.
Ich kann ja verstehen, dass die Arbeitsbedingungen unangenehm sind
und möchte diese auf keinen Fall haben. Aber das sind doch Jobs,
die üblicherweise vollkommen ungelernte Arbeitskräfte ausüben,
oder?
Was ist mit Spargelstechern, allgemein Hilfskräfte in der
Landwirtschaft, was ist mit Hilfskräften im Baugewerbe?
Lagerarbeitern?
Das sind alles Jobs, in denen Menschen ohne Ausbildung unterkommen
können. Die Schwierigkeit der Berufe liegt in den Bedingungen.
"Knochenarbeit".
Es gibt nur zwei Möglichkeiten was dran zu ändern:
1) Verantwortung beim Gesetzgeber suchen. - Halte ich nicht so viel
von. Jeder Eingriff von dieser Seite lässt auch die
Gering-Qualifizierten schlechter dastehen, denn bei einer
zwanghaften Erhöhung der Löhne werden diese Jobs für den AG weniger
sinnvoll und dann ausgelagert oder maschinell erledigt.
2) Gewerkschaft. Das Problem der Leiharbeit und befristeten
Verträge müssen die großen Gewerkschaften in den Griff kriegen. Ich
meine nicht die Leiharbeit als Problem, sondern den geringen
Organisationsgrad bei den Leiharbeitern. Die Gewerkschaften sehen
bisher die Leiharbeiter als Konkurrenten und verkennen damit die
Wirklichkeit. Sofern dies geschieht, kann eine Gewerkschaft, wenn
sie die Macht dazu hat in ihrem Rahmen Bedingungen aushandeln. Ist
das Angebot an Geringqualifizierten zu hoch, siehts da aber
schlecht aus.
Ich halte die Diskussion über Amazon für Unsinn. Außer ein AN will
sich organisieren. Aber wenn ich hier so Sätze höre wie "meine
Bestellungen auf ein Minimum reduzieren" schüttel ich den Kopf.
Wenn du die Stadtwerke boykottieren willst, reduziere deinen
Heizmittelverbrauch auf ein Minimum, so dass deine Kinder in der
Wohnung nicht frieren. Aber wenn du was gegen Amazon machen willst
(wovon ich nichts halte) dann kauf da einfach nichts. Punkt.
Geschrieben: 06 Feb 2013 13:21
Gast
Na klar BDs (ohne Deppenapostroph) gibts ja nur bei Amazon...:eek: