Terminator 3 - Rebellion der Maschinen
Obwohl die Reihe eigentlich ein würdiges Ende in Terminator 2 -
Judgement Day fand, brachte man im Jahr 2003, mehr als 10 Jahre
nach dem zweiten Film die Fortsetzung in die Kinos. Der einzige
Rückkehrer aus den bisherigen Filmen ist Arnold Schwarzenegger als
Terminator. John Connor bekam einen neuen Darsteller und Sarah
Connor taucht nicht mehr auf. (Furlong wurde nicht für John
besetzt, da Drogenprobleme dem im Weg standen) Zudem sind in neuen,
wichtigen Rollen Claire Danes & Kristanna Loken zu sehen.
John Connor ist erwachsen und lebt ohne Spuren zu hinterlassen, aus
Angst man könnte ihn finden. Kein fester Wohnsitz, keine Freunde
oder Familie, nichts. Der Tag der Abrechnung wurde verhindert. Wir
schreiben das Jahr 2003. John's Angst sollte Bestätigung bekommen,
denn es ist noch nicht vorbei. Die Maschine T-X in Form einer Frau
wird geschickt um eine Auswahl von Menschen zu töten, darunter auch
John Connor. Tödlicher, gefährlicher als jede Maschine davor,
beginnt ein Kampf ums Überleben. Doch es wird noch etwas
zurückgeschickt, ein Beschützer, ein Verbündeter. Der T-850, sehr
änhlich der Maschine die Connor einst wie ein Freund war. Kann die
veraltete Maschine John beschützen und den T-X stoppen?
Eigentlich wäre Terminator 3 gar nicht nötig gewesen, doch man
entschied sich anders und brachte einen sehr spaßigen,
actionreichen Film, der aber einen starken Kontrast zu den deutlich
ernsteren beiden Filmen bildet. Sehr viele Anspielungen auf die
ersten 2 Filme werden hier ironisch dargestellt und manchmal etwas
durch den Kakao gezogen, was dem Film seine Bedrohlichkeit (welche
nicht einmal vorhanden ist) gänzlich nimmt und den Film oft eher
wie eine Actionkomödie wirken lässt. Es gibt viele witzige Szenen
die in sich auch funktionieren, nur nicht zum Ton der ersten beiden
Filme passen. Was das Ganze noch mehr hervorhebt sind die 2-3
Ausnahmeszenen die viel ernster und düsterer sind als der Rest des
Films. (Wink an das Ende) Das will manchmal so gar nicht
funktionieren weil es so scheint als wären die Macher sich nicht
sicher gewesen, in welche Richtung sie nun eigentlich wollen. Hätte
man den ganzen Film düsterer und ernster gemacht, wäre das
sicherlich ein passender beitrag zum Franchise gewesen. Der Film
bietet durchaus Härte und starke Action aber wirkt durch das
drumherum viel lockerer und 'alberner' was ihm am Ende nicht gut
tut. Entweder man nimmt das Ganze mit Ironie und lässt auch die
wenigen ernsten Szenen weg, dreht sie anders oder gibt dem Film von
vornherein den düsteren Touch und Pessimismus, wie es das Ende
tut.
Die Action ist klasse inszeniert und braucht sich nicht vor den
Vorgängern zu verstecken. Gerade die Verfolgungsjagten sind
spektakulär in Szene gesetzt und vieles wirkt sehr altmodisch,
beinahe bodenständig, was die Effekte angeht. Bis auf wenige
Ausnahmen wirkt alles sehr real und nicht wie aus dem Computer, was
dem Film sehr gut tut. Ein bisschen Schade ist die Tatsache das der
Film die Reihe viel zu oft zitiert und dadurch nicht sehr eigen
ist, sondern viel mehr durch die Elemente des 2. Films profitiert.
Ob es jetzt die Klamottenbeschaffung, die Sprüche oder der Humor
sind - vieles sah man schon im zweiten Film und wird hier neu
aufgerollt und etwas mit Humor bearbeitet. Es macht definitiv Spaß,
nur wirkt manchmal auch unfreiwillig komisch.
Schwarzenegger als Terminator ist wieder einmal ein Gewinn und
macht zu jeder Zeit eine gute Figur. Er überzeugt in Actionszenen
und weiß auch mit den Witzen des Films zu gefallen. Loken als T-X
(oder gerne auch Terminatrix genannt) leistet einen soliden Job,
wobei ich ihr nicht kontinuierlich die Killermaschine abnehme. Die
Maschine selbst wirkt auch etwas zu overpowered. Es gibt fast
nichts was sie nicht kann, was mir beinahe zu viel des Guten ist.
Natürlich macht es den David (T-800) gegen Goliath (T-X)-Kampf
spannend und weiß den Effekt glaubhaft ins nächste Sequel zu
transportieren, nur wäre weniger mehr gewesen, wie ich finde. Nick
Stahl als John Connor halte ich persönlich für eine Fehlbesetzung
da er weder wie ein Leader rüberkommt, noch irgendwie die
Ausstrahlung von Michael Edwards hat, der eine perfekte Darstellung
des zukünftigen Connor war. Optisch als auch von der Art wie er im
Film dargestellt wird, gefiel mir das alles nicht und kam
keinesfalls wie ein John Connor rüber. Da wirkte der freche
Rotzlöffel aus T2 schon deutlich mehr wie Connor. Danes als
weibliche Hauptrolle macht einen guten Job ohne großartig negativ
wie positiv aufzufallen.
Terminator 3 ist ein reiner Spaßfilm, ein Popcorn Actioner der sich
aufgrund seiner Atmosphäre, dem Feeling das der Film versprüht
deutlich von seinen Vorgängern distanziert. Er wirkt in der Action
sehr groß und ist da auch sehr unterhaltsam, nur ist der
Humoranteil viel zu groß und der ganze Film eher ein Zitat des
Humors aus dem 2 Film, gestreckt auf 105 Minuten. Gerade bei den
2-3 düsteren Szenen wird klar, das hier mehr drin war als eine
Actionkomödie, wie der Film die meiste Zeit wirkt. Auch das Fehlen
des Terminator-Themes macht sich sehr negativ bemerkbar, wo es in
einigen Momenten doch so perfekt gepasst hätte. Als der Abspann
losrollt, taucht es dann auf. Großartig..
Für eine gute Regie, tolle Action, einen starken Schwarzenegger und
viel netten und spaßigen aber für Terminator irgendwie unpassenden
Humor gibt es trotzdem noch einige Punkte. Ich hatte die gesamte
Laufzeit über viel Spaß und wurde gut unterhalten, fand es nur
schade das der Film von seiner Art her eine ganz andere Richtung
eingeschlagen hat als die Vorgänger, weil er manchmal auch nicht
weiß wie er denn jetzt sein will, aufgrund der nicht richtig
passenden ernsten Szenen, bleibt er hinter seinen Vorgängern
zurück.
7-7,5/10