Ich hab den Film am WE auch gesehen und hier meine Kritik:
Jaume Collet-Serra, der zuletzt 3 Filme in Folge mit Liam Neeson
drehte ( Unknown Identity, Non Stop und Run All Night ) und aktuell
mit The Commuter an der 4. gemeinsamen Arbeit mit dem Iren werkelt,
inszenierte den Survivalthriller The Shallows mit Blake Lively in
der Hauptrolle, welche sich hier als Surferin gegen einen weißen
Hai zur Wehr setzen muss.
Der ca. 86 Minuten kurze Film verschwendet keine Zeit und legt
relativ schnell mit der Rahmenhandlung los. Die Protagonistin surft
einige Runden und findet sich plötzlich in blankem Horror wieder,
als sie von einem weißen Hai attackiert wird. Sie schafft es gerade
so, sich auf einen kleinen Fels zu retten, gute 180 Meter vom
Strand entfernt und nun muss sie versuchen zu überleben, denn der
Hai lässt nicht von seiner potenziellen Beute ab und zieht
unermüdlich seine Runden, während ihr nur ein paar Stunden bleiben,
bis die nahende Flut den Felsen im Wasser verschwinden lässt.
Lively ist bis auf einige kurze Szenen hauptsächlich als alleinige
Entertainerin zu sehen und spielt ihre Rolle gut. Das Leid und die
Angst kommen ganz ordentlich rüber und man fiebert relativ gut mit.
Die Atmosphäre und die schiere Aussichtslosigkeit der Situation
sorgen für ein bedrohliches Feeling und einen guten Spannungsbogen.
Der Hai ist sehr gut animiert und wirkt alleine vom Aussehen her
schon angsteinflößend. Hier wurde zumindest alles richtig gemacht
und insgesamt wird man recht gut unterhalten, doch es gibt einige
Logikfehler, die das Sehvergnügen dann doch etwas trüben. Je weiter
der Film voranschreitet und als es dann Richtung Finale geht, wird
es immer unglaubwürdiger, spätestens als der Hai wie besessen
anfängt die Boje zu zerlegen als wäre es seine Bestimmung, diese
Frau zu fressen und nichts anderes. Davon ab hat er
zwischenzeitlich Teile eines Wals und mindestens 2 Menschen
gefressen, müsste also mehr als satt sein. Ich bin mir Sicher,
solch ein Monstrum von Tier hat eine gewaltige Kraft aber das
gezeigte war meiner Meinung nach schon arg zu viel des Guten und
wirkte viel zu gezwungen, nach dem Motto, wir brauchen unbedingt
ein übertriebenes Actionfinale. Weniger wäre hier deutlich mehr
gewesen. Klarer Fall von "eigentlich über weite Strecken guter
Survival-Thriller mit leider verkorkstem Ende".
Das beste war, das die Möwe es am Ende geschafft hat ;-).
Ach ja, positiv erwähnen möchte ich noch die gute Kameraführung und
die tollen Naturaufnahmen, vor allem die Unterwasser-Shots sahen
klasse aus.
6 / 10
Fazit: Man kann sich den Film ruhig 1 Mal anschauen und wird ganz
gut unterhalten aber für mehr reicht es leider nicht.