Zitat:
Zitat von DrDoom
Kritik:
SPOILER! Inhalt
einblenden
The Conjuring ist aktuell ausgestattet mit
einer imbd Bewertung von 8,0/10 und verspricht noch besseres als
den erst für seine neue Ausrichtung überhypt umfeierten Cabin in
the Woods. Ist Conjuring der beste Horrorfilm der letzten 3 Jahre
oder eher des Jahrzehnts oder gar der beste Horrorfilm überhaupt?
Zumindest empfinden dies die Kinojünger von Heute so.
SAW Erfinder James Wan heisst der Meisterregisseur, der auch
zuletzt mit der Low Budget Produktion Insidious für sehr viele
meist junge Horrorfans den besten Horrorfilm 2011 heraus brachte,
er schafft mit dem nun teurer produzierten The Conjuring erneut
einen Kassenerfolg, Wan’s bis dato größter Erfolg was die
Kinoauswertung angeht, größer noch als sein Kultfilm SAW, die
meisten jungen Kinofans die Horror nicht abgeneigt sind, haben ihn
also gesehen.
Der Beginn zeigt eine Puppe die Unheil gestiftet hat, so richtig
ist der Beginn mit einer Pressekonferenz über dämonische
Erscheinungen zunächst nicht zuzuordnen, was sich im Verlauf aber
schnell ergibt. Die nun vorgestellte 70er Familie wird samt Kindern
in einem abgelegenen Haus vorgestellt, was neu bezogen wird. In
diesem Haus wird schnell ein verschlossenes Kellerloch beim spielen
der Kinder entdeckt. Es stellt sich dann heraus, dass der Hausherr
rituelle Gegenstände sammelt, darunter befindet sich auch die
Dämonen-Puppe die zu Beginn gezeigt wird und die später noch wenig
überraschend für besonderen Spuk gedacht ist.
Symptomatisch für den Film. Es gibt hier eine Bettszene alla
Poltergeist, dort wird das Mädel im Bett von irgendetwas gezogen,
so dass es erschrickt. Anschließend schaut das Mädel unter das
knacksende Bett und es passiert nichts mehr (Gähn!). Bei
Poltergeist wurde mit dieser Kinder-Bettszene eine gruselige
Stimmung erzeugt, ohne das es zunächst zu einer Aktion kam, aber
der Zuschauer verspürte, dass etwas Unheimliches auf das Kind und
den Zuschauer wartet. Wo dann das Kind unter das Bett schaut und in
dem Moment greift das Unheimliche gewaltig an, was dann eine
intensivere Schockwirkung erzielte.
Die Darsteller um Kinderstar-Püppi Joey King (Quarantäne, Battle
Los Angeles, Dark Knight Rises, Fantastische Welt von Oz) wirken
hier gestylt, kantenlos und angepasst lieb, so dass sie einem alle
egal bleiben. Die Story ist alles andere als Neu, nur das man den
Humor und die Spezialeffekte von der Hauptvorlage eines Poltergeist
vergessen hat.
Der Ablauf ist zu ernst und zu artig, lange Zeit passiert gar
nichts an Spuk. Die Spezialeffekte fehlen also, somit der
Unterhaltungswert nur durchwachsen ist und man fragt sich, wo das
nicht zu knappe Budget geblieben ist, zumindest für die Effekte
wurde nicht viel ausgegeben. Die Sounduntermalung ist kalt und an
sich brauchbar. Optisch werden die 70er vor allem durch die
Elvis-Frisuren widergespiegelt, die mausgrauen Kleider hätte man
aber teils bunter und lockerer gestalten können, dadurch wirken die
blassen Darsteller nur zusätzlich noch depressiver und
eingestaubter als sie Schauspielern. Erst im Finale, wenn das
Geschehen plötzlich stark an Der Exorzist und Die Vögel erinnert,
nimmt der Film auch mal fahrt auf und es gibt ein paar seichte
Schauereffekte, es wirkt allerdings auch etwas zu hektisch
dabei.
Liebloser, umfeierter Genre-Mix aus Altbekanntem, zerkaut
aufgekocht. Es ist zu vergleichen mit der Disco-Partymusik Mixtour
von Heute, die jüngere Abfeiern, also schnell konsumierendes alles
in einem statt das einzelne Original. Somit ist Conjuring von der
Masse total überhypt. Es ist nichts weiter als ein arg
durchwachsener, eingestaubter, leicht bekömmlicher Gruselfilm, der
vom Sound her noch am ehesten überzeugen kann und von der
schmalzigen „Ich hab dich so lieb“ Besetzung das wenigste Interesse
weckt. Ein paranormaler Gruselfilm mit wesendlich weniger
Intensität als Paranormal Activity, den man nach einmal schauen
somit schnell wieder vergessen darf. Dann lieber noch das
durchwachsene Evil Dead Remake schauen.
3/10
Ganz so schlimm fand ich ihn nicht, ich würde 6,5/10 geben.
Für mich war das ein ganz normaler Haunted House Film der mit ein
wenig Exorzismus geschmückt wurde, was man schon gefühlte 100 mal
gesehen hat.
Das Ganze ist auch ziemlich vorhersehbar und voller
Klischees.
Das Setting und der Score wissen jedoch zu gefallen und können eine
schöne Atmosphäre aufbauen.
Außerdem finde ich den Film auch Handwerklich sehr gut, vor allem
manche Kamerafahrten wissen zu gefallen :thumb:
Den "Hype" bzw. die ganzen Lobeshymnen kann ich aber absolut nicht
nachvollziehen.
Angst hab ich auch nicht wirklich verspürt und die Jump-Scares
konnten mich ebenfalls nicht vom Hocker reißen.
"Insidious" von Wan fand ich dagegen um einiges besser bzw.
gruseliger und "Paranormal Activity" bleibt für mich persönlich
auch weiterhin der Maßstab des "modernen Horrorkinos".