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Special Forces

Gestartet: 16 Juni 2012 12:08 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
11.05.2012
Laufzeit:
109 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 16 Juni 2012 12:08

Kuro77

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Special Forces (2011) Blu-ray Review


Auch über zehn Jahre, nachdem das Taliban-Regime in Afghanistan gewaltsam beendet wurde, sind die Terroristen noch lange nicht besiegt. Davon können wir uns regelmäßig in den Nachrichten überzeugen. Der offene Krieg ist einem zermürbenden Dauereinsatz gewichen, der nicht nur deutsche Soldaten an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Dafür, dass dieses Thema die Öffentlichkeit seit langem beschäftigt, gibt es erstaunlich wenige Filme über diesen Konflikt. Dabei trug der Film schon häufiger zur Vergangenheitsbewältigung bei. Hier liegt vielleicht das Problem. Der Kampf gegen die Extremisten ist eben noch kein abgeschlossenes Kapitel unserer Geschichte. Nun ist es ausgerechnet ein französischer Beitrag, der sich dem Thema annimmt. Im Jahr 2011 inszenierte der Regiedebütant Stéphane Rybojad seinen Film Special Forces mit der Deutschen Diane Kruger in der Hauptrolle.


Story:

Die französische Journalistin Elsa Casanova (D. Kruger) recherchiert in Afghanistan Frauenschicksale. Dass sich an der Situation der Frauen auch nach Beendigung der Taliban-Herrschaft nicht viel geändert hat, wird Elsa sehr schnell klar. Die persönliche Leidensgeschichte ihrer Kontaktperson ist dem entsprechend erschütternd. Doch Elsa gerät bald selbst in Gefahr, denn dem örtlichen Clanoberhaupt Ahmed Zaief ist Elsas Arbeit ein Dorn im Auge. So kommt es, wie es kommen muss: Elsa und ihr einheimischer Begleiter werden von Taliban entführt und in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet verschleppt. Die Entführung ruft die französische Regierung auf den Plan, die in kürzester Zeit ein Sondereinsatzkommando in das nur schwer zugängliche Gebiet entsendet. Mit der Befreiung der Geiseln gehen die Probleme für die Soldaten allerdings erst richtig los.

Für Filmschaffende ist es immer eine Gratwanderung, wenn sie sich einem Thema mit starkem Bezug zur Realität annehmen. Gerade beim Thema Afghanistan und Taliban stellt sich die Frage, in welche Richtung es gehen soll. Denkbar wäre etwa ein starkes, persönliches Drama einer westlichen Journalistin im vielleicht frauenfeindlichsten Land der Welt. Aber schon der Titel des Films verrät, für welchen Weg man sich stattdessen entschieden hat. Hier geht es in erster und nahezu einziger Linie um die Arbeit der Special Forces. Die französischen Elitekämpfer stehen ganz klar im Vordergrund der Handlung. Dabei handelt es sich um ein halbes Dutzend durchaus sympathischer Haudegen, denen im Prolog sogar eine gewisse Tiefe verliehen wird. So werden etwa die Familienverhältnisse einiger Soldaten beleuchtet. Dadurch baut der Zuschauer zumindest zu zwei Soldaten ein etwas engeres Verhältnis auf. Dass die Jungs ihr Handwerk verstehen, wird sofort deutlich, als zu Beginn ein serbischer Kriegsverbrecher eingetütet wird.

Auch Diane Kruger (Troja, Inglourious Basterds, Das Vermächtnis der Tempelritter) ist hier eine überzeugende Leistung zu attestieren. Ihr nimmt man die engagierte Reporterin durchaus ab. Leider kommt auch sie nicht gegen das unausgegorene Drehbuch an. Denn nach der Befreiung beginnt ein langatmiges und in wesentlichen Teilen unglaubwürdiges Katz-und-Maus-Spiel mit den Taliban. Diese nehmen natürlich mit einer ganzen Hundertschaft die Verfolgung auf und jagen den kleinen Trupp über den lebensfeindlichen Hindukusch. Und hier kratzt sich selbst der militärisch unbedarfte Betrachter des Öfteren den Kopf. Wie die Lemminge stürmen die Taliban in Massen in das Feuer der Franzosen, welche wiederum teils ohne Deckung ihre Salven abfeuern. Und als es die Truppe unter größter Anstrengung endlich über die Berge geschafft hat, sind die Verfolger natürlich schon längst da! Muss wohl eine Abkürzung gegeben haben. An Logiklöchern mangelt es dem Streifen also nicht. Immerhin bekommt man grandiose Naturaufnahmen geboten, denn der Film wurde zum größten Teil on location in Tadschikistan gedreht. Darüber hinaus sollte man sich lieber noch einmal „Tränen der Sonne“ ansehen, oder gleich entsprechende Actionkracher aus den Achtzigern. Damit ist man sicherlich besser bedient.


Bildqualität:
  • Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

  • unglaublich gute Schärfe und Detailzeichnung

  • Details werden sowohl im Nah-, als auch im Fernbereich differenziert abgebildet

  • ausgewogene, bis leicht erhöhte Kontrastwerte

  • natürliche Farben

  • ausgezeichneter Schwarzwert, der allerdings nur selten gefordert wird

  • feines Filmkorn bleibt jederzeit erhalten

  • guter plastischer Eindruck des Bildes

  • keine Bildfehler

  • nahezu perfekter Transfer

Auch wenn der Film selbst nicht überzeugt, ist schon alleine der Bildtransfer das Geld wert. In Kombination mit den herrlichen Landschaftsaufnahmen, meint man fast eine Naturdokumentation der Referenzklasse zu sehen.


Tonqualität:
  • Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

  • auch in Actionszenen jederzeit verständliche Dialoge

  • fein differenzierte Stereobühne

  • räumliche Abmischung

  • Surroundkanäle werden stets eingebunden

  • gut aufgelöste Surroundeffekte

  • Subwoofer wird kaum gefordert

Auch an der Tonspur gibt es kaum etwas zu kritisieren. Nur der Tiefbass könnte präsenter sein


Ausstattung:
  • Making-Of (ca. 91 Min. / HD)

  • Trailer (HD)

  • Making-Of Trailer (SD)

Das Making-Of liegt leider nur in französischer Sprache vor. Deutsche Untertitel sind ebenfalls nicht verfügbar. Ein echter Schildbürgerstreich seitens des Labels


Fazit:

Technik, die begeistert. Vor allem das Bild bewegt sich uneingeschränkt in allerhöchsten Regionen. Der Ton steht dem in nichts nach, lediglich der Tiefbass hätte präsenter sein können. Das Making-Of, als Hauptbestandteil der Extras, liegt lediglich auf Französisch vor und ist somit für den deutschsprachigen Raum unbrauchbar.

Auch wenn Special Forces vielversprechend beginnt, so zeigen sich im Verlauf des Films doch einige gravierende Mängel, die den Spaß entscheidend trüben. Vor allem die unglaubwürdigen Handlungsweisen auf beiden Seiten hinterlassen einen faden Beigeschmack, der letztlich auch von den herausragenden Naturaufnahmen nicht wettgemacht wird. Dagegen agieren die Schauspieler dem schwachen Drehbuch zum Trotz durchweg glaubwürdig. In dieser Hinsicht fällt ausgerechnet der Schurke ab, der zwar brutal und kaltblütig den Mustertaliban verkörpert, aber dennoch blass und konturlos bleibt. Wer das Gezeigte nicht allzu kritisch hinterfragt, bekommt einen konventionellen Actionstreifen serviert. Mehr nicht.


Kurzbewertungen:

Story: 6/10
Bild: 10/10
Ton: 9/10
Extras: 3/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Special Forces (2011) Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround
#2
Geschrieben: 16 Juni 2012 12:14

Jason-X

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Tolles Review... hab den Titel auf meiner Leihliste und bin echt mal auf die Bidlquali gespannt
#3
Geschrieben: 18 Juni 2012 07:36

Sawasdee1983

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Sawasdee1983 ist im Urlaub

Schöne Review, aus technischer Sicht stimme ich mit dir zu 100% überein, was den Inhalt des Films angeht, naja ich fand den Streifen hammer, ok die Hetzjagd war etwas merkwürdig darstellt

SPOILER! Inhalt einblenden
 
die Franzosen fix und fertig während die Taliban rennen als wäre nichts

Aber die Action und die Dramatik find ich klasse
MfG Pierre

Sawasdee1983
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