Als 12teilige Anime-Serie wäre der Inhalt aber nicht
besser/reichhaltiger geworden ;)
Aber du hast recht, ich finde ich auch nicht "schlecht". Selbst die
von dir mornierten schauspielerischen Qualitäten finde ich im
Grunde o.K. Und CGI und SFX sind ohne Frage erstklassig. Aber die
fehlende Erzählstruktur ist ein ganz übles Manko und noch eines,
eine ÄUSSERST wichtige Sache, die sowas von in die Grütze gefahren
wurde: der Showdown! Ich meine, verdammt noch mal: eine
Space-Opera! So ein Teil mit Weltraum, Raumschiffen, Laserfeuer,
SCI-FI!! Was erwarte ich da? Eine feiste, fette, mich aus dem Stuhl
wegreißende Weltraumschlacht! Was hat der Film nicht? Eine
Weltraumschlacht. Dabei fängt es ja vielversprechend an: da ziehen
die Wachowskis nach 30 Minuten eine Dogfight-Sequenz vom Leder, die
mich schier umgehauen hat: Wing Commander in Chicago, wie genial
ist das denn? Das schreit ja geradezu nach einer fetten Endschlacht
im Weltraum à la Eve online. Doch genau das passiert nicht. Anstatt
dessen belangloses blablabla, Majestät hier und Majestät da,
furchtbare Cinderella-angelehnte Kandis-Apfel Dialoge; zwischendrin
einige nette Kampfsequenzen mit Channing Tatum - durchaus spannend!
- und am Ende eben der große Krach, Geschrei, Gehopse und das
märchenhafte Happy End. Alles so verworren und verquirrlt, das es
verwirrend ist, langweilig und - verwirrend; und langweilig.
Ich kann in etwa verstehen, was die Wachowskis hier schaffen
wollten: eine komplexe Geschichte erzählen, die eigentlich gar
nicht komplex erzählt werden muss - und dann nicht den Mut hatten,
das Ding auf seine Essenz zusammenzudampfen. Und am Ende verdammt
noch mal meine Weltraumschlacht einzubauen!
Also, wer einmal eine Wing Commander Sequenz in Chicago sehen
möchte: anschauen. Absolut atemberaubend. Alle anderen sollten sich
diesen quälend inszenierten Space-Opera-Quatsch ersparen.
04/10
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)