So, hier auch mein Kommentar:
American Hustle {2013, David O. Russell}
Das größte Problem des Films ist meiner Meinung nach seine
Selbstverliebtheit. Schauspieler, Ausstattung, Optik sind klasse,
keine Frage. Aber er verliert sich vor allem in der ersten Stunde
in vielen Szenen, die den Fluss der Geschichte immer wieder stocken
lassen und somit gepflegte Langeweile aufkommt. Der Film ist
nämlich nur halb so raffiniert, wie er vielleicht gerne sein
möchte. Die Geschichte ist zwar nett, lässt aber den Drive und die
Punches vermissen. Lediglich die Szene mit dem Big Boss ist absolut
beeindruckend. Das Ende an sich ist zwar überraschend, reißt einen
aber dann auch nicht mehr vom Hocker. Ganz klares Plus sind
natürlich die Darsteller, und zwar durchweg, die Geschichte an sich
böte so viel mehr, aber es wurde leider zu wenig draus gemacht.
Lediglich einige Szenen für sich können richtig überzeugen, nicht
aber der Film als Ganzes.
6/10
Welcher Film dagegen sehr gelungen ist, ist
Dallas Buyers Club {2013, Jean-Marc Vallée}
Auch hier stehen die schauspielerischen Lesitungen im Vordergrund,
vornehmlich die von Matthew McConaughey und Jared Leto. Allerdings
ist die Geschichte viel intensiver, mitreißender und flüssiger
erzählt, sodass die schauspielerischen Leistungen nicht eher
isoliert sind, sondern mit der Erzählung ein homogenes Ganzes
ergeben. Ein tolles Drama der etwas leiseren Gangart, das
zurückhaltend inszeniert ist, den Humor fein dosiert und damit voll
ins Schwarze trifft. Ich werde immer mehr zum
McConaughey-Fan.
8,5/10