Zitat:
Zitat von Arieve
Stimmt, aber das wurde anders behandelt.
In Teil 2 versuchte Tony damit umzugehen indem er sich sagte:
"Egal, wenn schon sterben, dann will ich vorher noch so viel Spaß
wie möglich haben!". Pepper deutete das als eine Art
Verzogenes-Kind-Exzentrik, oder Midlifecrisis und versuchte
irgendwie erziehend einzugreifen. Sein Umfeld reagierte also drauf
irgendwie.
Bei Teil 3 wird das alles in der ersten Viertelstunde abgehandelt.
Dann wird Tony von Pepper getrennt und die ist nur froh, dass er
noch lebt. Einzig das Kind ist dann noch da um auf Tonys "Anfälle"
irgendwie zu reagieren und das kann nicht verstehen, das sein
strahlender Superheld von New York plötzlich so seltsame Anfälle
hat. Also macht er sich darüber lustig, ignoriert es, oder nervt.
Das im Zusammenspiel mit Tonys Versuch vor dem Knirps nicht doof
dazustehen macht aus der eigentlich tragischen Entwickling
Slapstick, was den leise ins MCU einzughaltenden tragischen
Unterton gnadenlos unterläuft. Das ist mMn die Ursache dafür, dass
Tonys Probleme beim Publikum einen eher lächerlichen Eindruck
hinterlassen und das Gefühl, dass die Balance nicht stimmt.
Sagte ich ja. Das Problem ist nicht die Idee, sondern die
Umsetzung. Und wenn ich mich dabei dann eigentlich nur auf ein
einziges Charaktermerkmal einer Figur beziehe, die eben genau diese
Wirkung beim Publikum entfaltet, dann hat man in meinen Augen
einfach einen Fehler gemacht, denn Drama muss auch mit dem
richtigen Ton vermittelt werden.
Dies ist übrigens auch der Grund, wieso der Filmtod von
SPOILER! Inhalt
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Coulson
emotional an mir vollkommen vorbei ging und das obwohl er einer
meiner geheimen Lieblinge des MCU war/ist.
Und solche Sachen können einem dann eben auch den Spaß
nehmen.
IM3 beispielsweise: Mich nervt Tony Stark mit seiner Art in Teil 3
mehr, als dass er mich unterhält - durch die angesprochenen
Eigenarten der Inszenierung - und das ist niemals gut, wenn einem
das mit dem große Hauptdarsteller einer Filmreihe so geht.
Und ich muss dazu sagen, dass ich Toyn in IM1 und 2 sehr gut
fand.
Da haben sie das Drama zwar großteils auch nicht in den Griff
bekommen, aber der Ton des Films ansich passte dazu insgesamt
besser. Und düstere Unterströmungen kann ich beim MCU nun nicht
wirklich erkennen. Man hat mal zwischendurch einen Film, der ein
wenig ernsthafter rüber kommt, wie CAP3 (AoU hab ich noch nicht
gesehen), aber ansonsten sehe ich da bislang noch nichts von einer
Entwicklung hin zu merh Ernst und düsterem Ambiente. Zudem ja Feige
in besagtem Interview bereits klar gestellt hat, dass das MCU
gewisse Bestandteile hat, die fest zur DNA der Filme gehören, allem
voran der Humor, und man an diesem Konzept auch nach CAP2 und
Avengers 2 festhalten wird.
Das macht mir insgesamt schon Spaß, aber so bekommt das ganze als
Filmuniversum keine emotionale Relevanz und ohne diese, kommt bei
mir dann eben irgendwann auch der Punkt, wo ich mich ein wenig nach
etwas anderem sehne.
Wenn die Menschheit bedroht ist, ja die ganze Welt, dann darf es
auch gerne mal etwas dramatischer werden, ein paar Online dabei,
ok, aber eben nicht den ganzen Film damit gepflastert und schon
würde das alles auch mich deutlich wertiger wirken, ohne dass dabei
mehr Story vorhanden sein müsste.
Aber das sind jetzt schon wieder ein paar Eckdaten dessen, was ich
mit dem MCU im Allgemeinen verbinde.
IM3 ist da für mich die große negative Ausnahme und dann gibt es
eben noch ein paar Vertreter, die für sich gesehen eine gute
Mischung dieser Elemente hinbekommen haben und das sind eben nicht
immer die mit dem scheinbar umfangreichsten Plot, sondern die,
welche als Ganzes am besten funktionieren.
Das wären für mich IM1, CAP2 und GotG. Alle drei sehr
unterschiedlich, aber für sich betrachtet mit der jeweiligen
richtigen Balance.