Conan der Zerstörer Blu-ray
Review
Arnold Schwarzenegger gelang der Durchbruch zum Star 1982 mit der
Rolle des Kriegers Conan im Film
Conan – Der
Barbar. Wegen des gigantischen Erfolges (man
spielte über das Fünffache des Budgets wieder ein) wurde bereits
zwei Jahre später mit
Conan – Der Zerstörer eine
Fortsetzung produziert. Nachdem sein Vorgänger auf dem Regiestuhl
John Milius nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Richard Fleischer
mit der Fortsetzung beauftragt. Ob man auch bei diesem Sequel den
typischen Fehler beging, einfach Bewährtes aus dem ersten Teil zu
übernehmen und keine neuen Elemente zu integrieren, klärt das
Review.
Story
Die zwielichtige Königin Taramis bittet den Krieger Conan um Hilfe.
Er soll zusammen mit seinem Kumpan Malak ihre Nichte Prinzessin
Jehnna auf dem Weg zum Schloss des Zauberers Toth-Amon begleiten,
um diesem einen magischen Diamanten zu entwenden. Als Gegenleistung
soll Conan nach vollendeter Mission seine verstorbene Frau Valeria
wieder bekommen. Doch der Weg birgt viele Gefahren und der
Reisegruppe stehen viel Abenteuer bevor.
Bei
Conan – Der Zerstörer ist es von Vorteil, dass
Regisseur Richard Fleischer nicht plump bei dem Vorgänger kopiert,
sondern mit seiner Fortsetzung eigene Wege beschreitet. So
präsentiert er zwar eine sehr actionreiche Handlung, die opulent in
Szene gesetzt wird, lässt dabei aber auch eine deutliche
selbstironische Ader zum Vorschein kommen. Diese Art Humor passt
zwar nicht sonderlich gut zum Vorgängerfilm, geschweige denn zur
Literaturvorlage, unterhält aber aufgrund der trashigen Schlagseite
ganz ordentlich. Dennoch überwiegen die Action- und Kampfszenen und
sorgen für ausreichend Kurzweile. Dabei ist es eine Wonne, wenn
Arnold Schwarzenegger seine definierten Muskeln spielen lässt und
den barbarischen Krieger somit glaubhaft verkörpert. Zu den Stärken
des Films zählen neben den malerischen und sehr gut fotografierten
Landschaftsaufnahmen die prächtigen Kulissen. Manche Passagen
wurden deutlich aufwändiger inszeniert, z.B. der Einritt in die
Stadt, welcher eine protzige Szenerie aufweist, die eine gute
Authentizität besitzt.
Durch die bereits oben erwähnten humorvollen Einlagen geht ein
wenig von der düsteren Atmosphäre aus Conan – Der Barbar verloren.
Darin war Conan ein von Rache getriebener Krieger auf der Suche
nach Vergeltung; erbarmungslos und brachial. In der Adaption von
1984 zeigt er darüber hinaus auch mehr Mitgefühl (Befreiung von
Zula auf dem Markt) und trauert immer noch seiner verblichenen
Valeria hinterher, weswegen er auch letztendlich den Auftrag
annimmt, in dem Glauben sie wieder zu erlangen.
Schauspielerisch darf man kein Charakterschauspiel erwarten. Zwar
versucht sich die steirische Eiche oft daran, schafft es aber nur
bedingt. Zudem unterbieten ihn Wilt Chamberlain (ehemaliger
Basketballspieler) und Olivia d'Abo mit ihren schlechten
Darstellungen deutlich. Letztere bekam u.a. für diese Rolle die
Goldene Himbeere in der Kategorie „Schlechtester neuer Star“. Viele
Nebendarsteller wirken in ihrem Spiel hölzern. Lediglich Grace
Jones, Sarah Douglas, Makoto Iwamatsu oder Arnold Schwarzenegger
gelingt es, eine überzeugende Leistung abzuliefern.
Nichtsdestotrotz hat es Richard Fleischer mit
Conan – Der
Zerstörer geschafft, eine solide Fortsetzung abzuliefern,
die zwar qualitativ nicht an den Vorgänger heranreicht, aber
immerhin gute Unterhaltung bietet. Schwarzenegger Fans werden so
oder so nicht enttäuscht sein.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
Beim HD-Transfer wurde gute Arbeit geleistet. Es sind kaum
Bildfehler zu erkennen. Das Bild besitzt eine gute bis sehr gute
Schärfe, die vor allem bei Nahaufnahmen besonders positiv auffällt.
Zwar muss man Abstriche bei der Detailzeichnung machen, der
Gesamteindruck bleibt aber positiv. Die Farben werden sehr kräftig
und natürlich wiedergegeben und stellen eine klare Steigerung zur
bisherigen DVD Version dar. Zwar ist ein Filmkorn erkennbar,
welches aber keinen negativen Einfluss nimmt. Nur in dunklen Szenen
fällt ein stärkeres Rauschen auf. In manchen Abschnitten machen
sich sporadisch Effekte (Halo, DNR) bemerkbar, wie z.B. beim
Eröffnungskampf, wenn manche Personen wie von einer Art Schimmer
umgeben werden. Diese bleiben aber in der Minderheit und treten nur
selten auf.
Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1, u.v.a.
Während der Originalton im kompressionsfreien DTS-HD Master Audio
5.1 Format vorliegt, muss sich der deutschsprachige Raum mit einer
Dolby Digital 2.0 Mono Spur zufrieden geben. Der Unterschied lässt
sich nicht von der Hand weisen, denn so entsteht weder Räumlichkeit
noch Direktionalität. Die Abmischung erweist sich als drucklos und
sehr dynamikarm. Tiefe Bässe vermisst man gar komplett. Der einzige
positive Aspekt ist die Dialogverständlichkeit, die durchweg
hervorragend ist. Die englische Spur ist deutlich besser und ganz
klar zu bevorzugen. Erwähnenswert ist der ausgezeichnete Soundtrack
von Basil Poledouris. Die episch majestätische Musik untermalt
sämtliche Szenen perfekt und sorgt für eine fantastische
Atmosphäre.
Ausstattung
Das enthaltene Bonusmaterial ist nahezu identisch mit der
bisherigen DVD Special Edition und komplett in SD enthalten. Die
beiden Audiokommentare bieten einige interessante Informationen zum
Film und zu den Dreharbeiten. Sehr empfehlenswert ist das
Featurette mit dem Komponisten Basil Poledouris zur Filmmusik der
Conan-Saga, bei dem der Musiker etliche Details verrät. In „Conan:
Wie die Comic-Legende entstand“ werden Hintergründe zur Comic-Reihe
gezeigt. Als kleines Extra-Schmankerl gibt es noch den Original
Trailer zum Film oben drauf. Neues wird hingegen leider nicht
geboten. Schade, denn bekanntlich gibt es einige geschnittene
Szenen, die es nicht mehr in den Film geschafft haben. Auf ein
Wendecover wurde verzichtet.
Fazit
Die technische Umsetzung überzeugt nur bedingt. Das Bild stellt im
Vergleich zur DVD einen Quantensprung dar und weist eine bessere
Schärfe und kräftigere Farben auf. Beim Ton heißt es allerdings
deutliche Abstriche machen, denn dieser liegt lediglich in einer
Mono-Spur vor. Das englische Pendant ist vorzuziehen. Die Extras
entsprechen der DVD Version.
Richard Fleischer hat mit
Conan – Der Zerstörer
eine ordentliche Fortsetzung geschaffen, die zwar nicht die
mächtigen Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllt, aber dennoch ganz
gut unterhält. Durch den Hang zur Selbstironie gibt es immerhin
häufiger was zu lachen, auch wenn dadurch die düstere Atmosphäre
zurückgenommen wurde. Schauspielerisch darf man aber nicht zu viel
erwarten. Der opulente Soundtrack von Basil Poledouris ist dagegen
über jeden Zweifel erhaben.
Story: 6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 4/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1602
Lautsprecher: Magnat