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Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

Gestartet: 11 Sep 2011 09:17 - 10 Antworten


Veröffentlichung:
02.09.2011
Laufzeit:
100 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 11 Sep 2011 09:17

Jason-X

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Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond - Blu-ray Review

Eine Neuinterpretation einer bereits bekannten Geschichte stellt meist ein Risiko dar. Die breite Masse vergleicht das Remake üblicherweise mit der Vorlage und je besser diese ist, desto negativer fällt die Reaktion zur neuen Adaption aus. Die Regisseurin Catherine Hardwicke wagt sich mit Red Riding Hood an eine Neuverfilmung des bekannten Märchens „Das Rotkäppchen“ der Gebrüder Grimm. Das Thema wurde schon des Öfteren verfilmt, wobei die bekanntesten Adaptionen wohl Die Zeit der Wölfe oder Freeway sind. Gerade erstgenannter gilt als Klassiker seines Genres und hinterlässt große Fußstapfen, die gefüllt werden wollen.

Story
In dem kleinen, gemütlichen Dorf Daggerhorn geht der Schrecken um, denn ein grimmiger Werwolf bedroht die friedliebenden Bewohner. Lange Zeit konnte die grausame Bestie mit Tieropfern beruhigt werden, bis eines Nachts die Schwester der hübschen Valerie getötet wird. Die kleine Gemeinde ist in Aufruhr und beschließt, den berüchtigten Wolfsjäger Pater Salomon um Hilfe zu bitten. Dabei steht die junge Valerie mehr im Mittelpunkt als ihr lieb ist.

Zugegeben, von der Atmosphäre und der Kameraführung ist Red Riding Hood wirklich traumhaft geworden. Vor allem die Einführungssequenz ist Regisseurin Catherine Hardwicke sensationell gelungen. Allerdings offenbaren sich schnell die negativen Aspekte des Films, denn während die Stimmung, auch durch Einsatz von Farb- und Effektfiltern, stets einen märchenhaften Charakter behält, erschließen sich dem Zuschauer immer mehr Schwächen in der Geschichte. Das beginnt bei der Tatsache, dass keine der Figuren sympathisch wirkt. Die Rolle des Pater Salomon wird z.B. zwar überzeugend, aber etwas farblos gespielt. Max Irons ist als Henry Lazar ebenfalls blass und unglaubwürdig. Große Schauspielkunst bekommt man nur wenig geboten.

Des Weiteren sind Parallelen zu Hardwickes Erfolgsfilm Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen nicht von der Hand zu weisen. Angefangen bei der Darstellung des Werwolfes, über die Dreiecksbeziehung der Protagonistin Valerie sowie die optische Ähnlichkeit von Peter (gespielt von Shilóh Fernandez) mit Edward aus der Twilight Saga. Und nebenbei erwähnt: In beiden Filmen spielt Billy Burke den Vater der Hauptfigur. So bekommt man letztendlich den Eindruck, dass Red Riding Hood zu sehr auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten wurde und bloß ein - wenn auch gut inszenierter - Abklatsch des oben genannten Filmes ist. Zugute halten muss man immerhin, dass die Spannung bezüglich der Auflösung der Frage „Wer verbirgt sich hinter dem Werwolf?“ bis zum Schluss aufrechterhalten bleibt. Das einzige was den Film aber wirklich sehenswert macht, sind die wunderschönen, märchenhaften und glatt gebügelten Kulissen (eine authentische Mittelalteratmosphäre sieht deutlich anders aus), untermalt von einem passend und leicht verträumten Soundtrack.
Die Regisseurin hat bei der Verfilmung auf eine sehr starke Bildsprache geachtet. Vor allem die Farbsymbolik fällt nicht nur wegen des roten Gewandes (Farbe der Liebe, der Lebensfreude, der Leidenschaft) der Titel gebenden Protagonistin auf. Auch das blaue Kleid der Großmutter (Farbe des Vertrauens, des Friedens und der Verlässlichkeit), blutroter Mond (siehe oben, auch Symbol für Feuer, Blut, Kampf und Wut) sowie die purpurfarbene Kleidung von Pater Salomon (steht für Würde, Mystik, in der Liturgie sogar für Buße) sind Deutungen zur jeweiligen Charakteristik.

Die Grundidee hinter Red Riding Hood, dass der böse Wolf ein Werwolf ist, der ein Dorf tyrannisiert, ist an sich sehr gut, wurde aber leider nicht adäquat umgesetzt. Vor allem die romantische Liaison wurde zu stark in den Vordergrund gedrängt und wirkt dadurch aufgesetzt. Schade, denn die Geschichte hat, vor allem angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten, eine Menge Potential.

Bildqualität
  • Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,40:1

  • kräftige Farben, leicht durch Filter verfremdet

  • Atmosphäre generell düster

  • guter Schwarzwert

  • größtenteils gute Durchzeichnung

  • sehr gute Gesamtbildschärfe

  • sehr gute Detailzeichnung

  • sehr schwaches Bildrauschen

Das Bild hinterlässt einen positiven Gesamteindruck. Durch Einsatz von Farbfiltern wird eine märchenhafte Atmosphäre erzeugt, die dem Film sehr gut zu Gesicht steht. In dunklen Szenen werden stellenweise einige Details verschluckt. Meist ist ein schwaches Bildrauschen zu erkennen, was aber nicht negativ auffällt. Die sehr gute Kameraführung von Mandy Walker ist besonders hervorzuheben und glänzt mit wundervoll photographierten Panoramaaufnahmen.

Tonqualität
  • Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1 u.v.a.

  • kein deutscher HD-Sound

  • sehr gute Dynamik

  • gut akzentuierte Bässe

  • gute räumliche Atmosphäre

  • sehr gute Dialogverständlichkeit

Wie bei Warner üblich, ist auf der deutschen Blu-ray lediglich eine Dolby Digital 5.1 Spur der Synchronisation enthalten. Die Abmischung präsentiert sich mit einer guten Dynamik. In Punkto Räumlichkeit wird eine gute authentische Atmosphäre durch gelegentlichem Einsatz der hinteren Lautsprecher erzeugt. Im Vergleich erweist sich die englische DTS-HD Master Audio 5.1 Spur jedoch ein wenig authentischer. Der Soundtrack von Brian Reitzell (30 Days of Night) und Alex Heffes (The Rite – Das Ritual, Der letzte König von Schottland) passt sich sehr gut der Geschichte an und untermalt die märchenhafte Gesamtstimmung entsprechend.

Ausstattung
  • Extended Cut

  • Behind the Scenes

  • Featurette

  • Gag Reel

  • Music Video

  • Nicht verwendete Szenen

Sämtliche Extras sind hochauflösend in 1080p. Der Extended Cut ist leider nur in englischer Sprache vorhanden. Hinter “Secrets Behind the Red Cloak” verbirgt sich ein wenig interessanter Bild-in-Bild Kommentar, der kaum zusätzliche Informationen liefert. Bei dem mehrteiligen Making of schaut dies indes anders aus, werden hier doch Einblicke zur Entstehung des Soundtracks, der CGI Effekte, den Castings sowie der Dreharbeiten geboten. Die Deleted Scenes sind berechtigt aus dem Film entfernt worden. Zusätzlich gibt es noch einen mehr oder minder lustigen Gag Reel, zwei Musikvideos sowie eine BD-Live Funktion. Als besonderes Extra wurde noch ein Easter Egg versteckt. Auf ein Wendecover wurde verzichtet.

Fazit

Technisch überzeugt die Blu-ray, wie von Warner bei aktuellen Produktionen gewohnt, mit einem sauberen Transfer. Das Bild befindet sich generell auf einem sehr guten Niveau, bei dem der Farbfilter keineswegs stört, sondern hervorragend die märchenhafte Stimmung betont. Der Ton ist, trotz der Tatsache, dass die deutsche Synchronisation nur in Dolby Digital 5.1 vorhanden ist, sehr ordentlich und bietet eine sehr gute Dynamik mit guter Räumlichkeit. Die Extras sind komplett in HD vorhanden und bieten ausreichend weitere Informationen. Red Riding Hood hätte wirklich was Großartiges werden können, aber leider nutzt der Film das vorhandene Potential nicht aus. Regisseurin Catherine Hardwicke hat ihre Adaption des Grimmschen Kultmärchens zu zielgruppenorientiert inszeniert. Der Wolf, auch wenn düster dargestellt, ist hingegen sehr zahnlos und nicht sonderlich furchterregend. Statt einem schaurigen Horror Thriller, drängt sich eine sanft-süße Liebensgeschichte in den Vordergrund, die zwar dennoch Spannung aber auch zu viel Kitsch bietet.
Story: 5/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 8/10
Gesamt: 8/10

Kaufempfehlung: 7/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP-BD30
AV-Receiver: Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat
#2
Geschrieben: 11 Sep 2011 09:58

Gandalf123

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Dem Review ist aus meiner Sicht nichts hinzu zu fügen, spiegelt es doch vor allem bzgl. des Filminhalts genau meine eigene Erfahrung mit dem Film.

#3
Geschrieben: 12 Sep 2011 00:10

Schoormann

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Hätte dem ganzen Storytechnisch vielleicht sogar noch einen Punkt mehr gegeben.. aber ansonsten, könnte ich das wohl auch so unterschreiben ;)
#4
Geschrieben: 12 Sep 2011 07:44

Sawasdee1983

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Wie immer eine hevorragende Review. Werde mir den Streifen mal reinziehen, aber dank der Review die Erwartungen niedrig halten.
MfG Pierre

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#5
Geschrieben: 12 Sep 2011 07:59

Gast

Der Film war jetzt kein echtes Highlight, hatte aber gerade wegen der Regisseurin schlimmerers erwartet. Hinter dem alten Klassiker Zeit der Wölfe, der sich ähnlicher Thematiken bedient, bleibt er weit zurück
#6
Geschrieben: 12 Sep 2011 08:54

Schlumpfmaster

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Schöne und auch recht versöhnliche Kritik, trotz der genannten Parallelen zu Twillight.

Aber da Du sagst, dass die Frage wer der Werwolf ist bis zum Ende spannend bleibt:

Ich habe den Film nicht gesehen und wage den Schuß ins Blaue nur aufgrund der indos aus deinem Review.

Und der Werwolf ist
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Peter

Keine Ahnung ob es stimmt, aber wenn solltest Du Dir die ein oder andere Passage der Review vielleicht doch nochmals kurz zur Brust nehmen.

Ansonsten muss ich sagen, dass mir deine Reviews bislang alle sehr gut gefallen udn es wirklich Spaß macht diese zu lesen.

Und obwohl ich ein bekennender Twillight-Verweigerer bin (habe Teil 1 gesehen und für grottenschlecht befunden) spiele ich doch mit dem gedanken, mir diesen Film hier mal anzuschauen...
#7
Geschrieben: 12 Sep 2011 09:42

Gandalf123

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Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Und der Werwolf ist
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Peter

Keine Ahnung ob es stimmt, aber wenn solltest Du Dir die ein oder andere Passage der Review vielleicht doch nochmals kurz zur Brust nehmen.

Na ich glaube du solltest dir den Film ansehen ...... und Jason muss sich den Text nicht zur Brust nehmen. ;)

#8
Geschrieben: 12 Sep 2011 09:49

Schlumpfmaster

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Zitat:
Zitat von Gandalf123
Na ich glaube du solltest dir den Film ansehen ...... und Jason muss sich den Text nicht zur Brust nehmen. ;)

Dann ist ja gut;)

Es deutete nur so manches darauf hin, und wäre es so gewesen, wäre Jason für den Hinweis bestimmt dankbar gewesen:p
#9
Geschrieben: 12 Sep 2011 11:57

dancingpuma

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Möchte mal ganz deutlich herausheben, das trotz ev. Ähnlichkeiten dieser Film mit der langweiligen und oberkitschigen Twillight Saga gar nichts gemein hat. Also bitte nicht von solchen Einwürfen täuschen lassen. Ich fand den Film kurzweilig, spannend und gut inszeniert. Und vom Kitschfaktor wird auf einer Tillight Skala nichtmal 10 von 100% erreicht. ;)
Geschrieben: 12 Sep 2011 15:54

Gandalf123

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Zitat:
Zitat von dancingpuma
Möchte mal ganz deutlich herausheben, das trotz ev. Ähnlichkeiten dieser Film mit der langweiligen und oberkitschigen Twillight Saga gar nichts gemein hat. Also bitte nicht von solchen Einwürfen täuschen lassen. Ich fand den Film kurzweilig, spannend und gut inszeniert. Und vom Kitschfaktor wird auf einer Tillight Skala nichtmal 10 von 100% erreicht. ;)

Wieviel Prozent der Kitschquote von Twilight erreicht wird, kann ich nicht sagen, da ich zum Glück nicht mal den ersten Twilightteil komplettl angesehen habe, aber der Kitschfaktor bei RRH ist schon ziemlich hoch. Da hätte m.E. schon etwas mehr Horror und einiges weniger an Liebesschmalz dem Film gut getan.


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