Interessanter Artikel! Grundsätzlich hat mein Namensvetter da
durchaus Recht. Ich finde man muss dennoch sagen, dass die deutsche
Snychronisation (zumindest mittlerweile) in den meisten Fällen
deutlich produziert wird mit dem Versuch den original Ton
bestmöglich zu treffen.
Es bleibt letztlich immer eine Veränderung am Original und eine
Minderung der Künste der Schauspieler, aber es hält sich doch stark
in Grenzen. Deutsche Synchronsprecher schaffen es schon oft den Ton
der Figuren passend wieder zugeben.
Manche Darsteller profitieren sogar von der Synchronstimme. Wenn
ich mir z.B. Arnold Schwarzenegger Filme anschaue, dann finde ich
die auf deutsch einfach cooler. Was mir klar ist ist, dass die
Figur dadurch halt auch ein leicht verändertes Bild wirft, aber in
meinen Augen ein passenderes für die Filme.
Ein anderer Fall der die Problematik deutlich macht ist Jack
Sparrow's Synchronisation in den Pirates of the Caribbean Filmen.
Da hab ich auch einen passenden Artikel:
Zitat:
Ursprünglich sollte einst David Nathan den
Piraten geben. Der 40-Jährige hat Depp in über 20 Filmen seine
Stimme geliehen. Doch nachdem Nathan 2003 den ersten Teil der
Abenteuerreihe eingesprochen hatte, gefiel den Disney-Supervisoren
seine Interpretation nicht mehr. Wütend strich der Berliner die
Segel: „Wir sind nur Roboter, die reinkommen, mäpmäpmäp machen und
wieder rausgehen; völlig austauschbar!“, sagte er einmal über die
Art, wie die Filmindustrie seine Zunft behandelt.
Johnny Depps Synchronsprecher Marcus Off liegt im Streit mit
Disney. Foto: AP/Kruse
Disney holte sich darauf einen anderen Spieler der
„Sprecher-Bundesliga“ ins Boot: Marcus Off. Und der meisterte die
Aufgabe bravourös: Das versoffene Nuscheln, das angeberische Gehabe
– Disney und die Fans waren sich einig: Off ist Captain Jack
Sparrow. Also wurde der Schauspieler für die beiden Fortsetzungen
verpflichtet. Doch am Ende der Arbeiten zu Fluch der Karibik – Am
Ende der Welt fühlte sich der 52-Jährige unfair behandelt: So
sollte er unter anderem piratige Klingeltöne einsprechen. Wie
vorher Nathan, meuterte jetzt auch Off: „Ich trenne Synchronarbeit
und Werbung. Außerdem wollte man mir den niedrigeren Synchron-Tarif
zahlen.“
(
http://www.merkur-online.de/nachrichten/kultur/fluch-karibik-captain-jack-synchronsprecher-ausgetauscht-mm-1245750.html)
Hier sieht man die positiven Seiten, wie die negativen der
Synchronisation. Fasst alle lieben Marcus Off's Interpretation der
Sparrow Figur. Zurecht, meine ich, da sie eine genauso tolle
schauspielerische Leistung ist, wie die von Depp, die der Figur
eine ganz eigene Persönlichkeit gibt. Im Vergleich zu David Nathan,
dessen Sparrow wir ja im vierten Pirates doch noch zu hören
bekamen, ist Off's Interpretation allerdings weit mehr von Depps
original Performance entfernt. Die Folge: Die Figur bekommt eine
leicht andere Persönlichkeit. In diesem Fall gefällt mir die
freiere Darstellung aus den ersten 3 Teilen sogar besser, als die
original-getreuere von Nathan, aber man muss es halt immer im Kopf
behalten, dass es sich hier um eine schauspielerische
Interpretation handelt, wenn jemand als Synchronsprecher
einspricht.
Schlussendlich will ich damit sagen, dass es ein Fakt ist den man
durchaus bewusst haben sollte und der in manchen Fällen tatsächlich
auf's ärgste die künstlerische Vision des Filmemachers und der
Darsteller beschneidet, oder manipuliert, aber wie so oft ist nicht
alles schlecht was bei Synchronisierungen rauskommt und auch die
Leistung der Sprecher verdient in manchen Fällen große Anerkennung.
With
great power, comes great responsibility!