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Ich bin Nummer Vier

Gestartet: 07 Aug 2011 16:29 - 19 Antworten


Veröffentlichung:
04.08.2011
Laufzeit:
105 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 07 Aug 2011 16:29

Kuro77

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Ich bin Nummer Vier Blu-ray Review


Wer denkt, dass man die Rettung der Welt den Erwachsenen überlassen sollte, liegt falsch. Jedenfalls wenn es nach der Vorstellung vieler Hollywoodproduzenten geht. Was im Horrorgenre bereits seit Jahrzehnten Gang und Gäbe ist, weitet sich zunehmend auch auf andere Filmgenres aus. So bekämpfte in den letzten Jahren nicht nur ein gewisser Harry Potter in insgesamt acht Kinofilmen das Böse. Auch andere Teenager konnten sich scheinbar das Treiben ihrer volljährigen Zeitgenossen nicht mehr mit ansehen und griffen wahlweise zu mythischen Artefakten, wie in „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ oder sogar zum Lichtschwert, wie in den Star Wars Episoden 1 bis 3. Mit wechselhaftem Erfolg, muss man an dieser Stelle allerdings hinzufügen. Denn mehr als bestenfalls kurzweilige Unterhaltung haben Filme dieser Art oft nicht zu bieten. Nun steht mit Ich bin Nummer Vier ein weiterer Vertreter der Abteilung Jugend forscht in den Startlöchern. Mal sehen, ob Regisseur D. J. Caruso, u. a. Disturbia (2007) und Eagle Eye – Außer Kontrolle (2008), den jugendlichen Helden mehr Profil verleiht.


Story:

Auf den ersten Blick ist John Smith (A. Pettyfer) ein ganz normaler Jugendlicher, der an den sonnigen Stränden Floridas seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgeht: mit Kumpels abhängen und dem anderen Geschlecht nachstellen. Doch die Idylle trügt, denn John hütet ein erstaunliches Geheimnis. Er ist einer von wenigen Überlebenden eines außerirdischen Volkes, die auf der Erde Zuflucht vor ihren Verfolgern suchen. John und acht weitere seiner Art sind die letzten mit besonderen Gaben ausgestatteten Krieger vom Planeten Lorien, die sich unter die Menschen mischen, um den gnadenlosen Mogadori zu entkommen, die bereits den Heimatplaneten der Flüchtlinge vernichteten. Dabei gehen die Mogadori äußerst effizient und brutal vor. Die ersten drei von Johns Artgenossen sind ihnen bereits zum Opfer gefallen. Und nun wird Johns Nummer aufgerufen, denn er ist Nummer Vier.

Wenn es um Erfolg an den Kinokassen geht, dann gibt es heutzutage zwei Zutaten, die ein Film beinhalten sollte: Superhelden oder Außerirdische. Beides sind gute Voraussetzungen, um die Menschen in Scharen anzulocken. Produzent Michael Bay vollzieht nun den nächsten logischen Schritt und kombiniert beides miteinander. Fertig ist der außerirdische Superheld. Bleibt noch die Zielgruppe zu klären, die das Endprodukt ansprechen sollte. Hier führt bekanntlich kein Weg an den bei der Wirtschaft besonders begehrten 14 bis 29jährigen vorbei. Also ist klar, dass der Superheld am besten ein junger Erwachsener sein sollte, der zwar von einem anderen Planeten stammt, aber praktischer Weise die gleichen emotionalen Turbulenzen durchlebt, wie seine irdischen Altersgenossen. Und welcher Schauplatz eignet sich besser als hormonelle Hexenküche als die amerikanische High School?

Hier wird natürlich alles aufgefahren, wodurch sich eine Hollywood-High-School auszeichnet: John als fremder Neuankömmling, die tyrannische Footballgang, ein drangsalierter Außenseiter und der unvermeidliche Love Interest, die missverstandene Schulschönheit. Dabei ist John freilich immer bedacht, seine besonderen Fähigkeiten zu verbergen, was natürlich nicht immer so funktioniert, wie es sich sein Mentor und Vaterersatz vorstellt. Dieser wird übrigens von Timothy Olyphant verkörpert, leicht erkennbar als einziger ernstzunehmender Schauspieler in diesem Ringelpiez. Darüber hinaus stellt sich unweigerlich große Sorge um die Zukunft Hollywoods ein, wenn man auf die Riege der hier agierenden Jungschauspieler schaut.

Alex Pettyfer eignet sich sicherlich gut als Poster Dreamboy in den Kinderzimmern pubertierender 14jähriger Mädchen, auf der Leinwand hat er auf Grund fehlender darstellerischer Fähigkeiten und einem eklatanten Mangel an Charisma nichts verloren. Gleiches gilt für Dianna Agron als Johns große Liebe, die im Wesentlichen damit beschäftigt ist, rehäugig ihren Liebling anzuschmachten. Einziger und viel zu kurzer Lichtblick ist Teresa Palmer als toughe Nummer Sechs, die den bösen Jungs äußerst effektvoll und mit vollem Körpereinsatz zeigt, wo der Hammer hängt.

Weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass der Film natürlich nicht ohne Special Effects auskommt, diese den Film aber nicht zukleistern, sondern sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden. Am Ende überwiegen aber die vielen Unzulänglichkeiten. Nicht auf handwerklicher Seite, die Inszenierung erfüllt ohne Zweifel aktuelle Standards. Es sind die fast schon ins parodistische abdriftenden Klischees, die der Film über die gesamte Laufzeit bedient und die ihm letztlich den letzten Funken Glaubwürdigkeit kosten.


Bildqualität:

Videocodec: MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

Der Bildtransfer bietet einiges für die Augen und erfüllt in nahezu allen Belangen die Erwartungen, die ein aktueller Blockbuster weckt. Das Bild ist zu jeder Zeit scharf und sehr gut durchzeichnet. Bis in den Bildhintergrund ist jedes Detail gut zu identifizieren. Unscharfe Nahaufnahmen sucht man vergeblich. Auffällig sind die recht steilen Kontrastwerte und die knackig kräftigen Farben, die besonders in hellen Szenen zum Tragen kommen. Obwohl die Darstellung des Farbspektrums dadurch etwas unnatürlich erscheint, entfaltet sich doch ein guter plastischer Eindruck auf der heimischen Mattscheibe. Der Schwarzwert ist immer auf der Höhe, nur in der düsteren Anfangssequenz gehen einige Details verloren. Das filmgerechte Korn bleibt zwar erhalten, drängt sich aber nie unangenehm in den Vordergrund.


Tonqualität:

Technik: Deutsch DTS-HD High Resolution 5.1

Die Tonspur macht ebenfalls alles richtig und bringt die HD-Codierung zeitgemäß zu Gehör. In Actionszenen präsentiert sich der Ton dynamisch und wuchtig. Zahlreiche direktionale Effekte umschließen den Zuhörer mit einer ansprechenden Räumlichkeit, die allerdings noch differenzierter ausfallen könnte. Auch während lauter Passagen bleiben die Dialoge immer sehr gut verständlich. Der Subwoofer wird stets mit einbezogen, kommt aber erst während der finalen Entscheidungsschlacht dominant zum Einsatz. Der hippe Soundtrack mit einigen bekannten Liedern profitiert ebenfalls von der sehr guten Abmischung. Gravierende negative Eigenschaften gibt es nicht zu vermelden.


Ausstattung:

Die Ausstattung fällt für einen aktuellen Kinofilm bemerkenswert knapp aus. Sechs zusätzliche Szenen geben einen Eindruck davon, dass diese den Film auch nicht besser gemacht hätten, wenngleich sogar eine Szene mit Karen Allen (u. a. Indiana Jones 1 und 4), die Johns Mutter spielt, der Schere zum Opfer gefallen ist. Jede der Deleted Scenes wird mit einem kurzen Kommentar vom Regisseur eingeleitet. Das ca. 12minütigen Feature Nummer 6 werden rückt Teresa Parkers anstrengende Dreharbeiten in den Mittelpunkt und enthüllt die Geheimnisse hinter ihren waghalsigen Stunts. Eine ca. 3minütige Gag Reel schleißt das Zusatzmaterial ab und präsentiert noch einige lustige Pannen vom Dreh. Immerhin liegen die spärlichen Extras komplett in HD vor.


Fazit:

Technisch erfüllt die vorliegende Blu-ray die Erwartungen, die man an einen Hollywoodfilm aus dem Jahr 2011 richtet voll und ganz. Sowohl Bild, als auch Ton genügen gehobenen Ansprüchen. Was sich von den wenigen Extras nicht sagen lässt. Hier wird nicht einmal ein Audiokommentar geboten.

Produzent Michael Bay präsentiert dem Zuschauer selbst für seine Verhältnisse einen nahezu unerträglich oberflächlichen, am Reißbrett für kommerzielle Blockbuster entworfenen Teenie-Actionstreifen, der alle negativen Vorurteile gegenüber seelenlosen Hollywoodproduktionen einmal mehr bestätigt. Bis auf wenige Ausnahmen erfüllen die blassen Nachwuchsschauspieler nicht einmal geringe Ansprüche. Bei einem weltweiten Einspielergebnis von ca. 118 Millionen Dollar (Budget ca. 60 Millionen), ist allerdings mit einer Fortsetzung zu rechnen, worauf das relativ offene Ende des Films auch eindeutig abzielt. Ob man sich darauf freuen sollte, steht freilich auf einem anderen Blatt.


Kurzbewertungen:


Story: 5/10
Bild: 9/10
Ton: 9/10
Extras: 4/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 6/10
Die Kaufempfehlung der Ich bin Nummer Vier Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 07 Aug 2011 17:22

Gandalf123

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Sehr schöner Review! Bin gespannt wie mir der Film gefallen wird, denn er liegt schon im Regal und wartet darauf im Player zu landen.

#3
Geschrieben: 07 Aug 2011 17:24

odys

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hätte nicht gedacht das es doch so ein geiler film ist .top .war ein blindkauf.und wurde nicht endtauscht
Spoiler(!)
#4
Geschrieben: 07 Aug 2011 19:28

ENCOM

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Sehr informatives Review.
Spiegelt meine Befürchtungen aufgrund des Trailers, den ich im Kino
gesehen habe, in Verbindung mit dem grandiosen Namen exakt wieder.
Mal sehen ob ich mir diesen Film evtl bei einer erneuten Mülleraktion
als Techdemo in Sachen Bild und Tone kaufen werde, sicherlich nicht
wegen der Story.

THX


ENCOM
#5
Geschrieben: 07 Aug 2011 20:01

Nathan Drake

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Ach iwo. Man muss sich halt n bissl drauf einlassen ;). Mir hat er im Kino gut gefallen - die BD steht schon im Regal.
Trotzdem Danke für das Review ;).
#6
Geschrieben: 07 Aug 2011 20:11

std

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schade

als ich den Film bei Amazon sah habe ich mir eigentlich mehr davon versprochen
Nu wird er wohl nichtmal auf meiner Lovefilm Leihliste landen
#7
Geschrieben: 07 Aug 2011 22:11

Mr. Spock

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@Kuro,

sehr schönes Review :thumb:!
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#8
Geschrieben: 07 Aug 2011 22:13

iFlo

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Schönes Review :)
Muss mir den Film auch noch unbedingt kaufen. Hört sich eigentlich recht gut an
#9
Geschrieben: 07 Aug 2011 22:30

Blutobi

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Danke Matthias,
für dein Review, werde mir den Film erst mal leihen und nicht wie zuerst gewollt Montags kaufen ;):thumb:.
Tobi
Mit freundlichen Grüßen

Tobi
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Geschrieben: 08 Aug 2011 22:33

Ronin

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Also technisch kann ich Dir ohne weiteres zustimmen, der Subwoofer hat vor allem in den letzten 15 Minuten gut was zu tun und eine spezielle Szene des Films werd ich demnächst nutzen, um rauszufinden, welches Möbelstück mein Bass zum Rappeln anregt :rofl:

Auch das Bild find ich knackig scharf und wirklich gelungen!

Im Gegensatz zu Dir hat mich der Film aber auch noch gut unterhalten...klar, der Mittelteil ist relativ "lahm" und prall gefüllt mit Klischees...aber die letzten 15-20 Minuten entschädigen für vieles und für nen Popcorn-Film ist die Story meiner Meinung nach völlig ausreichend...vielleicht bin ich auch einfach zu anspruchslos ;)


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