Zitat:
Disney hat mit Marvel und LFL bisherig wohl den
besten Deal des neuen Jahrtausends abgeschlossen.
Wirtschaftlich stimmt das sicher, leider merkt man das den Filmen
aber auch kreativ an. Die Marvel-Filme sind alle sehr deutlich als
Franchise-Produkte zu erkennen und aus kreativer Sicht ziemlich
leer. Kino-Fast-Food halt: Schmeckt ganz gut, kann man unregelmäßig
essen, aber macht fett und gibt einem auf Dauer wenig. Die etwas
gehaltvolleren / eigenständigeren Superhelden-Filme der letzten
Jahre wie X-Men: First Class, Kick-Ass, Amazing Spider-Man und
davor natürlich die Dark-Knight-Saga schweben für mich alle
meilenweit über den Marvel-Filmen, die eben auch sehr vorhersehbar
sind.
Ich hoffe, dass Star Wars deswegen nun nicht auch "das Besondere"
durch die extreme Franchise-Bildung verliert, wenn man da auch
Fast-Food-mäßig immer neue Ableger rausballert. Aber das wird sich
eben nach Episode VII erst zeigen.
Damit eine Marke etwas Besonderes behält, ist weniger manchmal
mehr. Gut sieht man das etwa an Apple: Wo Android-Hersteller
teilweise 20 Modelle in einem Jahr raushauen, ist es bei Apple
jährlich nur eins. (Gut zuletzt mal zwei). Dadurch behält die Marke
ihren Wert. Bei Marvel z.B. erkenne ich da schon deutlich einen
Wertverlust, denn die einzelnen Filme mögen zwar Teil eines großen
Ganzen sein, sind für sich aber alle nichts Besonderes.
Handwerklich solide, schauspielerisch auch, ordentliche Effekte,
durchschnittliche Drehbücher - gleichförmige Ästhetik. Das Ergebnis
war bisher nie schlecht, sondern oft sogar "gut", aber eben nie
außergewöhnlich. Allerdings reicht genau das aktuell auch, um damit
ordentlich Geld zu machen. Und solange die Bilanz stimmt, wird man
diesen Weg auch mit Guardians of the Galaxy und Co. weitergehen.