Firefox Review
Bei Firefox nimmt Clint Eastwood ein weiteres Mal sowohl den Platz
hinter, als auch vor der Kamera ein, gleichzeitig fungierte er das
erste Mal als Produzent. Der 1982 erschienene Film war zur
damaligen Zeit noch topaktuell (Kalter Krieg, Wettrüsten USA /
UdSSR) und fand dementsprechend auch großen Anklang an den
Kinokassen. Ob Firefox knapp 30 Jahre später immer noch gefällt,
testen wir anhand der uns vorliegenden Blu-ray.
Story - 6
Die Entwicklung eines neuartigen russischen Kampfflugzeuges
versetzt die westlichen Geheimdienste in Aufruhr. Der Prototyp der
MIG 31 auch Firefox genannt fliegt nicht nur mit sechsfacher
Schallgeschwindigkeit und ist für jegliche Art von Radar
unsichtbar, sondern ermöglicht es dem Piloten zudem, die Waffen des
revolutionären Jets über reine Gedankenkontrolle zu bedienen. Der
britische S.I.S und die C.I.A sehen in dieser Technologie das
militärische Gleichgewicht gefährdet und entschließen sich dafür,
den Stahlvogel entführen zu lassen. Der passende Mann für diese
höchst gefährliche Mission ist schnell gefunden, der passionierte
U.S Air Force Pilot, Major Mitchell Gant.
Firefox ist nicht nur ein Produkt des Kalten Krieges zwischen
Amerika und der Sowjetunion, sondern auch ein ganz klares Opfer
dieser Zeitepoche. Will heißen, Clint Eastwoods achte Regiearbeit
ist nicht gut gealtert, im Gegenteil. Die Geschichte, die auf dem
Roman des vor kurzem verstorbenen walisischen Lehrers und Autors
Craig Thomas basiert, wirkt altbacken, angestaubt, im höchsten Maße
unglaubwürdig; teilweise sogar unfreiwillig komisch. Das ist vor
allem der Inszenierung des Films geschuldet. Zwar schafft es
Firefox eine gewisse Spannung aufzubauen, verliert sich dabei aber
des Öfteren im etwas überladenen Drehbuch. Knapp zwei Drittel
handeln davon wie Mitchel Gant die Sowjets infiltriert und sich
langsam aber sicher seinen Weg in Richtung Kriegsflugzeug ebnet.
Erst im letzten Drittel wandelt sich der Agentenfilm in einen
waschechten Flugzeug-actioner.
Dank der hervorragenden visuellen Effekte von John Dykstra (Star
Wars) sind diese Szenen auch heute noch nett anzuschauen. Der Weg
dorthin ist allerdings steinig und so sieht man sich immer wieder
mit der einseitigen und klischeehaften Darstellung der russischen
Regierung oder der übertriebenen Paranoia der westlichen
Geheimdienste konfrontiert. Hinzu gesellen sich dann noch einige
Logiklöcher, die dem Film das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit
austreiben. Trotz dieser klar vorhandenen Defizite schafft es Mr.
Eastwood, den Film bis zum Ende ansatzweise interessant zu halten
und dabei das charmante Flair eines typischen 80er Jahre Spionage
Films einzufangen. Faulige Dialoge, staksige Kämpfe, eine
unvorteilhaft erzählte Geschichte - aber immerhin sorgt der
„Clint-Faktor“ zumindest noch für einen einigermaßen unterhaltsamen
Abend mit Freunden.
Bildqualität - 6
-
1080p Full HD, Ansichtsverhältnis: 2.40:1,
MPEG-4/AVC
-
tagsüber zufriedenstellende Schärfe im Nah- und
Fernbereich
-
nachts hingegen fällt die Qualität stark ab, es sind viele
weichere Einstellungen zu beobachten
-
gute Detaillierung während Nahaufnahmen
-
natürliche kräftige Farben am Tag, nachts dominieren Grau-Braun
Töne
-
sehr guter Schwarzwert, der leider unter Black-Crushing leidet,
der steile Kontrast hingegen gefällt
-
Bildverunreinigungen fallen immer wieder negativ auf
-
starke Körnung, die besonders am Tag, aber auch bei
Nachtaufnahmen auffällt
Für einen Film von 1982 geht die Bildqualität gerade noch in
Ordnung. Der Transfer hat aber ganz klare Schwächen, die besonders
bei den dominierenden Nachtaufnahmen ins Auge fallen. Details gehen
in einer schwarzen Suppe verloren und auch die Schärfe leidet
erheblich. Was bleibt ist ein sehr unausgewogenes Bild, das
lediglich während der helleren Einstellungen zu überzeugen
weiß.
Tonqualität - 5
-
DTS-HD MA Englisch 5.1, Deutsch, Spanisch, Französisch
DD 2.0, Italienisch, Portugiesisch DD 1.0
-
die Dolby Digital Stereospur klingt ordentlich
-
alle Frontspeaker werden mit dem gleichen Signal
angesteuert
-
der Subwoofer meldet sich während des gesamten Films nicht
einmal zu Wort, beim englischen Pendant hingegen ist er stetig im
Einsatz
-
Dynamik, Raumklang? Bei einer Stereotonspur natürlich
Fehlanzeige
-
dafür jederzeit verständliche Dialoge inklusive sehr guter
Synchronisation
-
die englische HD-Tonspur trumpft besonders im letzten Drittel
des Films richtig auf
Während dem deutschen Zuhörer bei den Flugsequenzen lediglich laue
Lüftchen um die Ohren wehen, ist der englische Upmix schon fast als
brachial zu bezeichnen. Der O-Ton glänzt während der Flug-Einlagen
mit fein differenzierten Effekten. Da Firefox erst gegen Ende mit
Action aufwartet, schlägt sich der deutsche Ton bis dahin recht
wacker. Die Dialogverständlichkeit ist permanent gegeben und auch
die Lautstärke passt. Erst wenn sich Clint in seinen Kampfjet
schwingt, setzt sich die englische Master Audio Spur klar vom
deutschen Stereo Ton ab, dem fehlt es hier eindeutig an Dynamik und
Druck aus dem Tieftöner.
Ausstattung - 4
Quantitativ spärlich ausgestattet, und inhaltlich nicht
überzeugend: Zwar bietet das knapp halbstündige Making-of zum Film
interessante Extras, geht dabei aber lediglich kurz auf diverse
Aspekte des Film sein. Auch der US-Trailer liefert hier keinen
Mehrwert. Die Extras sind somit kein Totalausfall, Luft nach oben
gibt es aber zu genüge.
Fazit -5 (Ohne STory)
Aus technischer Sicht ist das blaue Debüt von Firefox ernüchternd.
Das Bild bietet zwar eine solide Grundschärfe, die aber besonders
bei Nacht stark ins Schwanken gerät. Auch diverse Bildfehler, wie
flackernde Farben und Verschmutzungen missfallen. Der Ton punktet
zwar mit guter, durchgehender Dialogverständlichkeit, weist aber
ansonsten keinerlei positive Eigenschaften auf. Die dürftige
Ausstattung komplettiert den durchschnittlichen Gesamteindruck der
HD-Veröffentlichung.
Durchwachsene Technik, „meets“ mittelmäßigen Agententhriller.
Firefox war seiner Zeit weit voraus, zumindest auf tricktechnischer
Ebene. Die Geschichte von Craig Thomas, welcher die Romanvorlage
verfasste als sich der Kalte Krieg auf seinem „Höhepunkt“ befand,
ist schlecht gealtert und überzeugt rund 30 Jahre danach nicht
mehr. Zu einseitig und gesichtslos ist die Darstellung der beiden
gegnerischen Parteien. Die Blu-ray sei somit nur eingefleischten
Eastwood Fans ans Herz gelegt, die sich an den Bild und
tontechnischen Schwächen nicht stören. Ansonsten gilt; ausleihen
und selbst ein Urteil bilden. (ala) weitere Reviews anzeigen
Kaufempfehlung
6 von 10
Die Kaufempfehlung der Firefox Blu-ray wird anhand der technischen
Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.
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