1. Babydoll ist real und verhilft einer Person (ähnlich Sweat Pea) zur Flucht. In der letzten Sequenz lässt sie sich bewusst auf die Lobotomie ein, um dem Schrecken der Nervenheilanstalt innerlich zu entfliehen. Dabei malt sie sich in ihrer Phantasie aus, wie Sweet Pea geflohen sein könnte. Dafür spricht, dass der Busfahrer wie der "Wise Man" aussieht. Möglicherweise eine reale Figur aus ihrem früheren Leben.

2. Sweet Pea ist die reale Person, Babydoll nur eine ihrer Projektionen. Es besteht hier die Möglichkeit, dass sie tatsächlich aus einer Anstalt geflohen ist und durch ihre Phantasien das erlebte Grauen zu verarbeiten sucht. Falls der Bus nur einen Zwischenstopp eingelegt hat, konnte sie die Figur des Busfahrers in ihren im Bus erlebten Traum einbauen. Möglicher Weise handelte es sich aber nur um einen Alptraum ohne realen Hintergrund (keine Flucht usw.) Das "verdächtige" Verhalten von Sweet Pea und des ihr helfenden Busfahrers spricht m.E. aber dagegen.

Für beides gibt es gute Argumente. Letztlich tendiere ich zu Alternative 1.

"Baby Doll", traumatisiert durch die vorangegangenen Ereignisse (Schwester/Stiefvater), versucht dieses Trauma zu verarbeiten. Die anderen Mädels, aus den Traumsequenzen, spiegeln ihre Persönlichkeit wider, wie auch "Baby Doll" selbst, die Spiegelbild ihres derzeitigen Zustands ist.
Der Wise Man/Busfahrer, verkörpert dabei ihre innnere Stimme und alle Gegner in den Traumsequenzen spiegeln ihre Ängste wider. Da die Angst vor dem "ersten Schritt" (aufgrund ihrer derzeitigen Situation) wohl am größten und allgemeinsten ist, sind auch die ersten Gegner Riesen, aber in ihrer Anzahl wenige. Daraufhin differenzieren und mehren sich ihre Ängste und damit auch die Gegener. Verletzbar/Unsicher, wie sie nun ist, wird sie von allen Seiten angegriffen (alles vorranging innerlich, nicht zu vergessen).

Die reale Bedrohung durch den kriminellen Pfleger, der die Behandlungspapiere zugunsten der Lobotomie fälscht, kommt hinzu und spielt auch visuell mit hinein. Auch scheint sie in den 5 Tagen ziemlich in der Klinik "gewütet" zu haben (aufgrund des inneren Kampfes?), weshalb eine Patientin fliehen konnte.

Meines Erachtens z.B. erleben wir hier, wie aus einem eingeschüchterten und traumatisierten Mädchen, im Kampf mit sich selbst, eine starke Persönlichkeit hervorgeht.
Wie sagte der Wise Man/Busfahrer u.a.: "Alle Waffen die Du brauchst, trägst Du in dir"...und..."Die Reise mit ihr, war eine wahre Wonne."

Die Lobotomie ist letztlich dabei wohl Tragik und Rettung zugleich.