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Kritik:
Auftragskiller (Looper) werden in der Gegenwart Menschen aus der
Zukunft meucheln und zwar werden sie diese mit einer Knarre sofort
beseitigen. Eines der vielen Probleme ist, es wird nicht geklärt,
wie die Looper erkennen können, wo jemand aus der Vergangenheit
plötzlich auftaucht, es ist davon auszugehen, dass sie ein Gerät
haben, was es ihnen anzeigt, so richtig erklärt wird es aber nicht,
es sieht schlicht weg dämlich aus, wie jemand mit der Tüte über den
Kopf, plötzlich per Computertrick in die Szenerie geblendet werden.
Ein Opfer wird zunächst verschont, weil dieser noch ein Kinderlied
singt, was die Eltern des Looper mal vorgesungen haben. Dämlich,
warum zögert er? Jedenfalls sieht man dann schon mal, was mit einem
Looper passiert, wenn dieser einen Auftrag nicht direkt erfüllt.
Die Geschichte ist angelehnt an die 80er Zeitreisefilmwelle, wirkt
mittlerweile wieder recht frisch und auch interessant. Angesagte
Jugendsprüche wie „Vollpfosten“ sind vorhanden, somit die jüngeren
von den Dialogen auch angesprochen werden, da auf ihre Sprache
gesetzt wird. Es wird zumindest der spießige Krawattenwahn bei
modernen Blockbusterfilme auf die Schippe genommen, dass ja
wirklich mittlerweile sehr oft vorkommt. Zwischendrin wird es etwas
träge, zu hören sind tickende Uhren und es wird Wert auf die
Geräuschkulisse gelegt, von der Story her baut der Film ab Mitte ab
und kann erst im Finale wieder zulegen, zwischendrin gibt es also
einige Dialoghänger, die aber noch nicht so viel negatives
ausmachen. Looper wird mit dem letzten Drittel ziemlich verstrickt
und undurchsichtiger, dass wird vor allem durch die durchweg nicht
vorhanden Charaktere, ja schlechten Schauspieler hauptsächlich mit
erzeugt. Bruce Willis agiert schon seit geraumer Zeit durchweg
schlecht und wirkt nur noch wie ein seelenloses Medium in allen
Filmen der letzten gut 8 Jahre, zuletzt aber noch mal schlimmer
werdend. Dennoch hat er wenigstens vom optischen her noch was
markantes, was Joseph Gordon-Levitt völlig abhanden kommt, ein
Hauptdarsteller der so arg blass agiert, könnte man auch gleich
durch eine künstliche Puppe ersetzen. Der Mann ist absolut
untalentiert, nicht nur bei Inception und Dark Knight Rises zuletzt
zu sehen, auch beim etwas besseren Hesher zuletzt zeigte Levitt das
er überhaupt kein Schauspieler ist, bestenfalls sollte man ihn zum
öffnen von Taxitüren als Randerscheinung in Filme einbauen, mehr
nicht.
Besser als das aktuell übliche aus Hollywood ist die Geschichte auf
dem Papier sicher. Rian Johnson, der zuletzt an den erfolgreiche TV
Serie Breaking Bad und Terriers mitgeschrieben hat, ist ein
talentierter Regisseur, aber das große Hollywood ist ersichtlich
das falsche Pflaster für ihn. Wenn der Film nach 80 Minuten
spektakulär geendet hätte, könnte ich mit der Wertung bei 7 gut
abschließen, aber hinten raus streckt sich das Werk mit Gefummel
und uninteressanten Dialogszenen. Dann wird es auch noch sehr
paranormal, wo lauter Gegenstände ganz im Zeichen von Paranormal
Acitvity durch die Gegend fliegen, so wirklich Sinn ergibt das
nicht, es wird nicht erklärt, was es mit den Kräften des
Regenmachers auf sich hat, allein Telekinese, woher diese auch
stammen mag, kann es im Finale ja nicht sein, dass hier die Materie
oft in Zeilupe durch die Gegend fliegt. Im letzten Drittel verbockt
sich der Regisseur hier jedenfalls fast alles. Wer Cabin In The
Wood und Inception mag, wird auch hier sein Erlebnis bekommen, man
kann allerdings auch genauso gut einen derben Reinfall erleben,
soviel sei angemahnt. Für mich war es jetzt kein totaler Reinfall,
vielleicht weil bei der Besetzung der Hauptdarsteller die
Erwartungshaltung bei mir vorweg schon niedrig war. Etwas
Zeitlupenaction ist vorhanden, aber nicht allzu viel davon, wer
also zumeist angemessen Action sehen will, ist hier falsch. Wenn
dann gibt es ein paar ansprechende Ballereien und Autos die in
Zeitlupe umkippen, dann auch erst im letzten Drittel geballter. Die
ganzen visuellen Spielereien in stetiger Zeitlupe wirken zum Inhalt
des Films jedenfalls hirnverbrannt. Die nicht erklärten Telekinese
Fähigkeiten gut und schön, dass erklärt aber nicht die ganzen
visuellen Spielereien durch den Regenmacher dann zum Schluss. Der
Schluss ist jedenfalls richtig Scheiße geworden. Ebenfalls ist das
Intermezzo mit der Nummer und das erkennen wollen des Regenmachers
als Kind unerklärlich, wie kommt man denn hier überhaupt auf die
Nummer, also von wem hat Joe diese erhalten? Wenn hier herzlos und
ohne Gewissensbisse Kinder erschossen werden, so wirkt der gewollt
sympathisch ausgerichtete Hauptdarsteller Bruce Willis plötzlich
pervers unsympathisch, sehr selbstverliebt und herzlos und dass
kann nicht so gewollt sein. Gerade weil er als älterer Joe den
jungen Joe als selbstverliebt und mörderisch bezeichnet, als sich
beide treffen und er meint, durch seine Frau nicht mehr
selbstverliebt zu handeln und so meuchelt der alte Joe anschließend
trotzdem rücksichtslos Kinder aus Eigennutz. Hallo? Es passt von
den Charakteren her, die zudem schlecht besetzt sind, so einiges
nicht zusammen. Der Film entwickelt sich mit dem letzten Drittel
gar zum Pseudo-Kino alla Inception oder RTL Supertalent 2012.
Looper ist ganz sicher nicht eine der besten Filme aller Zeiten wie
es die imbd und rottentomatoes aktuell aussagen. Das größte Problem
ist weniger die Regie, sondern die männlichen Darsteller, die ihre
Gefühlslage nicht zeigen können, sie robotisieren förmlich durch
den ganzen Film und das wirkt bei so einigen Szenen ziemlich
unerklärlich.