Heavy Metal
Heavy Metal basiert auf der gleichnamigen Kult-Comic
Reihe, die 1977 das erste Mal in den USA veröffentlicht wurde. Der
Star Produzent Ivan Reitman wurde auf die ungewöhnliche
Science-Fiction Comicserie aufmerksam und ließ innerhalb von drei
Jahren mit Hilfe eines Teams, das aus mehr als 1.000 Mitgliedern
bestand, einen Film entstehen, der sich zu einem der
außergewöhnlichsten Trickfilme der Achtziger Jahre entwickeln
sollte.
Heavy Metal fand damals einen unglaublich
großen Anklang; mit solch einem großen Erfolg hatten nicht einmal
die Schöpfer selbst gerechnet. Ob die Blu-ray Veröffentlichung des
Kult-Klassikers überzeugt, wird anhand der Review geklärt.
Story
Harry Canyon ist ein alteingesessener Taxi-Fahrer im New York der
nicht allzu fernen Zukunft. Die Stadt ist nicht mehr das, was sie
einmal war, sie hat sich im Laufe der Zeit zu einer der schlimmsten
Metropolen auf Erden entwickelt. Verdreckt, überbevölkert und die
Verbrechensrate ist ins Unermessliche gestiegen. Als wäre das nicht
bereits genug, verursacht eine kleine grüne Kugel (Der Loc-Nar),
die in einem lokalen Museum zur Schau gestellt wird, noch mehr
Chaos….
Das Storygerüst von
Heavy Metal ist in sechs
einzelne Segmente unterteilt, die am Ende zu einem großen
Gesamtbild zusammenfließen. Einziges Bindeglied ist eine mysteriöse
grüne Kugel, die je nachdem, wie sie angewendet wird, ihrem
Besitzer unendlich viel Macht verleiht oder aber denjenigen
gänzlich ins Verderben stürzt. Jede der Folgen erzählt eine
komplett andere Geschichte, deren Schauplätze, Figuren und
Handlungen nichts miteinander zu tun haben und unterschiedlicher
nicht sein könnten.
Der herrlich abgedrehte Plot rund um den Loc-Nar glänzt im
unverkennbaren Stile eines 80er Jahre Cartoons. Die teilweise aus
dem Heavy Metal Magazin übernommenen Geschichten samt ihrer maßlos
überzogenen und verdrehten Charaktere, bereiten einfach jede Menge
Spaß. Sie sind unkonventionell, politisch unkorrekt, sexistisch,
dreckig, gewalttätig, laut, voller guter Rock Musik und teilweise
ziemlich verwirrend. Der Film richtet sich, ähnlich wie die Comics,
vornehmlich an männliche Zuschauer, was nicht zuletzt an den vielen
sexuellen Anspielungen liegt. Der Schwerpunkt liegt aber woanders,
so gilt es in jeder Episode darum, das Gute oder das Böse der
Menschen aufzuzeigen.
Visuell ist
Heavy Metal unverkennbar ein Kind der
80iger Jahre, besonders auffällig bei den Animationen. Diese sind
aber selbst für damalige Verhältnisse ziemlich hässlich. Dieser
Stil passt aber eben wunderbar zur Thematik des Films, er
unterstreicht gekonnt die menschlichen Abgründe die hier teilweise
aufgedeckt werden. Für Abwechslung sorgt dabei die Tatsache, dass
jede der Folgen von verschiedenen Animationsstudios entworfen wurde
und somit alle einen unterschiedlichen Zeichenstil aufweisen. Ein
provokanter Film, durchzogen mit Gewalt und Sex, der jedoch
bedeutend mehr zu bieten hat als Blut und Zeichentrickbrüste. Ein
Besuch in der verrückten Welt von
Heavy Metal,
fernab des Mainstreams, ist ein einzigartiges Erlebnis, das man
nicht so schnell wieder vergisst.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis: 1,85:1, 1080p
FULL-HD
-
die Bildschärfe schwankt, scharfe knackige gut durchgezeichnete
Aufnahmen wechseln sich mit weicheren Einstellungen ab
-
die feinen Konturen der Zeichnungen sind gut zu
erkennen
-
der Transfer leidet unter einigen Verschmutzungen wie Dreck und
Staub und auch Banding ist allgegenwärtig und stört
-
kräftige, abwechslungsreiche aber etwas übersättigte
Farbpalette
-
satter Schwarzwert, angenehmer Kontrast, der nicht zur
Überstrahlung neigt
-
die Blu-ray bietet eine klare Steigerung zu DVD
Heavy Metal ist hässlich, unglaublich hässlich,
das möchte der Film aber auch sein. Vielleicht ist genau dieser
Umstand der Grund dafür, dass man hier kein auf Hochglanz poliertes
Bild vorfindet. Das ist aber nicht weiter schlimm, der Transfer ist
solide und bietet einen Mehrwert zur DVD, die getrost ausgetauscht
werden darf.
Tonqualität
-
Deutsch, Englisch, Französisch DTS-HD MA 5.1
-
die meiste Zeit ist die Tonspur sehr frontlastig
-
bei vereinzelten Szenen gibt es dann aber doch direktionale
Soundeffekte auf die Ohren
-
die Abmischung dürfte im Großen und Ganzen noch etwas
dynamischer sein
-
die Dialoge sind jederzeit gut verständlich und hören sich nicht
blechern an
-
gelungene deutsche Synchronisation, wobei der Originalton dank
Sprechern wie John Candy empfehlenswerte ist
Das ist aber der einzige Unterschied, sonst nehmen sich die
Tonspuren rein gar nichts. Gut, aber nicht mehr. Die Tonspur
überzeugt leider nicht auf ganzer Linie, dafür mangelt es an
direktionalen Effekten, einer feineren Abmischung und auch der Bass
bleibt doch sehr schwachbrüstig. In Anbetracht des Alters, sind
diese wenigen Defizite aber durchaus zu verschmerzen.
Ausstattung
Die Extras sind nicht sehr umfassend, für einen Katalogtitel aber
noch im annehmbaren Bereich. Die Dokumentation „der Traum von Heavy
Metal“ bietet viele interessante Infos, so wird zum Beispiel näher
auf die Entstehung des Films eingegangen. Auch die
Rohschnittfassung inkl. Audiokommentar von Carl Macek ist
empfehlenswert. Die Ausstattung liegt leider ausschließlich in
SD-Qualität vor.
Fazit
Die durchschnittliche Bildqualität passt zwar zum dreckigen Look
des Films, das ändert jedoch nichts daran, dass hier noch mehr
möglich gewesen wäre. Beim Ton sieht es da schon besser aus. Die
hochauflösende Tonspur reißt zwar keine Bäume aus, punktet aber mit
einer guten Abmischung und vereinzelten direktionalen
Soundeffekten. Die Ausstattung fällt zwar quantitativ wenig
umfangreich aus, kann aber zumindest auf inhaltlicher Ebene
überzeugen.
Heavy Metal, das ist Rock’n Roll, Gewalt, Sex und
abgedrehte Geschichten, die trashiger und unlogischer nicht sein
könnten. Letztendlich ist es aber exakt diese Mischung, die nicht
nur das Magazin, sondern auch den Film zu etwas Besonderen machen.
Er richtet sich mit seiner Thematik jedoch vornehmlich an Männer,
weswegen der Film nicht unbedingt für einen romantischen Abend mit
der Freundin geeignet ist. Ein kultiger Zeichentrickfilm aus den
Achtzigern für Erwachsene, der bis heute nichts von seinem
hässlich-schönen Charme eingebüßt hat. (ala)
weitere Reviews anzeigen
Story - 7
Bild - 6
Sound - 7
Ausstattung - 5
Gesamt - 6
Gesamt mit Storyberücksichtigung - 7
Ponin
Team PS3
Reviews
Team
Filmreviews