Ich sehe das bei Bioware leider umgekehrt: Die haben ihre besten
Zeiten hinter sich und seit Jahren kommt von denen nur noch
überhyptes Mittelmaß. Bei Mass Effect mochte ich nur Teil 1 richtig
gerne und bei Dragon Age war der zweite Teil auch nur ein
durchschnittliches Rollenspiel. Teil 1 hatte großartige Charaktere,
aber ne schrottige Story - dafür war das Gameplay super.
Was mich bei Bioware stört ist, dass sie immer die
Entscheidungsvielfalt hochloben und dann kommt aber sowas wie bei
Mass Effect 3 raus: Am Ende des Spieles sind alle vorherigen
Entscheidungen sowieso egal und man wählt zwischen drei Farben -
bumms. Auch bei den Dragon-Age-Spielen gab es kaum langfristige
Auswirkungen. Zudem stört mich auch immer dieses klare Einteilen in
"Gut" und "Böse" bei deren Moralsystemen. Und die comicartige,
total überzogene Gewalt kombiniert mit den verlegenen
"Erotik-Szenen", fand ich zuletzt auch eher albern.
Das Gegenteil war halt Witcher 2: Das ist einfach ein Spiel für
Erwachsene und zeigt entsprechende Inhalte - ohne sie aber zu
überzeichnen. Alles dient der Story. Genau so die Entscheidungen:
Keine simple Einteilung in "Gut" und "Böse", sondern man
entscheidet, wie man es als Spieler für richtig hält. Und alles
wirkt sich am Ende irgendwie ganz organisch auf den Spielverlauf
aus - ohne dass man nen blauen und orangenen Balken einblenden
muss.
Wobei ich Biowares Spiele immer noch mag, so ist es nicht. Seit der
Übernahme durch EA haben sie aber echt stark abgebaut. Kein Wunder,
dass die Firmengründer irgendwann von Bord gegangen sind. Auf
Dragon Age: Inquisition freue ich mich aber natürlich trotzdem
sehr. Von der Story verspreche ich mir zwar wieder nicht allzu
viel, aber da das Gameplay eher in Richtung des ersten Teils zu
gehen scheint, kann da was Gutes bei rauskommen :-).