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Eat Pray Love

Gestartet: 23 Feb 2011 14:17 - 7 Antworten


Veröffentlichung:
24.02.2011
Laufzeit:
145 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 23 Feb 2011 14:17

Kuro77

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Eat, Pray, Love Blu-ray Review


Der Film Eat Pray Love aus dem Jahr 2010 basiert auf dem Bestseller der amerikanischen Schriftstellering Elisabeth Gilbert, die in dem autobiographischen Werk die Erlebnisse ihrer persönlichen Selbstfindung verarbeitet. Für die Hauptrolle konnte keine geringere als Hollywoodstar Julia Roberts gewonnen werden. Diese schlüpfte bereits in Erin Brockovich (2000) in eine autobiographische Rolle und wurde dafür unter anderem mit einem Oscar ausgezeichnet.

Spätestens seit diesem Erfolg ist die ewige Pretty Woman auch als ernsthafte Charakterschauspielerin weltweit anerkannt. Regie bei Eat Pray Love führt Ryan Murphy, der hauptsächlich durch sein Mitwirken als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor an der amerikanischen Hitserie Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis (2003-2010) bekannt wurde. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Kinofilm könnten also besser kaum sein.


Story:

Die New Yorker Schriftstellerin Liz Gilbert (Roberts) befindet sich in einer tiefen Sinnkrise. Ihr Leben hat sich in einer Sackgasse festgefahren. Auch ihre Ehe entwickelt sich nicht so wie erwartet. Ihr Mann Steve (Billy „Dr. Manhattan“ Crudup) möchte eine Familie gründen, wozu sich Liz allerdings noch nicht bereit fühlt. Mit Schrecken sieht sie sich zukünftig als biedere Hausfrau, deren einzige Aufgabe darin besteht, Kinder großzuziehen und ihrem Ehemann das Abendessen zu kochen. Liz bekommt Panik und zieht die Notbremse, woraus ein langwieriger Scheidungskrieg entbrennt. Auch ihre folgende Beziehung zu dem wesentlich jüngeren David (James „Green Goblin jr.“ Franco) endet in Tränen. Liz hat nun endgültig genug und beschließt einen radikalen Schnitt: für ein Jahr lässt sie alle Verpflichtungen hinter sich und begibt sich auf eine Weltreise, die sie nach Rom („Essen“), Indien („Beten“) und letztlich Bali („Lieben“) führt. Für Liz beginnt eine turbulente Zeit der Selbstfindung.

Der Film nimmt sich mit seinen knapp zweieinhalb Stunden sehr viel Zeit, den Werdegang und die emotionale Entwicklung seiner Hauptfigur zu verfolgen und auszuloten. Julia Roberts darf in dieser Zeit nahezu ihr gesamtes schauspielerisches Können demonstrieren, von fröhlich und ausgelassen bis hin zu Tode betrübt beweist sie einmal mehr ihre ganze Klasse. Wohl dem Film, der auf eine Hauptdarstellerin dieses Kalibers zurückgreifen kann. Ist es doch allein die Roberts, die dieses Werk vor der völligen Belanglosigkeit rettet. Denn echte Probleme, die es wert gewesen wären in einem Kinofilm behandelt zu werden, sucht man im Leben der Liz Gilbert vergeblich. Vielmehr wird der Zuschauer Zeuge, wie sich eine erfolgreiche Frau der New Yorker Upper Class, die finanziell offensichtlich ausgesorgt hat - denn sonst könnte sie sich diesen 365-Tage Trip des „süßen Nichtstuns“ wohl kaum erlauben - ihren Luxusproblemen widmet.

Ein Gedanke, der dem Betrachter zwangsläufig in den Sinn kommt lautet in etwa so: „diese Probleme hätte ich auch gerne“. So zeigt der Film also Liz Gilbert bei ihrem kulinarischen Befreiungsschlag in Italien, wo sie zu der Erkenntnis kommt, dass man auch mit einer Hosengröße mehr noch glücklich sein kann. Man kann nur von Glück reden, dass nicht jede Frau, die zu dieser tiefgreifenden Erkenntnis gelangt, gleich ein Buch darüber schreibt. Ein wenig tiefgründiger zeigt sich dann zum Glück ihre nächste Station in Indien, bei der Liz in einem Ashram innere Ruhe und Ausgeglichenheit sucht.

Als echter Höhepunkt des Films betritt hier Richard Jenkins in der Rolle des „Richard aus Texas“ die Bühne, der selbst der Roberts für einige Szenen die Show stiehlt. Sein Monolog auf dem Dach des Ashrams ist zweifellos der schauspielerische und emotionale Höhepunkt des Films und verdeutlicht gleichzeitig, dass es auch noch Menschen mit „richtigen“ Problemen gibt. Nach dieser etwas schwermütigen Episode widmet sich der letzte Teil des Films auf Bali Liz’ Liebe zu dem Brasilianer Felipe, aus dessen Rolle Javier Bardem ebenfalls das Maximum herausholt.

So ist es durchaus recht amüsant, den beiden Stars bei ihrer Romanze zuzusehen. Ein klarer Pluspunkt des Films sind ohne Zweifel die wunderschönen Aufnahmen der einzelnen Locations, sei es nun die in warme Farben getauchte Ewige Stadt, das bunte Treiben in Indien oder die sehenswerte Natur Balis. Hier werden alle inszenatorischen Register einer großen Hollywoodproduktion gezogen, was allerdings nicht komplett über die grundsätzliche Belanglosigkeit von Eat Pray Love hinweg täuscht.


Bildqualität:

Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

Der erlesenen Cinematographie wird der Bildtransfer zu jeder Zeit gerecht. Das Bild präsentiert sich gut aufgelöst und detailreich, ohne jedoch absolute Referenzwerte zu erreichen. Dazu fehlt es dem Bild besonders in Nahaufnahmen in vielen Szenen an der letzten Schärfe und Durchzeichnung.

Panoramaaufnahmen sind dagegen ein wahrer Augenschmaus, die Kameramann Robert Richardson (Oscars für JFK – Tatort Dallas und Aviator) gemäldeartig komponiert. Kräftige Farben, ausgewogene Kontraste und ein minimales Filmkorn runden den positiven Eindruck ab. Am Schwarzwert gibt es ebenfalls nichts zu kritisieren. Insgesamt liegt hier ein Bildtransfer auf hohem Niveau vor, der dem blauen Medium absolut gerecht wird.


Tonqualität:

Technik: Deutsch/Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

Auch der Ton lässt fast keine Wünsche offen. In einem dialogorientierten Film darf man natürlich kein Effektfeuerwerk erwarten, doch der Film profitiert zu jeder Zeit vom verlustfreien Tonformat. Dialoge sind demnach zu jeder Zeit klar verständlich. Die sporadisch einsetzende Filmmusik offenbart den erfreulich dynamischen Charakter der Tonspur und bezieht gleichzeitig auch die hinteren Kanäle mit ein. Insgesamt zeigt sich über die gesamte Laufzeit des Films eine gute räumliche Auflösung. Nur der Subwoofer wird zu keiner Zeit gefordert, was allerdings zu verschmerzen ist, da sich die vorliegende Tonspur nicht über Wucht, sondern eher über die vermittelte Atmosphäre definiert.


Ausstattung:

Die filmbezogenen Extras umfassen eine Laufzeit von ca. 45 Minuten und lassen aus Sicht der Schauspieler und der Verantwortlichen hinter der Kamera noch einmal die einzelnen Stationen der Dreharbeiten Revue passieren. Die jeweils ca. 15minütigen Features „Das Abenteuer beginnt“, „Beten in Indien“ und „Balance finden“ dokumentieren in aller Kürze noch einmal die Arbeit des Filmteams in Italien, Indien und Indonesien. Zusätzlich dazu erinnert sich Regisseur Ryan Murphy in einem 4minütigen Beitrag daran, wie er zu dem Projekt gekommen ist. Abgerundet werden die Extras von einem Musikvideo und Trailern zu weiteren Filmen. Ein BD-Live Zugang ist ebenfalls vorhanden. Alle Extras liegen in High Definition vor.


Fazit:

Die Technik von Eat Pray Love kann sich sowohl sehen, als auch hören lassen. Bild und Ton bewegen sich zu jeder Zeit auf dem Niveau einer aktuellen Big Budget Produktion. Zu bemängeln sind lediglich leichte Unschärfen in Nahaufnahmen. Dass der Ton nicht so spektakulär wie bei einem Actionstreifen daher kommt, versteht sich von selbst; an der hohen Qualität der Tonspur ändert das nichts. Die Sonderausstattung ist recht informativ und umfangreich.

Das „Drumherum“ stimmt also, das einzige Problem des Films ist allerdings der Film selbst. Abgesehen von den durchweg guten schauspielerischen Leistungen und der hochwertigen Fotographie, bleibt die Motivation der Protagonistin aus ihrem gut situierten Leben auszubrechen, viel zu oberflächlich und belanglos. Der Vorbildcharakter des Films erschöpft sich darin, einmal über sein eigenes Leben nachzudenken und zu hinterfragen, ob alles so läuft, wie man sich das vorstellt. Es muss ja nicht gleich ein Ashram in Indien sein, um (wieder) zu sich selbst zu finden. Einen tieferen Sinn als diesen kleinen Denkanstoß vermag Eat Pray Love nicht zu vermitteln.


Kurzbewertungen:

Story: 6/10
Bild: 8/10
Ton: 8/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Eat, Pray, Love Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)
#2
Geschrieben: 23 Feb 2011 14:20

iFlo

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Danke für das Review =)
War noch unentschlossen mit dem Kauf von Eat Pray Love, aber werd mir die BD wohl doch holen ;)
#3
Geschrieben: 23 Feb 2011 14:22

Sawasdee1983

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Sehr schön geschriebene Review, vor allem für mich interessant was die Filmbewertung an sich angeht. Bin dem Film eigentlich immer aus dem Weg gegangen weil mir der Titel schon so merkwürdig klang. Jetzt weiß ich wenigstens dass ich dass Richtige gemacht hab, auch wenn der Cast viel verspricht. Hätte mich wahrscheinlich bein Schauen sehr gelangweilt. Danke.
MfG Pierre

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#4
Geschrieben: 23 Feb 2011 15:35

Patrick_Star

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Wie immer sehr gutes Review Matthes...aber....

Julia Roberts geht gar nicht. Irgendwie bin ich von Notting Hill geschädigt - alleine wenn ich ihr Lächeln sehe, muss ich umschalten :eek::eek::eek:
#5
Geschrieben: 23 Feb 2011 15:45

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Julia Roberts geht gar nicht. Irgendwie bin ich von Notting Hill geschädigt - alleine wenn ich ihr Lächeln sehe, muss ich umschalten :eek::eek::eek:

Dabei ist Notting Hill so ein toller Film.....:D
#6
Geschrieben: 23 Feb 2011 19:29

malzman

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malzman ..immer lächeln...

Ich hab den im Flieger gesehen auf einen 7" Bildschirm (oder noch kleiner ?), fand ihn ok, bin jedenfalls nicht eingeschlafen..

Meine Frau ist Julia Fan, also kommt er eh in die Sammlung, und wenn dann noch Bild stimmt bei diesen Aufnahmen dann ist ok. Mal sehen wie er dann auf 50" aussehen wird...:D
Gruß Micha,
einmal Herthaner, immer Herthaner !

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#7
Geschrieben: 23 Feb 2011 22:46

Praytome

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Praytome Neugierig

ich fand den film so grotte....die konservativen amerikanischen moralvorstellungen mies verfilmt das ich den ganzen film anfälle bekommen habe...die vorgetäuschte vermeindlich tiefe des films...übelst....
hatte hohe erwartungen ....

aber ich könnte abkotzen bei übersteigerten patriotismus....glauben und moralvorstellungen wie man es gern in diversen amerkanischen filmen findet...
(liebe amerika nicht falsch verstehen)

in meinen persönlichen top 10 der schlechtesten filme...schade um meine lebenszeit...
#8
Geschrieben: 24 Feb 2011 07:37

Patrick_Star

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Zitat:
Zitat von Kuro77
Dabei ist Notting Hill so ein toller Film.....:D

Mich kann überhaupt kein Film mit ihr begeistern. Eventuell liegt es am Genre, aber für mich wirkt sie immer künstlich.

Es verwundert mich immer ein wenig, dass sie derartig beliebt ist.


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