Allein in den letzten zwei Tagen habe ich mehrere E-Mails von
Seiten bekommen, deren Daten geklaut worden sind oder
vorsichtshalber das Passwort zurückgesetzt wurde.
Sogenannte Experten beziffern den Schaden beim Sony-Datenklau
aktuell auf 1,5 Mrd., d.h. etwa 20 US-Dollar pro "Kunde" (es fiel
sogar die Zahl 24 Mrd.). Allerdings sind diese Zahlen
unrealistisch, da Mio. Kunden gleich mehrere Accounts angelegt
haben. Besonders in der Anfangszeit war es sehr populär, auch auf
die Shops anderer Länder zuzugreifen. Das ist mit der Zeit zwar
abgeflaut, dennoch existieren Mio. Fake Accounts, mit deren Daten
man wenig bis gar nichts anfangen können wird. Ich halte es für
durchaus realistisch, dass die tatsächlichen, realen Accounts
lediglich die Hälfte der angegebenen 75 Mio. Kunden
ausmachen.
Das ist zwar noch lange keine gute Nachricht, erst recht nicht für
die betroffenen Kunden, von denen ich ebenfalls einer bin, aber ob
dann noch vom größten Datenklau aller Zeiten gesprochen werden
kann, wage ich zu bezweifeln. Wo ich den Experten recht geben muss,
ist der eigene Umgang mit den Daten, die die Kunden ziemlich
sorglos und gelassen auch bei anderen Netzwerken 1:1 verwenden.
Insbesondere Passwörter und E-Mail Adressen. In Zeiten von
Cyberkriminalität gehen Kunden viel zu sorglos mit solchen Daten um
und wundern sich, warum 90% der E-Mails als Spam markiert werden
können. Je länger und öfter man das Internet nutzt, desto mehr
sollte einleuchten, dass immer und überall Daten geklaut werden
können. Je beliebter die Seite - Facebook, meinvz, myspace etc. -
desto gefährdeter. Ich bin zu selten auf solchen Seiten, um zu
wissen, ob man dort auch Kreditkarteninformationen angeben muss,
Fakt ist jedoch, dass immer und überall Server gehackt und Daten
gestohlen werden können. Ob bei Microsoft, Sony, Apple oder den
Social Network Seiten. Die Sorgfaltspflicht liegt zu aller erst
beim Kunden. Dem Anbieter zu 100% zu vertrauen, halte ich für zu
risikoreich.
Große Firmen haben sich auch in der Vergangenheit oder wie aktuell
bei Apple, nicht mit Ruhm bekleckert. Wobei mich als zahlenden
Kunden schon mehr die Tatsache aufregt, dass sensible Kundendaten
an Dritte weiterverkauft werden, als von Hackern gestohlen. Beides
ist nicht angenehm und Hacker haben in der Regel andere Absichten
als eigens auf den Kunden zugeschnittene Werbung etc., aber man
sollte davon ausgehen, dass Unternehmen die Daten mit dem besten
Gewissen schützen und alles dafür geben, dass diese nicht in die
Hand von Dritte geraten. Ich gerate nicht in Panik, sehe die Zahlen
mit einem müden Lächeln, beobachte meine Kontoauszüge und bin mir
sicher, dass wir ein noch sicheres Netzwerk bekommen und die
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.