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Cinemascope auf Blu-Ray Disc

Gestartet: 14 Jan 2011 16:12 - 6 Antworten

#1
Geschrieben: 14 Jan 2011 16:12

scrato

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Die Produktion von Spielfilmen im Full-HD-Format 1920x1080p24 auf Blu-Ray-Disc (BD) war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Jedoch scheint eine Sache ungelöst zu sein: Der bei den meisten BDs eingesetzte Videocodec AVC unterstützt keine echte Cinemascope-Auflösung wie z.B. 2560x1080 Pixel (2,37:1), obwohl die meisten Produktionen auf BD ein ähnliches Seitenverhältnis aufweisen (2,35:1 oder 2,40:1). Es würde daher Sinn machen, ein neues AVC-Level 5.2 sowie ein entsprechendes Blu-Ray-Profile 2.1 zu verabschieden, welches diese Auflösung unterstützt. Immerhin verfügt das Philips 21:9 Cinema Display nativ über diese Auflösung; es ist zu erwarten, dass andere Hersteller ähnliches planen, da der Markt für Unterhaltungselektronik ohnehin ständig nach weiteren Innovationen ruft. Ein um diese Auflösung erweiterter AVC und die Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl preisgünstiger Cinemascope-Displays könnte unter Umständen der letzte entscheidende Schritt sein, um dem Blu-Ray-Format endgültig zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwei mögliche Szenarios wären vorstellbar:
Der erste Weg könnte sein, neben der herkömmlichen 16:9 Standard-Edition in 1920x1080 auf BD eine weitere CinemaScreen-Edition mit 2560x1080 Pixel für 21:9 Displays zu veröffentlichen (so wie es auch zu Zeiten des VHS-Systems Fullscreen- und Widescreen-Editionen gab). Diese Cinemascope-Version wäre dann nur mit neuen BD-Playern abspielbar, die ein mögliches neues BD-Profile 2.1 aufweisen (welches natürlich mit den älteren BDs kompatibel sein würde).

Die zweite Lösung - die wohl auch kostengünstiger wäre - könnte sein, in Zukunft Filme im Cinemascope Format nur noch mit einer Auflösung von 2560x1080 für Veröffentlichungen auf BD zu produzieren (Filme im Format 1,85:1 mit 1998x1080 Pixel) und eine der jeweiligen Auflösung entsprechende Flag den Metadaten des Videosignals hinzuzufügen. Der Blu-Ray-Player interpretiert dann diese Flag und schickt das Videosignal Pixel-to-ixel an das Cinemascope Display oder - wenn er an ein herkömmliches HD-Display angeschlossen ist - skaliert das Videosignal auf ein 16:9 Letterbox Bild mit 1920x1080 Pixel herunter, sodass es von jedem herkömmlichen HD/HD-ready Display "verstanden" werden kann. Ältere BD-Palyer sollten (hoffentlich) per Firmware-Update mit dieser Funktion nachgerüstet werden können. Danach kann der Nutzer im Setup des BD-Players in den HDMI-Einstellungen auswählen, ob er ein Cinema Display angeschlossen hat oder nicht (z.B.: HDMI Options > CinemaScreen > Auto / On / Off) und wählt somit die richtige Ausgabeauflösung für das angeschlossene Display (d.h.: On: Ausgabeauflösung Pixel-to-Pixel bei 2560x1080, 1998x1080 oder 1920x1080 / Off: Auflösungen höher als 1920x1080 werden auf 1920x1080 Letterbox herunter gerechnet, natives 1920x1080 Material wird Pixel-to-Pixel dargestellt / Auto: Player und Bildschirm kommunizieren per EDID die optimale Auflösung). Ich bin zuversichtlich, dass auch existierende BD-Player über ausreichend Rechenleistung verfügen, um mit Hilfe eines Firmware-Updates ein Signal mit 2560x1080 Pixel proportional auf die Full-HD Auflösung 1920x1080 (Letterbox mit 810 aktiven Zeilen) herunter skalieren zu können.

Ich bin auch überzeugt, dass in Cinemascope-Bildschirmen mehr Potenzial steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde: So könnte man mit Doppel-Tunern zwei (seitlich leicht beschnittene) 4:3 Sendungen nebeneinander schauen (quasi Side-by-Side statt Picture-in-Picture). Mit je einem Kopfhörer-Ausgang für die beiden Bildsignale hätte man de facto zwei Fernseher in einen Bildschirm integriert. Das könnte die Anschaffung eines zweiten Fernsehers überflüssig machen. Alternativ könnte man auf einer Bildhälfte auch Teletext/HbbTV und diverse Medien via DLNA schauen oder im Internet / Online-Portal surfen.

Arrays mit 2560x1080 Pixeln in zukünftigen DLP-/LCD/LCoS-Heimkino-Projektoren könnten zudem die Anschaffung teurer Anamorphot-Linsen überflüssig machen. Optimal wäre, wenn in diesem Fall der Strahlengang in der Horizontalen und die Helligkeit der Projektorlampe automatisch an die Breite des Bildes, je nach Eingangssignal, angepasst werden könnten (z.B. mittels Voreinstellungen für Standard-Formate wie 2,35:1 / 1,85:1 / 16:9).
#2
Geschrieben: 15 Jan 2011 07:57

Nikopol

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Es steht zu befürchten, dass der Markt für den dieses Produkt einen echten, sichtbaren Zusatznutzen erzeugen würde relativ winzig ist. Das dürften nämlich nur die größeren Frontprojektionssysteme mit 2.4:1 Leinwand sein. Bei den wohnzimmertauglichen Fernsehern, selbst mit 2.4:1 Seitenverhältnis, würde imo für die Mehrheit das 1920x1080 Signal und entsprechendes Skalieren völlig ausreichen.

Aufwand und Nutzen dürften hier für die Hersteller in keinem sinnvollen Verhältnis stehen. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit der Markteinführung eines solchen Nischenprodukts massiv.

Persönlich bedauere ich diesen Zustand auch, da spätestens nach meinem Umzug auch bei mir eine angemessen große 2.4:1 Leinwand Einzug halten wird. Dann wirkt endlich Scope "größer" als der 1.85:1 Pillepack... ;)

Wobei ich wahrscheinlich entgegen meiner früheren Planung keine Linse mehr einsetzen werde, sondern schlicht zoome.

#3
Geschrieben: 15 Jan 2011 17:57

scrato

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Zitat:
Zitat von Nikopol
Es steht zu befürchten, dass der Markt für den dieses Produkt einen echten, sichtbaren Zusatznutzen erzeugen würde relativ winzig ist. Das dürften nämlich nur die größeren Frontprojektionssysteme mit 2.4:1 Leinwand sein. Bei den wohnzimmertauglichen Fernsehern, selbst mit 2.4:1 Seitenverhältnis, würde imo für die Mehrheit das 1920x1080 Signal und entsprechendes Skalieren völlig ausreichen.

Aufwand und Nutzen dürften hier für die Hersteller in keinem sinnvollen Verhältnis stehen. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit der Markteinführung eines solchen Nischenprodukts massiv.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einen Markt für 21:9 Displays gibt. Manchmal entwickeln sich Produkte zu einem Renner, womit vorher niemand gerechnet hätte. Es ist wohl auch eine Frage des Preises. Wenn neben Philips auch andere Hersteller beginnen, solche Displays zu produzieren, dann entsteht ein größeres Angebot und die Preise beginnen zu sinken. Ich persönlich würde so ein Display jedenfalls einer 3D-Funktion vorziehen. Der größte Teil der Kino-Spielfilme liegt in diesem Format vor. Der Zuwachs an Detailschärfe wäre sicher enorm, denn derzeit werden Cinemascope-Filme "nur" in 1920 x ca. 810 dargestellt oder - wie im Fall des Philips Cinema Displays - auf 2560 x 1080 hochskaliert. Man bräuchte den direkten Vergleich; wenn man beide Auflösungen nebeneinander sieht, würde das manche vielleicht mehr beeindrucken als 3D. Der Knackpunkt wäre sicher das Updaten bisheriger BD-Player um die entsprechenden Funktionen (siehe ganz oben), sodass nur EINE BD-Version mit höherer Auflösung produziert werden müsste. Die Kapazität der BD-DL mit 50 GB sollte jedenfalls auch dafür reichen.
#4
Geschrieben: 28 Jan 2011 19:42

scrato

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Auch JVC hat auf der CES 2011 ein 21:9 Display vorgestellt. Laut Medienberichten wollen LG und weitere Hersteller ebenfalls 21:9 Fernseher auf dem Markt einführen. JVC begründet das damit, dass bereits circa zwei Drittel der erhältlichen Blu-rays und DVDs das Cinemascope-Format aufweisen.

Siehe auch: http://www.youtube.com/watch?v=o0X54AqWxu4
#5
Geschrieben: 28 Jan 2011 19:53

std

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Hi

die Displays sind witzlos so lange es keine Medien gibt die das Format nativ enthalten und wieder rumskaliert werden muss

Und ob die Kunden bereit sind schon wieder die gesamte Wiedergabekette auszutauschen...........................................

Diesen Schritt hätte man schon bei Einführung der BD gehen sollen anstatt das unsinnige 16:9 Format zu nutzen bei dem ein Großteil des Bildes aus schwarzen Balken besteht
#6
Geschrieben: 29 Jan 2011 05:17

Nikopol

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Witzlos würde ich nicht sagen. Im Kino hat man (meist...) auch eine konstante Bildhöhe (nicht Bildbreite). Dann ist ein Scope Film auch tatsächlich größer und beeindruckender als ein 1.85:1 Film.

Durch die konstante Breite auf 16:9 Displays wirkt ein Scopefilme kleiner als ein 1.85:1 Film, was aus künstlerischer Sicht nicht beabsichtigt ist. Ich halte das evtl. Skalieren für das kleinere Übel als die verdrehte Bildwirkung. ;)

#7
Geschrieben: 29 Jan 2011 09:23

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na das sehe ich doch anders. Skalieren kostet immer Bildqualität. Die schwarzen Balken kann ich ignorieren

Außerdem wird in den meisten Wohnzimmern die Bildbreite begrenzt sein, wenn man sich hier so die Fotos der Heimkinos anschaut.
Und alles was nicht 21:9 ist wird so zwangsläufig kleiner


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