Zitat:
Zitat von Markus P.
Warum muss es dritte interessieren, ob es für MICH hörbar oder
sichtbar besser ist? Das ist doch der falsche Ansatz schon per
se.
Du kennst auch die nachteile von wissenschaftlichen Methodik bei
Sinnen? Auch daran gibt es hochkarätige Kritik.
Musst du auch von dritten bestätigen lassen, warum dir Wein X oder
Wein Y besser schmeckt?
Ich habe mal einen Test von Big Mac vs. Whopper gesehen. Der
Geschmacksunterschied, den viele ohne Blindtest meinen zu spüren
kommt vom höheren Wasseranteil.
Kennst du aero Luftschokolade? Messtechnisch wird es eine
Schokolade sein, schmecken tut sie mir auf jedenfall anders.
Einbildung? Maybe.
[...]
Wieso ist es der falsche Ansatz, eine Behauptung über eine
Verbesserung nachprüfen zu können und vielleicht sogar erklären zu
können? Das ist es, was ich meine. In der Privatheit seiner vier
Räume kann jeder machen was er will. Wenn es als Beobachtung oder
Behauptung nach außen getragen wird, muss es sich aber nun mal in
einer aufgeklärten Gesellschaft einer kritischen Betrachtung
unterziehen lassen. Ich habe den Befriff Mystizismus schon mit
Überlegung gewählt. ;)
Ganz allgemein gesagt: Wenn die unwichtigen Dinge im Audio nicht so
überbewertet würden, kämen die Leute vielleicht eher dazu sich mit
Sachen zu beschäftigen, die wirklich einen Unterschied im Audio
machen: Aufnahmequalität (was vorne reinkommt), Lautsprecher und
Raum (was hinten rauskommt). Oder sie würden die Lust am Audio
verlieren, das kann natürlich auch sein.
Das mit der Kritik bezüglich an der Untersuchung der (leicht
täuschbaren) Sinne ist sicher richtig. Aber doch aus genau diesem
Grund besteht doch die aus meiner Sicht gerechtfertigte Forderung,
bei vergleichenden, wertenden Aussagen "den Pegel genau
abzugleichen, das Typenschild zu verdecken" und erst dann zu einer
vergleichenden Aussage zu kommen. Das der Placebo Effekt
funktionert, braucht man nicht mehr zu "beweisen". Ebenso, dass das
Image einer Marke das Ergebnis beeinflusst.
Nur als Gegenbeispiel, würdest Du an ein Medikament "glauben", dass
nicht vor seiner Zulassung mit intensiven Tests (inklusive Placebo
Gegenprobe...) auf seine Wirksamkeit getestet wurde? Ich persönlich
nicht. Aber es gibt ja in dem Metier auch die "alternative Medizin"
mit imo oft auch sehr
schwammigen Verbindungen von Ursache
und Wirkung, mit wachsender Anhängerschar. Vielleicht noch eine
Parallele zum Audio.
So prallen halt die Weltbilder aufeinander. Meines hat sich
geprägt, nachdem Mitte der 90'er meine eigene Dummheit und
Leichtgläubigkeit mich in eine im Nachhinein falsche Richtung
getrieben hat: hin zur Obsession über Geräte, weg von der
Musik.
Und ja es stimmt, Blindtests mit Weinen führen auch gerne zu völlig
"ungewollten" Ergebnissen.... :rofl:
(und das soll's dann auch von meiner Seite aus zum Thema gewesen
sein)