Das A-Team
Vor einigen Jahren wurden vier Männer einer militärischen
Spezialeinheit wegen eines Verbrechens verurteilt, das sie nicht
begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in
Los Angeles unter. Seitdem werden sie von der Militärpolizei
gejagt, aber sie helfen anderen, die in Not sind. Sie wollen nicht
so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst
nehmen. Also wenn „Sie“ mal ein Problem haben und nicht mehr weiter
wissen, rufen Sie doch das
A-Team!
Wer kennt dieses Intro nicht? Das
A-Team stellt
neben
MacGyver,
Baywatch und
Knight Rider wohl eine der bekanntesten Serien der
80iger Jahre dar. Hannibal, Face, Murdock und B.A. kämpften an der
Seite der Wehrlosen für Gerechtigkeit. Doch dabei mussten sie
ständig auf der Hut sein, schließlich wurden sie vom Gesetzt
verfolgt. 23 Jahre später versucht Hollywood, die alten Legenden
wieder zum Leben zu erwecken. Regisseur Joe Carnahan
(
Smokin´Aces) wurde verpflichtet und
110 Millionen Dollar Budget zur Verfügung gestellt, damit das
A-Team den Sprung in das neue Jahrtausend
schafft.
Story
Seit nunmehr acht Jahren erledigt das
A-Team
schwierige Einsätze für das U.S. Militär, aktueller
Stationierungsort ist der Irak. Als bekannt wird, dass Rebellen
amerikanische Dollar-Druckplatten in ihren Besitz gebracht haben,
beschließen Hannibal und das Team, entgegen dem Befehl von oben
nach Bagdad zu gehen und die Platten wieder zu beschaffen. Der
Einsatz ist zwar erfolgreich, allerdings werden die Vier verraten,
der einsatzgebende Generell getötet und das Team inhaftiert. Doch
allzu lange lassen sie sich von Gitterstäben und Stacheldrahtzaun
nicht aufhalten. Eine wilde Jagd beginnt, schließlich soll ihre
militärische Ehre wieder hergestellt werden.
Was kann man vom Spielfilmremake einer Serie überhaupt erwarten?
Unsere vier Kämpfer zeigten in insgesamt 98 Episoden, wie eine
Gruppe Elitesoldaten einfachen Menschen bei ihrem Kampf für
Gerechtigkeit helfen. Zugleich war das Team immer auch auf der
Flucht vor Colonel Decker und seiner Militärpolizei. Es wurde
gebastelt, die Eigenheiten der Charaktere in jeder Folge gut
herausgearbeitet, wobei man es allerdings mit Logik und
physikalischen Grenzen nicht immer ganz genau nahm. Diese Attribute
stellen sozusagen die Seele des Teams dar, doch überlebte in der
filmischen Wiederbelebung davon nicht viel. Zwar wurde der Versuch
unternommen, den alten Cast so gut wie möglich zu kopieren, bis auf
Murdoch und mit Abstrichen Face, ging dies aber gründlich in die
Hose.
Vor allem B.A. (Quinton Jackson) und Hannibal-Darsteller Liam
Neeson (Schindlers Liste) bleiben blass, was sicherlich auch an den
sehr kurz geratenen Dialogszenen liegt. Andererseits muss klar
gesagt werden, dass keiner des 2010er Teams seinem 80iger Jahre
Pendant das Wasser reichen kann. Es fehlt an Ausstrahlung, Charme,
einer großen Portion Ironie und Ausdrucksweise. Auf der anderen
Seite wiederrum verlegte man das
A-Team aus
kleinen amerikanischen Dörfern in den fernen Irak. Allein dieser
Umstand veranlasst den Fan zum Kopfschütteln. Vom Kampf an der
Seite des kleinen Mannes ist absolut nichts mehr zu sehen. Auch die
berühmt berüchtigten Bastelstunden wurden auf ein absolutes Minimum
reduziert. Stattdessen wurde versucht, mittels überdimensionalen
und übertriebenen Actionszenen (fliegender Panzer, explodierendes
Containerschiff), den schwachen Cast und die total abgeänderten
Rahmenbedingungen zu kaschieren.
Anscheinend war Joe Carnahans größte Sorge, wie das aufgestellte
Budget verprasst werden konnte. Die Antwort lautet: CGI, CGI und
nochmals CGI. Vom ursprünglichen Handwerk ist nichts mehr zu
spüren, der Film präsentiert sich seelenlos und ohne Format.
Entweder man hält sich bei einem Remake an die alten Vorgaben,
beziehungsweise bleibt innerhalb dieser Grenzen oder aber die
Verantwortlichen probieren neue Wege. Alles in allem sehr
enttäuschend, der schon verstorbene Ur-Hannibal Darsteller George
Peppard würde sich im Grabe umdrehen, denn bis auf die Namen
Hannibal, Face, Murdock und B.A. hat der Film mit dem Original
nichts mehr zu tun.
Bildqualität
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MPEG-4/AVC Codec, 1080p, 23,976fps, Ansichtsverhältnis 2,35:1 /
16:9
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Close-Ups bestechen durch exzellente Durchzeichnung, Barthaare
oder Hautporen stets gut erkennbar
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Panoramaaufnahmen ebenso auf sehr hohem Niveau
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Schwarzdarstellung tief und satt, kein Blackcrushing
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sehr guter Kontrast
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farblich immer wieder ein Abdriften in den orange-Bereich zu
sehen, wodurch gerade Hautfarben leicht unnatürlich
wirken
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manche CGI Szenen sofort als solche identifizierbar – hier
sollte im Jahr 2010 mehr gehen
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ganz vereinzelt leichte Unschärfen zu erkennen
Insgesamt ein ausgezeichneter Transfer. Einziges echtes Manko ist
der starke Drift in Richtung des orange-roten Bereichs. Abgesehen
davon fallen einige wenige leichte Unschärfen auf, ebenso wirken
manche CGI-Effekte unecht.
Tonqualität
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Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
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Dialoge auch während Gefechten gut verständlich, klar und weisen
ein gutes Volumen auf
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ausgezeichnete Räumlichkeit (besonders während dem
Hubschraubergefecht)
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viele Stereo und direktionale Effekte
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einzelne Geräusche wie Schüsse ausgezeichnet ortbar
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Tieftoner spielt nicht nur während Explosionen sauber in den
tiefen Bereich, selbst einzelne Schüsse werden vom Sub wunderbar
unterstützt
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während manchen Szenen etwas zu wenig Tiefbassdruck
Die deutsche DTS Spur ist wie der Bildtransfer sehr gut gelungen.
Die Räumlichkeit ist hervorragend, einzig der Subwoofer könnte in
manchen Abschnitten druckvoller zur Sache gehen.
Ausstattung
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Kinotrailer
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Der Teufel steckt im Detail: Action-Filmmodus mit Regisseur Joe
Carnahan
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Entfallene Szenen
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Spaß am Set
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A-Team Bildmontage
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Making-Of Das A-Team
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Die Darsteller des A-Teams
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Liam Neeson: Wenn ein Plan funktioniert
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Bradley Cooper: Vollautomatisch
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Am Set mit Rampage Jackson
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Am Set mit Sharlto Copley
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Das B-Team
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Die visuellen Effekte im Film (mit Kommentar des VFX-Supervisors
James E. Price)
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Live Extras
An Extras ist die Blu-ray üppig bestückt. Besonders sehenswert ist
das Special über die Nachbearbeitung und Einfügung visueller
Effekte. Das Making-Of wirkt dafür eher wie eine überlange
Werbeschaltung. Ebenso vorhanden sind sowohl die Kinoversion, als
auch der Extended Cut, welcher zirka 15 Minuten länger ist.
Insgesamt wenig Grund zur Klage.
Fazit
Technisch punktet das 2010er
A-Team sehr hoch.
Wirkliches Verbesserungspotential gibt es kaum, ein paar kleinere
Mängel sowohl beim Bild als auch im tontechnischen Bereich sind
zwar vorhanden, trüben den durchwegs positiven Eindruck aber kaum.
An Bonusmaterial wird sehr viel geboten. Zwar ist das meiste davon
nur bedingt interessant, einige Features wiederum sollten in jedem
Fall begutachtet werden.
Der Film an sich hat mit dem Ur-A-Team nichts mehr gemein. Zwar
sind die Namen der Hauptdarsteller identisch, ansonsten sind kaum
Gemeinsamkeiten auszumachen. Hier wurde einfach zu stark auf
Actionszenen gesetzt, wodurch die Charaktere keine Chance zur
Entfaltung haben. Reine Action Durchschnittskost, die dem
legendären
A-Team in keinster Weise gerecht wird.
(maw)
Story 5/10
Bild 9/10
Ton 9/10
Extras 7/10
Overall 8/10
Testgeräte
Samsung PS58B680
Yamaha RX-V663
HTPC – Abspielsoftware Total Media Theatre 3
Teufel System 5 THX 5.2