Zitat:
Zitat von Dash_HB
Also müsste es eigentlich nicht heißen "Pixar gehört zu Disney",
sondern andersrum. Ich dachte immer, Disney hätte Pixar irgendwann
mal übernommen. Aber das liest sich ja eher so, als hätte sich
Disney Pixar angeschlossen.
Naja, Disney hat Pixar natürlich übernommen. Aber in den letzten
Jahre der Eisner-Zeit haben sich die Disney-Bosse zu sehr in die
kreativen Prozesse des Animationsstudios eingemischt.
Herausgekommen sind dabei sehr schlechte Filme, wie 'Himmel und
Huhn' oder 'Die Kühe sind los'. Als Eisner abgelöst wurde, wollte
man die Reputation Disneys wiederherstellen und hat die
Verantwortung der Animation Studios daher an Lasseter abgegeben,
der ja Pixar bereits zuvor sehr erfolgreich geleitet hat.
Natürlich kann Disney Lasseter jederzeit in den Animation Studios
ablösen. Solange das Studio gut läuft, wird das aber nicht
passieren und ich denke, es müssen schon mehrere, absolute Flops
herausgebracht werden, bevor die überhaupt nur daran denken. Pixar
hingegen hat sich vor der Übernahme ohnehin vertraglich abgesichert
und handelt auf jeden Fall weiterhin autonom. Disney musste
dahingehend sehr stark und nachhaltig auf Einfluss verzichten, hat
das aber aus mehreren Gründen getan:
1. Die eigenen Studios hatten seit Jahren keinen wirklich
erfolgreichen Film mehr in die Kinos gebracht (Ausnahme Lilo &
Stitch, aber Jahre davor und danach- nix).
2. Pixar-Filme waren sehr erfolgreich- man konnte daran mit
verdienen und das Know-how für die eigenen Studios
übernehmen.
3. Eisner hat die Verbindung Disneys mit Pixars zuvor vollkommen
zerstört. Er wollte eigentmächtig von einem
externen Disney-Studio
DTV-Sequels zu Pixar-Filmen produzieren lassen. Das war der Grund
für die Vertragskündigung seitens Pixar, bevor Disney das Studio
übernahm. Disney musste also Vertrauen zurückgewinnen und daher
naturgemäß ziemlich zurückstecken.
Zitat:
Unabhängig davon finde ich allerdings auch, dass
die Qualität des Pixar/Disney-Outputs zuletzt eher
zurückging.
Kann ich nicht nachvollziehen:
Wall-E (Pixar 2008, Meisterwerk)
Bolt (Disney 2008, guter Film)
Oben (Pixar 2009, fantasischer Film)
Küss den Frosch (Disney 2009, klassischer, aber sehr guter Disney
Film)
Toy Story 3 (Pixar 2010, Meisterwerk)
Rapunzel (Disney 2010, sehr guter Film)
Cars 2 (Pixar 2011, ziemlich schlechter, unfokussierter Film)
Winnie Puuh (Disney 2011, süßer Kinderfilm)
Merida (Pixar 2012, für Pixar-Verhältnisse kein Meisterwerk, aber
immer noch sehr gut!)
Wreck-it Ralph (Disney 2012, verspricht ein fantastischer Film zu
werden)
Ich finde, da ist nur ein mittelmäßiger (Bolt) und ein schlechter
(Cars 2) Film dabei. Bolt ist ja einer der Filme, der von Lasseter
komplett umgekrempelt wurden. Allerdings blieb da nicht mehr viel
Zeit. Vor diesem Hintergrund ist der wirklich noch ziemlich gut
geworden. Cars 2 ist halt schlecht, aber das unterstreicht auch
perfekt die Machtposition Lasseters. Der Typ liebt einfach das
Cars-Franchise und wird wieder zum Kind, wenn er daran arbeitet.
Das merkt man dem Film auch überdeutlich an. Er ist überladen und
unfokussiert, weil Lasseter es in diesem Franchise nicht schafft
objektiv und reflektiv zu urteilen und sich keiner traut ihn darauf
aufmerksam zu machen, was das eigentlich für ein 'Müll' ist-
zumindest der zweite Teil.
Blendet man Cars 2 aus, kann ich da wirklich keinen Trend erkennen.
Toy Story 3, der direkte Vorgänger war grandios. Bei Merida gab es
starke Probleme in der Produktion, aber er ist immer noch sehr gut
geworden!