KRIEG DER
WELTEN
EINLEITUNG
Krieg der
Welten.
Krieg der Extreme.
Es gibt nicht viele Filme, die Kontroverser diskutiert werden
könnten.
Es gibt nicht viele Filme, die von so berühmten Regisseuren
geleitet wurden.
Es gibt nicht viele Science-Fiction Filme, die auf Büchern
basieren, die aus dem Jahre 1898 und aus der Feder von H. Wells
stammen.
Es gibt nicht viele Filme, die vor dem offizielen Erscheinen des
Filmes allen Journalisten verboten bekommen haben, eine Review
vorab zu veröffentlichen.
Es gibt nicht viele Filme, die ich so sowohl genial wie beschissen
schlecht finde.
Warum lest ihr hier unten.
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STORY
(4,5)
Als 2005 der Film in die Kinos kam, war dieser für alle
Premierengäste wie eine Art Sneak Review. Kein Review, kein
Wörtchen über die Story war bis zu diesem Tage an die
Öffentlichkeit gedrungen.
Der Science-Fiction Thriller unter der Regie von Steven Spielberg
und der Drehbuchleitung von Josh Friedman schildert die Flucht
eines leicht überforderten Familienvaters Ray Ferrier (Tom Cruise)
vor außerirdischen Maschinen, den sogenannten Tripods. Ray lebt
getrennt von seiner Ex Rachel Ferrier (Dakota Fanning) und ihren
beiden Kindern, und bekommt an dem Tag, an dem während eines
Unwetters die Alienmaschinen zum Leben erwachen, die Obhut über
seine beiden Kinder.
Eigentlich schon mit sich selbst genug Probleme habend, wird Ray
schon bald vor ein lebensbedrohendes, existenielles und viel
größeres Problem gestellt; nichts scheint die offensichtlich
feindlich gesinnten Aliens aufhalten zu können und deren Motive
sind alsbald auch schon klar, sie trachten der Menschheit nach dem
Leben.
Eine wirklich atemraubende, spannende Flucht vor nicht nur
übernatürlichen, sondern tatsächlich übergroßen Maschinen beginnt,
in der die Urängste und der ureigene Überlebensinstinkt in Ray
geweckt werden.
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Das im Verhältnis
1,85:1 vorliegende HD-Widescreenbild ist MPEG4-AVC encodiert und
bietet wie heute die Vielzahl der angebotenen Blurays eine
Auflösung von 1920x1080p an.
Und wie es in Kriegsfilmen oft unausweichlich ist, so wird auch
hier der Zuschauer schon in der aller ersten Sequenz gleich so
richtig geschockt. Dies aber nicht aufgrund des Drehbuches, auf
welches ich im Fazit noch einmal ein wenig intensiver eingehe,
sondern vielmehr aufgrund eines unglaublich ernüchternden HD
Bildes.
Es grieselt derart grobkörning in Grau, dass nur wenige Filme in
meiner Sammlung da mithalten können. Desweiteren sind deutliche
Unschärfen (Gartenszene) und das Nicht-Vorhandensein von jeder Art
von Plasitzität zu verzeichnen. Autsch. Was ist denn das? Bis sich
darauf dem Zuschauer eine Antwort erschließt, vergehen noch einige
weitere Minuten, in denen die Augen eines HD-verwöhnten Zuschauers
mit grellend weißlich-gleisenden Gegenlichtaufnahmen, etlichen
Weichzeichnungen, weiteren Unschärfen und wechselnder Filmkorndicke
gequält werden. Ich sag es ganz ehrlich, welchen Vorteil ein
solcher Kamerastil und eine Bildbearbeitung, die den Film auf ein
blau-farblos-schwarze Look fast vollständigt entsättet hat, hat
entschließt sich meinem Verständnis. Stilmittel hin oder her; das
BluRay Medium derart nicht auszunutzen grenzt schon fast an
Frechheit.
Zwar legt sich die Bildschwäche im zweiten Teil des Filmes ein
wenig - man weiß nicht, ob sich nun das Auge an die schlechte
Qualität gewöhnt hat oder ob die Qualität tatsächlich besser wurde
- aber selbst hier bleiben die oben genannten Schwächen leider
bestehen. Zugute halten muss man dem Film, dass er mit einem sehr
hohen Kontrast und - trotz des Grieseln - immer noch mit einem sehr
guten Schwarzwert aufzufallen weiß, der zumindest dunkle Szenen und
Nachtaufnahmen noch in ein relativ detaildurchzeichnetes Gesamtbild
zu bringen vermag.
Schlussendlich glaubt man an ein paar wenigen guten Nahaufnahmen
(vorallem Kellerszenen) zu erkennen, dass man eine BluRay im Player
hat und dass bildtechnisch weitaus mehr möglich gewesen wäre, aber
die Regie offensichtlich genau diesen schmutzigen, grobkörningen
und teilweise unscharfen und außerhalb des Fokus undetaillierten
Look haben wollte. Prima - dafür gibt es von mir gerade einmal 2,75
Punkte, wobei diese schlechte Beurteilung - ich betone - in
keinster Weise aussagt, dass das eingesetzte Bildstilmittel die
Story oder die Freude am Filmsehen kaputt gemacht hat bzw. nicht
gepaßt hätte. Dies ist absolut nicht der Fall!
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Der englische O-Ton ist wie so oft auf BDs tonspurtechnisch mit
einer DTS-HD 5.1 (ma) das Beste und das nicht nur auf dem Papier.
Selten habe ich bisher Filme gehört, die die räumliche
Umgebungskulisse derart akribisch und fein detailliert wiedergeben
können und wollen. Die Vielfalt der Surroundgeräusche reicht dabei
weit über das Standart Alibisurroundwohlfühlpaket wie Hundegebell,
Regen oder Autogeräusche hinaus. Da flattert Wäsche im Wind, da
hört man einzelne Wassertropfen, und viele Feinheiten mehr.
Geschickt weiß der Regisseur dabei die Aussagekraft von gänzlich
lautlosen Szenen und extrem lauten dynamischen Szenen zu dosieren
und um das Surroundpacket herum zu schnüren. All das wird durch
einen phänomenal mark-durchdringenden Bass begleitet, sobald die
Tripods ihre Geräusche abgeben, dass es eine wahre Freude ist, die
Lautsträke noch lauter zu drehen.
Einziger Wehrmutstropfen sind die rein centerlastig ausgerichteten
Dialoge und ein wenig fehlende Dynamik, was in Summe zu einer
dicken 4,5 Punktebewertung reicht, in die sich auch die
musikalische Untermalung unisono einzuschließen
vermag.
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Ein wunderschönes Steelbookover strahlt den Besitzer an mit einem
abziehbaren FSK12 Logo. Leider ist der äußere Glanz auch schon das
Einzige, was die BD Ausstattungstechnisch an wirklichen Highlights
zu bieten hat. Schon beim Aufmachen blickt der Besitzer in
blechernd gähnende Leere und auf ein wirklich billig aussehendes BD
Cover, dass lediglich einen Titelaufdruck in Schwarz enthält.
Auch die Extras, von denen es einige gibt, erstrahlen leider alle
bis auf die Trailer in SD Ausführung.
Würde die BD nicht soviele Sprachen und U-Titel anbieten wäre der
Film daher nicht mehr auf die nun zu vergebene 3 Punktebewertung
gekommen.
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PERSÖNLICHES
FAZIT
Schleppend langsam,
ja fast menschlich träge baut Spielberg am Anfang des 116 minuten
langen Science-Fiction Thriller einen Film auf, der derart brutal
und gut an Fahrt gewinnt, dass die ingesamt knapp 2 Stunden
schneller rum sind als so manchem Zuschauer lieb sein wird.
Meisterhaft versteht es der Regisseur dabei die
Menschheit, stellvertretend
symbolisiert durch den auf der einen seite überforderten und auf
der anderen Seite stolz aufopfernd kämpfenden Vater, gegenüber den
Maschinen als vollkommen ausgeliefert dastehen zu lassen. Schon
früh wird klar, dies ist kein Film à la "Wir schlagen zurück mit
Posaunen und Trompeten und treten den Aliens in den
Allerwehrtesten".
Nein, ganz im Gegenteil, der Film ist eine einzige große
unkontrollierte Fluchtszene, die mit wunderbar einfach und doch so
unglaublich aussagekräftigen Filmszenen Spannung, Menschlichkeit,
Tiefgang, Thrill und Aktion mit in die Waageschaale wirft ohne
dabei wirklich gruselig zu sein oder aufgesetzt zu wirken.
Wenn am Ende der Erzähler (Morgan Freeman) mit einem Satz die so
bittere wie einfache Wahrheit in Form zweier Sätze sagt, ist der
Film auch schon aus und hinterläßt verständnisvolles Kopfnicken und
Fazination für eine äußerst gelungene Umsetzung.
dennoch nur 4,5 Punkte, weil mir die ein oder andere Szene unnötig
überzogen scheint (alles
rote Wurzeln) und auch der ein
oder andere Logikfehler mich mal wieder nicht in Ruhe
läßt.
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STORY :
4,5 [wahnsinnig kurzweilig, mitreissend, wieder einmal
schafft es Spielberg über das Eingehen auf menschliche
Verhaltenszüge Spannung ohne Ende
aufzubauen]
BILD : 2,75 [graues Fein- bis Grobkorn, viele Unschärfen und
Weichzeichnungen, ausgemattetes Bild, Kontrast und Schwarzwert
ok,keine Plastizität und kein Superdetail, viel Regisseurisches
rumgetrickse, was nicht jedem gefallen
wird]
TON : 4,5
[centerlastige
Dialoge, ansonsten wunderbar fein aufgelöste Surroundeffekte,
brachialer markiger Bass, passende muskialische Untermalung auf
allen Boxen]
AUSSTATTUNG : 3
[Wieder mal ein
Steelbook, das aussen HUI und innen PFUI ist ->BD Cover enthält
nur eine Titelschrift :(, viele Extras, aber wenige als HD, viele
Sprachen und U-Titel, Menü-Führung ok]
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Diesen Film sollte
man gesehen haben und kann sich auch häufiger angetan werden, wenn
gleich er mit der Genre Kombination Science-Fiction und Thriller
nicht unbedingt die breite Masse begeistern wird können. Für mich
eine MUST-HAVE Scheibe aufgrund der Story und des Tones. Das Bild
hingegen ist eine echte Enttäuschung; denn Bilder wie dieses habe
ich unter meinen knapp 1000 DVD locker 700 Mal in ähnlicher Form,
wenn die DVD hochskaliert wird.
Ich ruh' mich dann mal aus!