Bild (10/10):
"Dreamworks" präsentiert den Blu-ray 3D-Transfer von „Megamind“
ärgerlicherweise im Format 2.35:1 (16:9) , welches von teilweise
recht störenden Cinemascope-Balken begleitet wird. Der 3D-Transfer
dieses Animationsfilms gelang den Machern jedoch nahezu perfekt,
weswegen sich dieses kleine Manko deutlich weniger ausgeprägt auf
den Filmgenuss auswirkt, als bei vergleichbaren 16:9
3D-Produktionen.
Wie erwartet, besticht Megamind aufgrund seiner virtuellen Wurzeln
mit stets tadelloser Gesamtbildschärfe, gelungener Durchzeichnung
und sattem Kontrast. Die Farben weisen eine recht hohe Sättigung
auf, ohne jedoch das Bild dadurch allzu sehr zu dominieren. Der
Schwarzwert ist naturgemäß perfekt ausbalanciert und Graining gibt
es, wie bei allen anderen animierten Filmen auch hier zu keiner
Zeit zu sehen. Die Bildqualität bietet gewohnt hohes Niveau,
welches sich sehr gut mit „Monsters vs. Aliens“ vergleichen lässt.
Das bedeutet wiederum gleichermaßen, das die Animationen selbst
denen von Disney-Pixar um ein Quäntchen unterlegen sind, was jedoch
keineswegs eine neue Erkenntnis sein dürfte.
Aus Sicht der 3D-begeisterten User gibt sich Dreamworks
mittlerweile sehr routiniert und dementsprechend wurde hier schier
das maximal Mögliche ausgelotet. Der Film arbeitet sehr viel mit
sogenannten negativ-Parallaxen (vordergründig platzierte Ebenen,
die aus dem Bildschirm heraus zu treten scheinen). Dementsprechend
spielt sich so einiges an Handlung für den Zuschauer gut sichtbar
vor der Mattscheibe ab. Die Tiefenwirkung nach hinten heraus ist im
Vergleich dazu solide, könnte aber manches Mal etwas ausgeprägter
sein. Der Film bietet insgesamt eine gute Mischung aus heraus
tretenden Objekten und gelungener Tiefenstaffelung. Pop-Out-Effekte
gibt es dementsprechend viele zu bewundern, diese sind jedoch
manchmal aufgrund ihres oft sehr hektischen Auftretens geradezu
schwindelerregend für den Zuschauer. Der Animationsfilm „Sammys
Abenteuer“ macht dies deutlich besser und angenehmer für den
Zuschauer, fordert jedoch dabei den Tribut eines deutlich
wahrnehmbaren Übersprechens, was man von „Megamind“ nicht behaupten
kann.
Zwar konnte ich zwei, drei Mal eine sehr leichte Doppelkontur
erblicken, aber wenn man das Ganze nun in Relation betrachtet,
dürften selbst Besitzer von Samsung-LED´s hier nur sehr wenig zu
beanstanden haben. Der sogenannte „Ghosting-Effekt“ hängt
bekanntermaßen viel von der verwendeten Hardware-Kette ab und
dementsprechend darf hier praktisch jeder mit sehr sehr wenig
Doppelkonturen rechnen. Dies ist in Anbetracht der wirklich guten
3D-Effekte schon sehr lobenswert.
Ansonsten gibt es zur Bildqualität nicht viel mehr zu sagen. Alle
Bildparameter sind nahezu perfekt, die 3D-Umsetzung bietet alles
was man sich erwarten würde und ein Übersprechen gibt es
kaum.
Ton (8,5/10):
Auf der momentan noch Samsung-Exklusiven 3D Blu-ray befindet sich
glücklicherweise unter anderem auch deutscher Dolby Digital 5.1
Ton, was bei Exklusiv-Titeln immer noch keineswegs
selbstverständlich ist. Die Tonspur bietet viele direktionale
Effekte, welche sehr ansprechend in Szene gesetzt sind und dem Film
eine tolle Atmosphäre bescheren. Eine kleine Kritik muss jedoch an
den gelegentlich etwas zu dünn klingenden Dialogen und der
teilweise recht flachen Basswiedergabe geübt werden. Man merkt hier
sehr deutlich einen Unterschied zum englischen Loseless-Ton der
deutschen 2D-Kaufversion von „Megamind“, der einfach hörbar
voluminöser und brachialer klingt. Trotz allem strotzt auch die
deutsche Tonspur nur so vor tollen Effekten und verdient sich die 9
Punkte zweifellos.
Fazit (9/10):
Abgesehen von „Sammys Abenteuer“ in 3D ist „Megamind“ vielleicht
der beste 3D-Animationsfilm, welcher derzeit auf dem Markt zu haben
ist. Ein CGI-typisches Spitzenbild in gewohnter Dreamworks-Manier
kombiniert mit effektreichem deutschen Dolby-Digital 5.1 Ton und
überzeugender 3D-Umsetzung mit vielen tollen Pop-Out-Effekten
erwarten den Zuschauer. Mir persönlich stießen jedoch in der
deutschen Variante die oft dümmlich und recht platt klingenden
Dialoge von „Bastian Pastewka“ auf. Die deutsche Synchronisation
des Films erweist sich leider allgemein eher als missraten. Wer
sich daran nicht stört, erhält mit „Megamind“ eine durchaus
gelungene 3D-Umsetzung. Auf den Punkt gebracht erhält man hier
quasi „Monsters vs. Aliens“ mit sichtbar besseren Pop-Out-Effekten.
Wem das genügt, der darf zugreifen. Wer "Monsters vs. Aliens" schon
nicht mochte, könnte hier in eingen Belangen seine Probleme
bkommen.