Bild (9/10):
Die Blu-ray 3D präsentiert sich im Seitenverhältnis 16:9 und wurde
mittels MPEG4-AVC-MVC Codec auf Disc gebannt. Die durchschnittliche
Videobitrate der BD-25 liegt bei rund 32 MBit/s und es stehen 5
verschiedene Tonspuren bereit - darunter jedoch wie so oft nur das
englische Original in verlustfreiem DTS-HD-Master Audio. Alle
anderen Sprachen warten lediglich mit Dolby Digital 5.1 Sound auf.
Die Disc lässt dem Nutzer die Wahl zwischen herkömmlichem 2D und
der 3D-Version.
Schon das 3D-Menü der Disc lässt zunächst einmal Gutes erahnen,
denn bereits dort entsteht ein sehr schöner Effekt mit zahlreichen
differenzierten Tiefenebenen. Bewegt man sich nun als Zuschauer vor
dem Bildschirm hin und her, kann man sehr schön beobachten, wie
sich die einzelnen Ebenen synchron zueinander verschieben und der
3D-Eindruck dabei jederzeit konstant hoch bleibt. Aber ein Menü
alleine ist natürlich noch kein Garant für eine gute 3D-Umsetzung,
daher folgt nun das Wesentliche.
Zunächst einmal sei anzumerken, das wir es hier mit einem
bildtechnisch überragendem Transfer zu tun haben. Die Schärfe liegt
praktisch jederzeit auf Referenzniveau und die Durchzeichnung kann
durchgehend mit feinsten Deteils aufwarten. Ein weiteres
Qualitätsmerkmal ist der überragende Schwarzwert, welcher sich zu
keiner Zeit Schwächen erlaubt und stets tiefstes Schwarz bei
gleichzeitig sehr hohem Deteilgrad offenbart.
Desweiteren zeigt die BD selbst in 2D nicht das geringste
Bildrauschen, was sich in Kombination mit der exzellenten Schärfe
in einer unglaublichen Plastizität niederschlägt. Die Farbgebung
ist stets volkommen neutral und weder zu kühl noch zu warm.
Kompressionsfehler in Form von Artefakten sind nicht
auszumachen.
Im 3D-Betrieb entsteht zunächst der Eindruck, die heimische
Hardware wäre defekt, was sich aber schon nach den ersten Szenen
schnell ändert. Die räumliche Tiefe ist zumeist atemberaubend und
nahezu ohne jeden Makel. Zwischendurch sind auch immer wieder
Szenen zu sehen, welche weniger plastisch, ja fast schon
zweidimensional wirken, was sich auch bestätigt, sobald man die
Shutterbrille einmal kurz abnimmt (besagte Szenen erscheinen dann
klar und deutlich, statt verschwommen auf dem Bildschirm). Alles in
allem fügen sich solche Szenen aber gut ins Gesamtkonzept ein und
befinden sich im stetigen Wechsel mit solchen, die einen
unglaublichen Effekt bieten. Sehr gut sichtbar ist die
dreidimensionale Wirkung auch bei den in der Schwerelosigkeit
agierenden Astronauten, wofür 3D wie geschaffen erscheint und von
dessen Szenen es reichlich viele zu bestaunen gibt.
Stark aus dem Bildschirm heraustretende Objekte sind ebenso
vorhanden, aber dennoch wohl dosiert. Doppelkonturen sind hin und
wieder zu sehen, aber stören den Gesamteindruck nicht im
geringsten, da sie nur sehr schwach ausgeprägt und äußerst selten
auftreten. Der Bildeindruck ist insgesamt in 2D wie in 3D
gleichermaßen hervorragend und der 3D-Effekt setzt hier und da sehr
sehenswerte Akzente. Der stetige Wechsel von relativ flachen Szenen
und solchen mit überragender Tiefenwirkung ist zunächst aber etwas
gewöhnungsbedürftig. Wäre dies hier keine Dokumentation, könnte man
meinen, 3D würde als Stilmittel genutzt.
Vom Bildtransfer her gesehen hätte man hier nicht viel tun können,
was das Erlebniss noch intensiver gestaltet hätte.
Ton (9/10):
Auch der Ton, welcher in deutscher Sprache lediglich in Dolby
Digital 5.1 vorliegt muss sich keineswegs verstecken. Im Vergleich
zum englischen DTS-HD-Master Audio Ableger steht die deutsche
Tonspur sogar in einem etwas besseren Licht da, weil die gesamte
Abmischung dynamischer und lebendiger wirkt. Zudem sind die Dialoge
in deutsch verständlicher und differenzierter abgemischt. Auch der
Bassmeister kommt gelgentlich zum Einsatz und begeistert vor allem
ab Minute 30 beim Start der Discovery ins Weltall über alle Maßen.
Hier bebt der komplette Wohnraum in wirklich imposantester Art und
Weise und der gleichzeitig gute 3D-Eindruck lässt den Zuschauer
beim Start quasi live mit dabei sein. Der Ton ist für eine
Dokumentation nahezu perfekt gelungen und kommt überraschenderweise
mit einer leicht überlegenen Dolby Digital Abmischung im Vergleich
zum HD-Ableger daher.
Fazit (9/10):
Diese IMAX-Doku gehört zu den bisher stärksten Vertretern aus den
eigenen Reihen und zeigt, das nach einigen eher schlechten IMAX 3D
Blu-ray´s auch wieder hervorragende Umsetzungen folgen können. Je
nachdem aus welchem Blickwinkel man den Transfer nun betrachten
will, kann man allgemein sagen, das dieser auf einer Stufe mit
"Grand Canyon" steht. Betrachtet man rein die 2D-Variante, so
bietet die Bilqualität sogar durchaus noch ein höheres Niveau. Der
Dolby Digital 5.1 Sound ist nahezu über alle Zweifel erhaben und
lässt jederzeit eine tolle Räumlichkeit aufkommen, welche auch vom
englischen HD-Ton nicht mehr getoppt werden kann. Eine klare
Empfehlung versteht sich hier natürlich von selbst.
Code:
Testequipment:
TV : Panasonic TX-P50VT20E
Blu-ray Player: Panasonic BDT-300
AV-Reciever: Onkyo TX-SR608
Sound: Teufel System 4 (5.1)