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Crossing over @ Chrisor

Gestartet: 08 Aug 2010 19:25 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
18.12.2009
Laufzeit:
113 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 08 Aug 2010 19:25

Chrisor

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Einleitung

Nicht allzu oft passiert es, dass bei einem Film hinter dem Regisseur, dem Produzenten und dem Drehbuch ein und derselbe Name steht. Im Fall von Wayne Kramer. Von Wayne Kramer, amerikanischer Einwanderer aus Südafrika, ist eigentlich nicht wirklich viel bekannt; auch mit dem 2009 in die Kinos gekommenen Film hat er seine Reputation nicht wirklich stärker können, floppte dieser Film doch dramatisch. Ob der Film dabei wirklich so schlecht ist, wie es dem Geschmack der amerikanischen Kinogänger nach erscheint, lest ihr in den nächsten Kapitel.

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Story (5)
Der Film erzählt in verschiedenen Erzählsträngen , die der Regisseur im Laufe des Filmes mal mehr oder mal weniger geschickt zusammenführt (Ähnlichkeiten von der Aufmachung her sind beim Film zu finden), von der amerikanischen Einwanderer-Problematik.
Dabei zeichnet er geschickt nicht nur die Geschichten und Schicksale von legalen und illegalen Immigranten auf, sondern läßt in den einzelnen Handlungssträngen auch immer wieder die Gegenseite mit einfliessen. Da gibt es
Max Brogan (Harrison Ford), einen stets um das Wohl der Immigranten bemühten Aussenmitarbeiter der Einwanderungsbehörde, da gibt es Cole Frankel (Ray Liotta), einen skrupellosen Innendienstmitarbeiter der Einwanderungsbehörde, da gibt es seine charmante Ehefrau Denise Frankel (Ashley Judd), eine Immigrantenanwältin, die sich für das Wohl dieser einsetzt, und noch einige weitere Personen mehr. Allen Protagonisten ist gemein, dass sich ihre Handlungsstränge mit Fortlauf des Films unentweg auf einander zubewegen oder indirekt beeinflussen. Dem Regisseur gelingt es dabei gut, fast ohne Einsatz von Aktion, einen äußert spannenden Gesamtfilm zu kreieren. Einen Film, der auf einfache aber brilliante Art zeigt, wie bedrohlich nah Glück und Schicksal, Freud und Leid beim Thema Immigranten zusammenliegen und täglich wie ein Damokles Schwert über diesen Personen schweben; dabei wertet oder verurteilt Regisseur Kramer eigentlich nie die Handlungen der einzelnen Personen, sondern überläßt es dem Zuschauer darüber nachzudenken und mitzuerleben, wie nah Gerechtigkeit und Unrecht verwoben sind und wie gefühlt "gerecht oder ungerecht" sich die daraus resultierenden Ereignisse für jeden Einzelnen entwickeln können.
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Bildqualität (4)
Der im 2,35:1 daherkommende und im VC-1 codierte HD-Widescreen ermöglicht eine maximale Auflösung von 1920x1080p. In den gut 113 Minuten präsentieren sich dem Zuschauer überwiegend Nahaufnahmen, die ein hohes Schärfeniveau und sehr gutes Detailniveau bieten. Nicht zuletzt dank der guten, wenn auch nicht überragenden Plastizität kommt ein prima HD Feeling auf, welches nur bei einigen Luft- und Nachtaufnahmen getrübt wird. Hier schwächelt das Bild manchmal beträchtlich, wirkt unscharf, weich und detailarm und offenbart unangenehm auffallendes Grieseln. Dies sind aber die Ausnahmen und so kann man unter Berücksichtigung eines nicht hervorragenden, aber dennoch guten Schwarzwertes (manchmal werden einige Details verschluckt und nicht differenziert) insgesamt eine gute 4 vertreten.
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Audio (4,25)

Persönlich schaue ich ja mit meiner Frau alle Filme im O-Ton und profitiere eigentlich immer von der besten Tonspur, wie auch im Falle von , die hier mit DTS-HD MA 5.1 angegeben wird. Aber auch das deutsche Publikum kann beruht zu dieser Scheibe greifen, da auch hier eine gleichwertige Tonspur angeboten wird und höchstens synchron-technisch, die ein oder anderen Abstriche gemacht werden müssten, was ich aber nicht persönlich überprüft habe, leider aber dennoch meistens der Fall ist. Der insgesamt sehr Dialoglastige und aktionarme Film ist folgerichtig sehr frontlastig aufgezogen. Trotzdem hört man einen fein differenzierten Surroundeffekt, der präszise Ortung der Töne ermöglicht, überall dort heraus, wo immer er auch Sinn macht. Mal wieder ein sehr gut abgemischter Sound, der stimmig das Filmgeschehen wiederspiegelt ohne übertreiben zu müssen. Wenn man etwas vermisst, dann vielleicht die spärliche musikalische Untermalung, die darüber hinaus auch nicht wirklich raumfüllend wahrzunehmen ist; und zu guter letzt kann man auch nicht von einem druckvollen oder wirklich dynamischen Ton reden, der die sogenannten Woah-Höreffekte bei mir hervorgerufen hätte. Da das dieser Film aber auch nicht verlangt, kann man dafür schlecht Puntke abziehen und so verbleiben gute 4 Punkte.

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Ausstattung (3)
Die Ausstattung kann man nicht als besonders umfangreich bezeichnen. Es gibt z.B. nur deutsche Untertitel und die Extras beschränken sich auf ein paar Interviews mit den Hauptdarstellern und Trailer. Positiv herauszuheben ist, dass es ein Wendecover gibt und das Menu recht benutzerfreundlich zu bedienen ist. Ein unauffälliger 3 Punkte Durchschnitt. -------------------------------------------------------------------------

Fazit
Der Film vermag es spielend leicht unterschiedliche Filmstränge in eine große Hauptstory zu verpacken. Die schauspielerischen Leistungen aller Akteure selbst der Nebendarsteller sind glaubwürdig, was in einem solchen eher schwermütigen Film als positiv herauszustellen ist. Der Film ist nicht immer leichte Kost und schwankt zwischen einem passablen Spannungsbogen und Herz-Schmerz Szenen, in denen wohl der ein oder andere Zuschauer durchaus auch schon einmal eine Krokodilsträne aus dem Auge kullern könnte. Letztendlich bekommt der Film von mir 5 Punkte, nicht, weil er mit der Thematik oder der Art den Film abzudrehen, wirkliches Neuland betritt, sondern weil viele kleine Geschichten von menschlichen Schicksalen glaubhaft, realistisch und spannend erzählt werden und den Zuschauer über die gesamte Länge mehr zum Nachdenken anregen als den Zuschauer einfach nur plump zu entertainen. Dieses Nachdenken, bzw. die fehlende Aktion mag wahrscheinlich mit ein Grund gewesen sein, warum er bei der breiten Masse im Kino nicht ankam. Anyway, von mir gibt es 5 Punkte für einen gelungenen Kinoabend.

-------------------------------------------------------------------------
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Story : 5
[nicht neu, aber spannend und glaubhaft erzählt]
Bild : 4 [Nahaufnahmen top, in die Ferne mit Abstrichen]
Ton : 4,25 [Passend zur Stimmung gut, wenn auch nur dosierter Einsatz]
Extras : 3 [nur Mittelmass]

KAUFBEWERTUNG

**/***
Dieser Film gehört aufgrund der technischen und auch filmischen Qualität in jedes BluRay Regel. Mehrfachschauen bedingt möglich.
#2
Geschrieben: 08 Aug 2010 19:37

HAL 9000

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Dieses Thema birgt ja immer die Gefahr sich in Stereotypen zu verlieren ( der gute Brogan, der böse Frankel), paar nette Klischees hier, paar nette Phobien dort.
Ich kenne den Film nicht. Aufgrund deines Reviews werde ich ihn mir aber mal ansehen.


Danke dafür!
"Here I am, brain the size of a planet, and they ask me to take you to the bridge. Call that job satisfaction, 'cause I don't." (Marvin, The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy)






#3
Geschrieben: 08 Aug 2010 19:47

Chrisor

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Zitat:
Zitat von HAL 9000
Dieses Thema birgt ja immer die Gefahr sich in Stereotypen zu verlieren ( der gute Brogan, der böse Frankel), paar nette Klischees hier, paar nette Phobien dort.
Ich kenne den Film nicht. Aufgrund deines Reviews werde ich ihn mir aber mal ansehen.


Danke dafür!

Hi Hal9000,

schau ihn dir auf jeden Fall an.
In meinen Augen schafft es der Regisseur eben genau diese Stereotypen wunderbar zu unterwandern, indem er menschliche Gewissenskonflikte und menschliche Fehlhandlungen am Gesetz vorbei zu Hauf in die unterschiedliche Szenen mit einbaut. Am Ende weiss man wirklich nicht, wer den nun teilweise schuld ist, oder wer den Stein des Anstosses ins Rollen gebracht hat. Wer genau hinschaut, entdeckt in diesem Film, die wunderbare Welt der Menschen. Menschen, die irgendwie immer auch irgendwie fehlbar sind - unabhängig davon, ob sie damit nur Gutes oder Böses im Schilde führen - unabhängig davon, ob sie es für sich oder für andere machen.
Bei Schreiben dieser Zeilen stelle ich fest, dass der Regisseur imho echt perfekt den Menschen und sein Verhalten in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Gruppen reflektiert hat.
#4
Geschrieben: 08 Aug 2010 20:00

HAL 9000

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Zitat:
Zitat von Chrisor

Hi Hal9000,

schau ihn dir auf jeden Fall an.
In meinen Augen schafft es der Regisseur eben genau diese Stereotypen wunderbar zu unterwandern, indem er menschliche Gewissenskonflikte und menschliche Fehlhandlungen am Gesetz vorbei zu Hauf in die unterschiedliche Szenen mit einbaut. Am Ende weiss man wirklich nicht, wer den nun teilweise schuld ist, oder wer den Stein des Anstosses ins Rollen gebracht hat. Wer genau hinschaut, entdeckt in diesem Film, die wunderbare Welt der Menschen. Menschen, die irgendwie immer auch irgendwie fehlbar sind - unabhängig davon, ob sie damit nur Gutes oder Böses im Schilde führen - unabhängig davon, ob sie es für sich oder für andere machen.
Bei Schreiben dieser Zeilen stelle ich fest, dass der Regisseur imho echt perfekt den Menschen und sein Verhalten in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Gruppen reflektiert hat.


Das werde ich auf jeden Fall machen.
Es ist sowieso immer müßig die Frage der Schuld zu klären, das artet dann oft genau in dieser Schwarzweissmalerei aus. Das ist ja auch viel einfacher, eine diffenziertere Betrachtunsgweise ist da schon aufwändiger, bzw auch riskanter, da viele Kinogänger doch lieber "klare Fronten" haben.

Ich gehölre allerdings nicht zu jenen, die sich mit sowas gerne zufrieden geben.
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