Geschrieben: 05 Aug 2010 09:20
Der Nebel - Limited Collector's
Edition
Produktion: U.S.A. 2007 /
Veröffentlichung: 03. November 2008
Schauspieler: Frances Sternhagen, Jeffrey DeMunn, Laurie
Holden, Marcia Gay Harden, Nathan Gamble, Thomas Jane, Toby
Jones
Regie:
Frank Darabont
Einleitung:
Schon vor einigen Jahren konnte
John Carpenter mit einer Horrormär von graulichen Gestalten aus dem
Nebel eine breite Masse von Zuschauern begeistern und verschrecken.
Aufgrund des großen Erfolges gab es hierzu im neuen Jahrtausend ein
allerdings nur mäßiges Remake.
Stephen King hat dieses Thema auch
in seinem Kurzroman „Der Nebel“ aufgegriffen, als ihm eines Tages
beim Einkaufen in den Sinn kam, wie es wohl wäre, wenn schreckliche
Ungeheuer durch die Gänge huschen würden.
Die
Story:
Genre: Horror, Science Fiction, Thriller
Altersfreigabe: FSK: ab 16 Jahre
Spieldauer: 126min.
Im kleinen verschlafenen Nest
Castle Rock, Maine sind die Bewohner nach einem verheerenden Sturm
in heller Aufruhr. Als dann plötzlich noch ein mysteriöser Nebel
urplötzlich auftaucht verunsichert das die braven Bürger noch mehr,
bis ein verletzter Mann durch die Tür eines Supermarktes gesprungen
kommt mit dem Satz: „Da ist etwas im Nebel, das mich angegriffen
hat. Verschließt die Tür, sofort!“ Doch wo liegt die wahre
Bedrohung: die vermeintlichen Monster im Nebel oder die ein oder
andere Person im Supermarkt?
Meine
Meinung:
Der geneigte Horror Film Fan wird
zwangsweise beim Betrachten von „Der Nebel“ unweigerlich an John
Carpenters „The Fog – Nebel des Grauens“ erinnert, da führt keine
Diskussion drum herum! Doch hier ist der Hintergrund ein ganz
anderer. Während damals noch Geister und verfluchte Seelen ein
armes Fischerdörfchen bedroht haben, sind es hier Gen mutierte
Wesen… nicht nur, denn wie schnell manch einer in Panik
überreagiert musste die Menschheit leider schon oft genug
miterleben.
Dabei gelingt es Marcia Gay Harden
hervorragend die durch geknallte religiöse Fanatikerin zu mimen,
die dem Zuschauer binnen kürzester Zeit salopp gesagt auf die
Nerven geht und dabei ihre Rolle wirklich sehr überzeugend
verkörpert.
Dem gegenüber steht der
vermeintliche Held Thomas Jane den man bisher hauptsächlich
entweder als coolen Rächer aus „The Punisher“ oder Elitesoldat aus
„Mutant Chronicles“ kannte, aber auch hier als fürsorgenden
Familienvater eine gute Leistung abliefert.
Regisseur Frank Darabont führte
hier übrigens nach „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ zum
dritten Regie für einen Stephen King Geschichte und zeichnet sich
auch erneut für das Drehbuch verantwortlich. Allerdings kann man
bei aller Faszination zur Story von „Der Nebel“, diese dennoch mit
der herausragenden Qualität von „Die Verurteilten“ und „The Green
Mile“ vergleichen. Wäre auch unpassend, denn man würde hier Äpfel
(Drama) mit Birnen (Horror) vergleichen.
Die filmische Umsetzung ist
allerdings dennoch gelungen, da der Film stets spannend gehalten
wird und die Atmosphäre im Laufe des Films immer dichter und
bedrohlicher wird.
Über die Sinnhaftigkeit des Themas
bzw. der Geschichte kann man müßig diskutieren, würde aber
letztendlich ein Konsens hervorbringen, da eine Story wie „Der
Nebel“ einfach fantastisch bleibt und sich jeglicher Realität
entbehrt. So was mag man oder hasst man… eine Grauzone kann man
hier nur schwer finden.
Das
Bild:
HD-Widescreen (16:9, 1.85:1) Codec:
VC-1
Bezüglich der technischen Seite
dieser Blu-ray Disc gibt es gute und schlechte Nachrichten. Zuerst
die schlechte: Das Bild! Das Bild, in VC-1 codiert und im
Bildformat 1,85:1 vorliegend, ist an sich nicht schlecht und auch
relativ scharf ausgefallen, aber das Bildrauschen ist in vielen
Szenen wirklich penetrant bemerkbar. Keine Ahnung ob das an der
Beleuchtung, an den Kameras oder was weiß ich was liegt, aber bei
einem Film diesen Alters kann man doch mittlerweile ein wenig mehr
erwarten. Auch der Schwarzwert wurde nicht optimal ausgelotet und
es hat auch den Anschein, dass in manchen, aber Szenen leichte
Farbfilter eingesetzt wurden. Aber abgesehen davon ist der Kontrast
ganz ordentlich ausgefallen und auch in Punkto Farbsättigung kann
man noch überzeugen. Allerdings hätte hier wirklich mehr drin sein
können.
Der
Ton:
Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA
5.1
Wie man es besser machen kann
beweist eindeutig der herausragende Ton, der hier sowohl im
englischen Originalton als auch bei der deutschen Synchronisation
in DTS-HD MA 5.1 mit draufgepackt wurde, was leider noch längst
nicht zum Standard in Deutschland gehört. Hier wurde nicht
gekleckert sondern geklotzt, denn der Sound klingt überzeugend und
druckvoll, aber dennoch klar. Dialoge gehen auch bei heftigeren
Szenen nicht im Geräuschebrei unter, sondern können sich im Center
voll durchsetzen. Auch die Surroundkanäle wurden entsprechend
gefordert und bieten ein starkes räumliches Feeling, bei dem auch
feine Nuancen oder leise Hintergrundgeräusche sehr gut zur Geltung
kommen.
Special
Features:
SPOILER! Inhalt
einblenden
- Audiokommentar des Regisseurs Frank
Darabont
- Der Nebel Director's Choice: Die
von Frank Darabont favorisierte Schwarzweiß-Fassung
des
- Films mit Einleitung des
Regisseurs
- Entfallene Szenen (optional mit
Audiokommentar)
- Making-of DER NEBEL (ca. 35
Min.)
- Die Analyse einer
Szene
- Die Monster unter uns: Ein Blick
auf die Creature Effects
- Der Horror im Ganzen: Die
visuellen Effekte
- Drew Struzan: Der
Künstler
- 3
Webepisoden
An Extras wurde sichtlich nicht
gegeizt. Neben einem obligatorischen Audiokommentar, gibt es
zusätzlich die von Regisseur Frank Darabont favorisierte
Schwarz-Weiß Fassung des Films, die allerdings von den Produzenten
für eine Kinoaufführung abgelehnt wurde, hier nun aber als Bonus
mit enthalten ist. Darüber hinaus werden einige entfallene Szenen
als auch ein übersichtliches und informatives Making of geboten.
Stark hervorheben möchte ich die Specials „Die Analyse einer
Szene“, „Das Monster unter uns: Ein Blick auf die Creature Effects“
sowie „Der Horror im Ganzen: Die visuellen Effekte“, bei dem man
tiefe Einblicke in die Dreharbeiten bekommt und einige
Hintergrundinformationen erhält. Ergänzt durch die weiteren
Features „Drew Struzan: Der Künstler“ und drei Webepisoden wird
hier ausreichend Bonusmaterial geboten, die jeden zufrieden
stellen.
Resumee:
Leicht getrübt durch das nicht
ganz optimale Bild, kann „Der Nebel“ dennoch überzeugen. Die Story
gehört zwar nicht zu den herausragenden Stephen King Verfilmungen,
bietet aber dennoch gute Unterhaltung an manchem Heimkinoabend,
zumal die Schauspielleistung noch mal Boden wettmacht. Wo das Bild
schwächelt, holt hingegen der Ton deutlich auf. Die Extras sind
genügend vorhanden und bieten keinen Grund zur Klage.
Wertung:
Story:
8,5/10
Bild:
7,5/10
Ton:
9/10
Extras:
8,5/10
Geschrieben: 05 Aug 2010 09:52
Hab den Film selber erst unlängst gesehen. Mir hat die Story und
v.a. das Ende nicht so zugesagt.
Gut, das Ende ist ja überhaupt :eek: - aber auch im Supermarkt hat
der Film einige Längen. Aber über die Story lässt sich ja immer
treffend streiten ;)
Mit dem Bild seh ich es wie du.
Der Schwarzwert ansich ist Mittelmaß, es kommt stellenweise zu
Blackcrushing - wie du ja schon erwähnt hast (was bei einem
derartigen Film, in welchem viele dunkle Szenen vorkommen, einfach
nicht passieren darf), was doch recht schade ist. Durch den
Schwarzwert bzw die recht ungute Farbverfälschung bzw Aufhellung
der dunklen Szenen kommt es dann auch noch zu digitalem
Rauschen.
Gut, die Unschärfen in Szenen im Nebel kann man noch durchgehen
lassen, die Durchzeichnung ist ebenfalls nicht top - aber in
Ordnung. Was mir aber total unverständlich ist, ist die stelenweise
heftige Farbverfälschung. Dadurch sehen Hauttöne bzw die ganze
Umwelt sehr unnatürlich aus. Gerade zu Beginn ist der Zustand echt
extrem und auch unschön.
Im Supermarkt schwächt sich der Effekt zwar ab, trotzdem bleibt ein
starker Drift in Richtung Orange, welcher einfach zu stark
ausfällt.
Dazu kommen noch die nicht gerade besonderen CGI-Effekte, welche
immer wieder recht unscharf sind für Blu-ray verhältnise, v.a. auch
wenn man die Tatsache miteinbezieht, dass der Film ja erst 3 Jahre
alt ist.
Ich kann euch nur die SW Version empfehlen, die mMn nicht nur
deutlich mehr Atmosphäre hat, sondern auch das bei weitem
natürlichere Bild hat.
Der Farbversion würde ich zB maximal eine 6,5 geben, der SW Version
eine 8 :)
Ansonsten schön geschriebens Review. :):thumb: Hast du die SW
Version zufällig auch gesehen?
Geschrieben: 05 Aug 2010 12:30
Serientäter
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davy86 ...glücklich...
Tolle Review von einem großartigen Film wie ich finde!
Das einzige das ich zu bemängeln habe ist, dass Thomas Jane nicht
in Password Swordfish mitgespielt hat! Du meintest sicher Hugh
Jackman!? *klugscheiss* ;)
Geschrieben: 05 Aug 2010 13:37
Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Hast du die SW Version zufällig auch gesehen?
Dank dir fürs Kompliment,...
Nein, die Schwarzweiß Variante hab ich noch nciht gesehen,
zumindest nicht komplett... hab aber mal testweise reingeguckt, bin
halt nicht so der Schwarz Weiß Fan :o
Geschrieben: 05 Aug 2010 13:38
Zitat:
Zitat von davy86
Das einzige das ich zu bemängeln habe ist, dass Thomas Jane nicht
in Password Swordfish mitgespielt hat! Du meintest sicher Hugh
Jackman!? *klugscheiss* ;)
Ähm.... :o
Das teht doch da gar nicht drin *räusper* :cool:
Geschrieben: 05 Aug 2010 13:47
Zitat:
Zitat von Jason-X
Dank dir fürs Kompliment,...
Nein, die Schwarzweiß Variante hab ich noch nciht gesehen,
zumindest nicht komplett... hab aber mal testweise reingeguckt, bin
halt nicht so der Schwarz Weiß Fan :o
Kann ich dir nur ans Herz legen. Man erlebt dadurch den Film ganz
anders muss ich sagen. :)
Eines bleibt aber gleich - die gotteserfüchrtige Frau geht einem
genauso auf den Keks :rofl:
Geschrieben: 05 Aug 2010 14:22
Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Kann ich dir nur ans Herz legen. Man erlebt dadurch den Film ganz
anders muss ich sagen. :)
Eines bleibt aber gleich - die gotteserfüchrtige Frau geht einem
genauso auf den Keks :rofl:
Ok, danke für den Tipp, werd ich mal machen :thumb:
Das hab ich befürchtet,... da möchte man am liebsten in den
Fernseher steigen und der eine reinhauen (auch wenns ne Frau
ist...) :cool:
Geschrieben: 05 Aug 2010 18:37
Steeljunkie
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also cih habe mir den film vor kurzem erst angesehen und hatte
eigentlich eine recht hohe erwartungshaltung an ihn aber
letztendlich hat mich der film ziemlich enttäuscht ich fand ihn
nicht sooo dolle
Geschrieben: 05 Aug 2010 20:43
Gast
Hatte den Film vor nem halben Jahr im TV gesehen. Fand ihn
irgendwie recht langgezogen und er kam rüber wie ne TV-Produktion.
Das Ende fand ich übrigens mega klasse!
Geschrieben: 05 Aug 2010 20:57
Movieprops Collector
Blu-ray Papst
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Sehr schönes Review. :) :thumb:
Das TV mäßige liegt daran das der Film eher wie ein Kammerspiel
angelegt ist und mit einem Mini Budget von gerade mal 18 Millionen
Dollar gedreht wurde.
Oh ja, dieser blöde Gottestussie könnte ich auch den ganzen Film
lang eins in die Fresse geben. :devil:
Und das Ende ist einfach genial.
So Long, and Thanks For All the
Fish.
Michael